Dushan Wegner, Gastautor / 07.11.2018 / 13:00 / Foto: Bundesarchiv / 61 / Seite ausdrucken

Die Angst der Linken vor’m Gegenargument

Eine Spiegel-Autorin weigert sich, in einer Buchhandlung aufzutreten, weil da Bücher verkauft werden, die offenkundig linke Ideen in Frage stellen. Was sagt es über Linke (und linke Ideologie) aus, wenn sie panische Angst vor’m Gegenargument haben?

Es hatte über sechs Jahrzehnte gedauert. 1784 erhielt Joseph Bramah das Patent für das nach ihm benannte Bramah-Schloss. Er eröffnete ein Geschäft in London auf der berühmten Piccadilly-Straße. Im Schaufenster hing jahrelang das Challenge Lock (etwa: Herausforderungs-Schloss), und wer das Schloss knacken würde, dem wurden 200 Guineen versprochen (britische Goldmünzen).

Erst 1851 gelang es dem Schloss-Verkäufer Alfred Charles Hobbs, das Bramah-Schloss zu knacken. Es hört sich wie eine Hollywood-Geschichte aus besseren Tagen an: Hobbs erhielt auch tatsächlich die 200 Guineen und gründete damit eine eigene Schlossfirma, in London, obwohl er Amerikaner war. 1862 bekam er aber wohl Heimweh, verkaufte seine Firma und kehrte nach Amerika zurück.

Hobbs war nicht nur ein echtes Talent im Knacken von Schlössern, ohne sie zu beschädigen („Lockpicking“), er publizierte seine Ergebnisse auch, und das brachte ihm nicht nur Bewunderung ein. Man warf Hobbs vor, in Publikationen wie „Locks and Safes: The Construction of Locks“ (derzeit 437 Euro bei Amazon oder gratis online bei Google Books) erklärte er allen, die es wissen wollten, wie Schlösser funktionieren – und wie sie zu knacken sind. Als Hobbs gefragt wurde, ob er mit seinen Publikationen nicht den Verbrechern zuarbeite, soll Hobbs erklärt haben (meine Übersetzung): "Die Schurken sind sehr engagiert, und sie wissen bereits viel mehr, als wir ihnen beibringen können." 

Offengelegte Schwächen können beseitigt werden

Das Prinzip hinter Hobbs‘ Offenlegungen nennt man heute: "There is no security through obscurity." – frei übersetzt: Es steckt keine Sicherheit in Unklarheit (oder: Obskurität, Unverständlichkeit, Dunkelheit). Es bedeutet: Ein System, dessen Sicherheit vor allem auf dem Unwissen der Öffentlichkeit über seine Mechanik beruht, ist eben nicht wirklich sicher. Dasselbe Prinzip wird heute, Jahrhunderte später, in der Entwicklung sicherer Software-Verschlüsselung verwendet. Verschlüsselungs-Softwares (Lifehacker.com listet eine interessante Auswahl) sind häufig Open Source, das heißt (unter anderem), dass jeder die innere Mechanik ihres Codes einsehen und überprüfen kann.

Im ersten Moment kann Transparenz und Offenheit natürlich Schwachstellen offenlegen, doch genau dadurch wird auch die Sicherheit deutlich verbessert. Hobbs‘ Offenlegungen zwangen die Schlosshersteller, ihre Technik zu verbessern. Wenn Software-Code offengelegt wird (und er irgendwen interessiert), werden findige Geister schnell seine Schwachstellen finden – und die Programmierer werden (hoffentlich) seine Schwachstellen schließen. In Obskurität ist höchstens ein ganz klein wenig Sicherheit, viel mehr Sicherheit liegt langfristig in Offenheit – aber immer nur wenn sie mit dem Willen verbunden ist, offengelegte Schwächen anzuerkennen, um sie dann schnell und gründlich zu reparieren!

Vor einiger Zeit strich der Spiegel ein Buch aus seiner bekannten Bestsellerliste. Finis Germania aus dem Antaios-Verlag. Wie es in Deutschland schon einmal Mode war, schlossen sich schnell Buchhändler dem Boykott an, nach Internet-Berichten zum Beispiel einige Filialen der Thalia-Kette und viele kleinere Buchhändler. Wer in Deutschland in eine gewöhnliche Buchhandlung geht, der erwartet gar nicht mehr, eine repräsentative Auswahl der sich in Büchern manifestierenden Debattenlage vorzufinden. Sicher, viele Buchhandlungen haben einige Bücher der "bösen Rechten" ausliegen, doch es sind meist nur einige der Bestseller, die via Internet bekannt wurden.

Wir haben die Berichte von den letzten beiden Buchmessen gelesen, und wie versucht wurde, gegen Abweichler zu agitieren und sie nächstes Jahr dann ins Messe-Abseits zu schieben; es klingt wie eine Vorstufe zum totalen Verbot, wie ein letzter Warnschuss – und soll wohl auch so klingen.

Linksgrüne ähneln immer mehr politischen Zombies

Letzte Woche berichtete mir eine Leserin von ihrem Erlebnis in einer Buchhandlung, die ich selbst kenne. Ich möchte die Buchhandlung hier nicht nennen, da ich sie als Opfer sehe, nicht als Täter. Laut der Leserin wollte sie gerade einen netten Roman kaufen, da stürmte eine junge Dame an den Schalter und schimpfte, warum die Buchhandlung denn "rechtsradikale Bücher" führe. Die Verkäuferin war verdutzt. Es ging um das Buch „Destabilisierung Deutschlands" aus dem Kopp-Verlag, berichtet die Leserin; es wurde gleich aus der Auslage genommen und stattdessen das neue Buch eines angesagten Grünen Machos in die Auslage gelegt.

Linksgrüne ähneln immer mehr politischen Zombies, wie Automatons auf der Suche nach Hirn, roboterhaft linke Phrasen nachplappernd, und sie werden nicht ruhen, bis sie auch das letzte Hirn gefressen und den letzten Freidenker in einen der ihren verwandelt haben.

In „Wie Gaffer beim Logikunfall" habe ich die Arbeit der Spiegel-Autorin Margarete Stokowski vorgestellt und ihre Texte als "Fluss aus netzfeministischem Hassvokabular ohne Hand, Fuß und einigem anderen" beschrieben. Ähnlich wie die Texte einer Mely Kiyak bei der Zeit oder einer Sibel Schick bei der TAZ wird von den jeweiligen Redaktionen die gesellschaftliche Beißhemmung gegenüber einer a) Frau mit b) Migrationshintergrund ausgenutzt. Es wird (oft) trivialer Unsinn geschrieben, ein Potpourri aus den vertrockneten Blütenblättchen linksfeministischer Bitterkeit, ohne alle Reflektion oder irgendeine erkennbare Argumentstruktur, was zwar die Debatte insgesamt in die Gosse zieht, doch als toxische Weiblichkeit durchaus Klicks einbringt.

Die vom Spiegel als Klickmarke aufgebaute Stokowski sollte jüngst in einer Münchner Buchhandlung eine Lesung geben (sie veröffentlicht bei Rowohlt). Als Stokowski erfuhr, dass es in einer sich selbst als "linksliberal" bezeichnenden Buchhandlung auch ein Regal mit für anständige Linke "verbotenen" Büchern gibt, weigerte sie sich, dort aufzutreten. Fürchten Linke, "beschmutzt" zu werden von Gedanken, die sich auch nur als Druckwerk in ihrer körperlichen Nähe befinden? Ist Papier "verflucht", wenn darauf ein Gedanke notiert ist, der gar nicht erst in linke Schablonen passen will? (Sie können sich selbst in die Details einlesen: Statement der Buchhandlung ist bei Facebook, Statement der Feministin ist bei Rowohlt und das darauf wieder reagierende Interview mit dem Buchhändler bei der Süddeutschen ist besonders lesenswert! Es gibt tatsächlich noch denkende Linke, wie selten sie auch sind, und einer davon ist Buchhändler in München.)

Gegenargumente gar nicht erst zulassen

Es fiel sogar überzeugten Linken als etwas wacklig argumentiert auf, als die vom Staat mit vielen Millionen verwöhnte Stiftung der Ex-Stasi Kahane zwar "gegen Rechts" agitierte, stets thesenstark und wortmutig, auf der Buchmesse 2017 dann aber offensichtlich zu feige war, sich der offenen Debatte zu stellen.

Erlauben Sie mir eine neue Theorie zur linken Angst vor nicht-linken Argumenten: Linke versuchen, ihre Argumente via "Obscurity" abzusichern. Wenn Linken wirklich daran gelegen wäre, ihr Weltbild auf Argumenten aufzubauen, die 1. die Realität adäquat abbilden und 2. im Diskurs getestet und geschärft wurden, dann würden sie sich nicht so panisch vor Gegenargumenten fürchten.

Eine ganze Armee von NGOs widmet sich der Aufgabe, Gegenargumente zu linken Glaubenssätzen in der öffentlichen Debatte gar nicht erst zuzulassen. Linke Vereine wie die Amadeu Antonio Stiftung und der Börsenverein des deutschen Buchhandels versuchen auf verschiedene Weisen, Kritik an linkem Dogma ganz zu unterbinden oder zumindest buchstäblich an den Rand von Debatte und Geschehen abzuschieben.

Durch ihre Absage einer Lesung in der Nähe abweichlerischer Gedanken übt die vom Spiegel gehypte Linksaktivistin einen nicht-wirklich-sanften ökonomischen Druck auf Buchhandlungen aus (man nennt es heute "Zeichen setzen"): Wer mitspielen will im großen linksgrünen Medienbusiness, muss Abweichler aus der großen Debatte aussortieren.

Linke versuchen sich im argumentativen Gegenstück zur Security-through-Obscurity: "Wenn wir gar nicht erst Gegenargumente hören, wenn sie nicht einmal in unserer Nähe auf Papier stehen dürfen, dann können wir weiter so tun, als seien unsere eigenen Ansichten sicher, kohärent und richtig."

Der eigene Irssinn ist der gefährlichste Gegner

Zukunft und Überleben des europäischen Westens ist alles andere als sicher. Länder wie China sind Konkurrenten und Investoren, aber nicht Feinde. Russland spielt mit Europa wie ein Kind mit dem Hund des Nachbarn, und südlich von Europa sieht man im Norden vor allem einen großen Geldautomaten, dessen Geheimnummern derzeit als UN-Migrationspakt ganz offiziell veröffentlicht werden. Europas gefährlichster Gegner ist der eigene linke Irrsinn, die linken Thesen, der moralverbrämte Suizidalismus.

In der Einleitung zu Locks and Safes schrieb Hobbs:

"Wenn ein gesicherter Raum, Gold und Silber enthaltend, Banknoten und Dokumente, Bücher und Papiere – wenn solch ein Raum notwendigerweise vorm Eindringen gesichert wird, dann wird es nicht minder notwendig, dass der Schutzschild nicht weniger seines Namens würdig ist, verlässlich und zuverlässig." (Locks and Safes, S. 2, meine Übersetzung)

Die Zukunft der Gesellschaft und aller westlichen Errungenschaften, ist sie nicht wichtiger und wertvoller als Gold und Silber? Europa formt seine Zukunft auch und wesentlich nach linken Thesen und Hoffnungen – es ist hochgefährlich, dass es Linken effektiv gelingt, die Hinterfragung ihrer Thesen zu verhindern. Die Situation in Europa ist: Alles, wofür Linke stehen, erweist sich täglich neu als tödlich falsch – doch Linken gelingt es durch Populismus und gewiefte Propagandapolitik, die Überprüfung ihrer Thesen zu verhindern.

Nachdem Hobbs veröffentlichte, wie Schlösser funktionieren und welche Schwächen sie haben, wurden Schlösser industrieübergreifend besser.

Die Bücher, vor denen sich Linke fürchten, überprüfen die Thesen der Linken; die Linke fürchtet sich vor kritischen Büchern, wie ein Schlosshersteller sich vor dem Schlossüberprüfer fürchtet, vor allem, wenn tägliche Einbrüche nahelegen, dass mit den Schlössern irgendetwas grundlegend nicht stimmt.

Der Klügere gibt nach?

Ich mag nicht, wenn Autoren und Buchhändler sich zerstreiten. Ich würde mir wünschen, dass die Spiegelschreiberin und der Buchhändler sich verstehen, doch einer von beiden wird nachgeben müssen.

Vielleicht gibt ja Frau S. nach und beschäftigt sich selbst mit den Gegenthesen zu ihren Gefühlen. Aus aller Erfahrung habe ich Zweifel, dass dies passieren wird – du wirst keinen Spiegel-Kolumnisten vom Nachdenken überzeugen, wenn seine Klicks davon abhängen, es nicht zu tun.

Nach der bekannten Regel, wonach der Klügere nachgibt, sehe ich eben ein Nachgeben seitens des Buchhändlers voraus. Ich schlage vor, dass sich Frau S. und der Buchhändler treffen, und ein "Zeichen setzen", gegen den "Hass". Zum Beispiel auf dem Münchner Königsplatz. Es ist nur eine halbe Stunde zu Fuß, doch natürlich etwas mehr, wenn man verbotene Bücher und brennende Fackeln mit sich trägt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Anders Dairie / 07.11.2018

Die DDR und der ganze Ostblock sind an der Unfähigkeit zusammengebrochen,  genügend Waren und Dienstleistungen auf Weltniveau zu produzieren.  Das ist typisch für (Mangel-) Wirtschaften,  die vom Staat gelenkt werden.  Den Bestand einer Gesellschsft auf subjektive Faktoren zu stützen, wie Freiheit und Demo-kratie, ist zumindest unsicher.  Es geht immer um die steigende Produktivität, als sicherer Maßstab.  Ergo: Linke Systeme machen nicht satt, sondern arm.  Das Büchlein von Gerhard Schürer “Gewagt und verloren” (der Mann war maßgebicher DDR-Wirtschaftsführer)  stellt linke Ideen ins Abseits.  Die SED/PDS/LINKE fürchtete seine Feststellungen.  Sie haben den Alten “umstimmen”  wollen.  Schürers Feststellungen zeigen, dass es die “Sozialistische Ökonomie” nicht gibt. Was den Bürgern vorgemacht wurde,  hatte eben keine wiss. Basis und war—wie ab 1982 erlebt—um 1989 in Schimpf und Schande vorbei.  Bücherschreiber sollten von den harten Fakten her argumentieren.  Die Linken dichten sich höhere soziale Kompetenz an, ohne diese nachweisen zu können. Hier sind sie zu packen !

Peer Munk / 07.11.2018

Ehrlich gesagt finde ich den FB-Post des Buchhändlers gar nicht überzeugend - letztendlich bleibt ja auch er in seiner Blase: Der Kampf gegen Rechts sei das Wichtigste in der heutigen Zeit. Er begründet seine Buchauswahl “rechter” Bücher damit, dass man halt wissen müsse, was der rechte Feind denke, um ihn besser bekämpfen zu können. D.h., es geht überhaupt nicht um Erkenntnisgewinn oder darum, die eigene Position zu hinterfragen. Nein, “Links” ist gut, das ist der Glaubenssatz dieser Quasireligion, da wird nichts hinterfragt.

Wiebke Lenz / 07.11.2018

Ich wünsche mir Buchhandlungen, in denen ich neben allg. Belletristik und Fachliteratur sowohl rechte als auch linke, feministische als auch “Macho”-Literatur erwerben kann. (Wobei man da mittlerweile ja auch schon nicht mehr weiß, was z.B. “sexistisch” ist. Erinnert sei an das allseits bekannte und bereits abgenutzte Beispiel des Gomringer-Gedichtes.) Nicht nur, dass ich wie jeder Mensch meine persönlichen Vorlieben habe. Ich bilde mir auch gerne selbst ein Bild - vorgegebene Meinungen sind immer subjektiv, zudem für mich als “DDR-Kind” auch suspekt. Also der Weg zur Quelle. Und ganz sicher sind nicht alle “normalen” Bürger dumm und durchaus in der Lage, die Schriften einzuordnen. Dies vertritt auch eindeutig Herr Lemling von der Buchhandlung Lehmkuhl, wenn er fragt, wer denn die Schriften lesen dürfe. Frau Stokowski bestätigt (sicher ungewollt) die Überheblichkeit, die in Bezug auf “Meinungshoheit” an den Tag gelegt wird, wenn sie meint, der “Normalo” könne ja in die Bibliothek oder ins Archiv gehen. (Ich nenne gerade solche Bücher gerne mein Eigentum, da ich jederzeit und immer wieder nachschlagen kann.) Aber bei einer Autorin, die recherchieren möchte und die Bücher über die Buchhandlung bestellt, ist es etwas anderes … Wobei hier auch niemand weiß, ob ich z.B. eine werdende Autorin bin, auch wenn ich noch nichts veröffentlicht habe. Oder ob ich nur für mich “aus Spaß” recherchiere - was durchaus bei verschiedensten Themen vorkommt. Und ich wünsche mir für die Buchhandlungen, die alle Facetten des Spektrums anbieten, dass sie keine Befürchtungen von irgendeiner Seite haben müssen. Dies betrifft sowohl geschäftsschädigendes Verhalten durch Diskreditierungen als auch “handfeste” Aktionen. Nebenbei - Buchhandlungen können, aber müssen keine “politische Bildung” betreiben, “Zeichen setzen”, “Gesicht zeigen” oder Ähnliches ...

Andreas Rochow / 07.11.2018

Linksgrün hat gar keine vernünftigen Argumente. Ihre Vorbilder sind Massenmörder, ideologische Hochstapler und unmenschliche “Klassenkämpfer”, die all ihre Versprechen gebrochen haben. Sie selbst sind die “Menschenfeinde”, was sie auf ihre Kritiker gern und stereotyp projizieren. Angst haben sie aber nicht! Sie sind nur primitiv bauchgesteuert und skupellos. Das Fatale ist nur, dass es noch genug Leute gibt, die ihnen blind folgen.

Arne Busch / 07.11.2018

“Eine Spiegel-Autorin…” ab da muss man nicht weiterlesen. Das entspricht in etwa: “Karl Eduard von Schnitzler weigert sich…”

Sabine Schönfelder / 07.11.2018

Wenn Wunschvorstellungen auf Fakten treffen, gibt es in der Regel keine brauchbaren Gegenargumente. Auch wenn z. Bsp. Grünis die Windkrafträder verdoppeln und dadurch jede Menge Natur zerstören, entsteht trotzdem, ohne Wind, keine einzige Kilowattstunde Strom mehr. Deshalb ist die offene Diskussion für Linke nicht attraktiv. Man bedient sich alter Faschomethoden zur Meinungsbildung. Die abweichende Meinung wird dämonisiert, negativ emotionalisiert und als diskussusionsunwürdig abgestempelt. Begibt sich ein grün-linkes Geschlecht doch in eine Talkshow, wird der Gegner niedergekünastet, ihm das Wort von der gleichgeschalteten Moderatorin abgeschnitten, und selten erteilt, damit die infantile linke Botschaft nicht mit der Wahrheit in Berührung kommt. Es ist wie im echten Leben, irgendwann kann man die Fakten nicht mehr leugnen. Nicht durch ständige Wiederholung von fake-news, nicht durch Dummstellen, nicht durch Desavouieren des Gegners oder dreistes Heucheln und Lügen. Wenn ideologisch aufgeheizte Mädels wie Kahane und Stokowski lieber zu Hause bleiben und sich einem Diskurs nicht stellen, handeln sie konsequent nach ihrem linken Weltbild. Sie wollen das Verhalten der Bevölkerung bestimmen, alternativlos. Von Pluralismus war nie die Rede.

Juliane Mertz / 07.11.2018

Dushan Wegner ist ein scharfsinniger Autor, Kompliment. Ich habe hinzuzufügen, dass rein menschlich-psychologisch gesehen eine aggressive, störrische Haltung aus dem Gefühl der Unterlegenheit entsteht. Die Linke hat allen Grund, sich unterlegen zu fühlen, denn sie hat historisch gesehen deutlich mehr Niederlagen als Siege zu verbuchen. Angefangen bei den missglückten deutschen Revolutionen, der Unterlegenheit gegen die Nazis nach Weimar, der Niederlage des Sozialismus, des Niedergangs der linken Fundamentalisten bis hin zu aktuellen Entwicklungen wie dem Erscheinen Trumps, der sich zäh im Amt hält. Das macht wütend. Der “Kampf gegen Rechts” ist eines der wenigen linken Refugien, mit denen man noch irgendwie mehrheitsfähig sein könnte. Klar, dass man sich darauf stürzt. Die Frage ist nur, ob man den Gegner damit nicht mehr stärkt als sich selbst.

Arnold Balzer / 07.11.2018

ZEICHEN SETZEN! Anfangs, als ich diese Anweisung die ersten Male hörte, habe ich sie kaum beachtet. Aber mittlerweile stößt mir das zunehmend sauer auf, wenn das “Zeichen setzen” in Radionachrichten im Zusammenhang mit akuten Linksaktionen genannt wird. Da in den Wörtern kein “R” vorkommt, kann man leider nicht durch einen entsprechenden Duktus dem Kommando den nötigen Nachdruck verleihen, so wie z.B.  bei “Zurrrückbleiben!”, oder wie bei - unter Angabe der betreffenden Uhrzeit - “zurrrückgeschossen!” Aber dieses “Zeichen setzen” unterläuft mir neuerdings häufig zusammen mit “Aufstehen!” Und dann läuft in meinem Kopfkino immer folgende Sequenz ab: Man steht vom Stuhl bzw. Sessel bzw Sofa auf - und setzt sich wieder hin. Und das gesetzte Zeichen ist dann banalerweise nichts anderes als der Abdruck des eignen Hinterns auf dem verpupsten Sitzkissen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Dushan Wegner, Gastautor / 16.01.2024 / 06:25 / 109

Unwort des Jahres 2013 bis 2023 – vielsagend!

These: Das „Unwort des Jahres" ist ein genialer, subversiver Akt, der ein wichtiges Thema einer breiten Öffentlichkeit näherbringt. Man kämpft mit Mitteln der Propaganda gegen diese.…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 21.11.2023 / 06:00 / 149

Lauterbachs Märchen vom leistungslosen Erbe

Lauterbach nennt Erbe "leistungslos". Deine Lebensleistung soll nicht deinen Kindern gehören. Die deutsche Regierung verachtet die Deutschen inzwischen offen. Das müssen wir als Wahrheit akzeptieren…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 16.11.2023 / 14:00 / 43

Nein, die Tagesschau hat sich nicht entschuldigt!

Die Tagesschau dementiert, sie habe sich für Lügen entschuldigt. Es geht um eine satirische Parodie, die auf Querdenker-Demos gespielt wurde. Diese Reaktion auf Satire ist…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 21.09.2023 / 14:00 / 47

Russell Brand soll weg

Der im angelsächsischen Sprachraum supererfolgreiche Comedian und Blogger Russell Brand spricht störende Wahrheiten über Covid aus, und er hat viel Publikum. Prompt werden „anonyme“ Vergewaltigungsvorwürfe…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 18.08.2023 / 06:15 / 92

Zugeben, wenn es kein Zurück mehr gibt

In der ARD wird plötzlich über Skandale rund um den mRNA-Impfstoff berichtet, so über die Affäre von der Leyen (EU) und Albert Bourla (Pfizer). Während…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 13.08.2023 / 10:00 / 74

Staatsfunk will das Framing-Monopol

Die ARD bestellt ein Framing-Manual, man gibt Empfehlungen zur Klimasprache und dergleichen – aber „Zwangsgebühr“ findet man doof, weil es ein „geframter Begriff“ sei. Oha! Die sind…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 26.05.2023 / 16:00 / 25

Wie viele Schwalben machen einen Sommer?

Ob Freispruch für Bhakdi oder Razzia bei Klimaklebern: „Schwalben der Hoffnung“. Dann hören wir aber von Plänen zur „Klima-Stasi“ der Grüntotalitären, und wir ahnen: Die Eiszeit…/ mehr

Dushan Wegner, Gastautor / 14.05.2023 / 16:00 / 16

Drosten und sein West-Nil-Elefant

Deutschlands Starvirologe macht gerade aus einem Mückenvirus einen Elefanten. Es ist wie bei der Geschichte mit dem „Jungen, der ‚Wolf!‘ rief“, obwohl keiner da ist. Beim ersten Mal schenken…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com