Es ist einfach nur noch zum Gruseln, warum kann ich nicht als normaler Bürger in einem einfach nur normalen Land leben? Es stimmt dieses Land befindet sich in der Pubertät - und ja die Tendenz zu Extremen ist immer noch da. Es ist mittlerweile auch schon so weit, daß man sich schämt für sein Land. Amerikanische Touristen werden in den Niederlanden von einem “Flüchtling” mit Messer und deutschem Aufenthaltstitel angegriffen oder Hongkongchinesen von selbiger Clientel mit Axt und weiterem Schnittwerkzeug im Regionalzug geschlachtet. Furchtbare Dinge passieren aber nichts von dem, was das Zentrum für politische Schönheit vom Spreebogen angerichtet hat wird in Frage gestellt. Es ist einfach nur zum Haare raufen.
“Haben Freie Marktwirtschaft, Freihandel und Westbindung dann überhaupt noch eine Mehrheit? Wie weit wird das Land verrücken und an welchen Rand?” (Zitatende) - Nun ja, zumindest die Westbindung stellt Merkel-Deutschland doch schon in Frage - dazu braucht es weder die AfD, noch die Wagenknechtsche Schöpfung, in denen freilich ähnlich irrige Pläne gären. Da Deutschland und die EU das “Atomabkommen” mit Iran auf Biegen und Brechen am Leben erhalten wollen, finden wir uns plötzlich auf der Seite des Mullah-Regimes wieder, womit die jahrzehntealte Doktrin von der Einhegung und Isolierung Teherans endgültig zu scheitern droht. Grund für diesen offenen Bruch mit den USA ist die beschriebene moralische Selbstüberhöhung der deutschen und EU-Eliten über Präsident Trump, der ja bekanntlich rein gar nichts richtig machen kann - vor allem dann nicht, wenn er die nahostpolitische Linie seines Amtsvorgängers und “Everybody´s darling” Obama verlässt und wieder auf den Kurs von dessen Vorgängern einschwenkt. Ansonsten teile ich die Analysen des Herrn Eppinger voll und ganz, aber vor allem auch die Beklemmung darüber, dass dem Kampf “Gut gegen Böse” das Primat eingeräumt wird, nicht aber der politischen Vernunft und dem Wettstreit der Meinungen. Irgendwann in den letzten fünf bis zehn Jahren muss es einen Punkt gegeben haben, an dem es in Deutschland plötzlich wieder wichtiger war, die “richtige Gesinnung” zu haben und nach außen zu tragen, statt mündig und frei zu sein. Nur wann und wo war dieser Punkt erreicht?
Logik: Wenn Deutschland verrückt geworden ist, dann sind die Deutschen ein Volk von Geisteskranken! Die tiefere Ursache dafür ist aber nicht die Massenmigration von 2015, die viele Deutsche mit Mikroerlebnissen konfrontierte, welche nicht zum Bild des edlen Wilden passen. Was wiederum zur kognitiven Dissonanz führte, weil der Schmerz, Lebenslügen aufzugeben, mit der Anstrengung kollidierte, immer öfter die Realität zu leugnen. Nein, wie meist im Leben, ist da vorher schon etwas schief gelaufen. Den Welcome-Refugees-Rausch in 2015 mag man – vielleicht – noch nachvollziehen. Ich selbst habe das damals als die letzte krampfhafte Zuckung vieler Deutschen interpretiert, die noch unter dem Nazi-Trauma litten. Die Deutschen, die dem Rest der Welt mit einer finalen Aktion beweisen wollten, was für gute Menschen sie geworden sind. Die gute Absicht dahinter erkenne ich wohl, aber eben auch die psychische Störung. Wie tief die Deutschen unter kollektivem Spaltungsirresein (Schizophrenie) leiden, zeigte sich so richtig erst in den Jahren NACH 2015. Zur größten Verblüffung vor allem der Briten, wurden Merkel und die “Altparteien” im September 2017 wiedergewählt. Und das, obwohl der Willkommens-Wahn schon vorbei war. Obwohl man wusste, was das Ganze kostet. Obwohl man wusste, welche Probleme in der inneren Sicherheit bestehen. Und auch, obwohl schon klar war, daß sich die wenigsten Zugewanderten jemals in unser System integrieren werden. (Wie auch, wenn die meisten funktionelle Analphabeten sind, weil sie noch nicht einmal das ABC kennen.) Ob das Spaltungsirresein der Deutschen überwunden wird, hängt davon ab, ob der Schmerz, den die bunte Gesellschaft verursacht, in Zukunft größer oder kleiner wird. Selbstverständlich wird er zunehmen, aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms, der Familienzusammenführungen und der höheren Geburtenraten. Und erneut wird es zu spät sein. Danach wird es aber keinen Wiederaufbau mehr geben, weil die Voraussetzungen dazu fehlen.
Und was tun wir dagegen? Wir, die wir uns seit Jahren darüber echauffieren? Nichts. Wir tun nichts. Absolut nichts, Wie die Schlange auf’s Kaninchen starren wir auf den Untergang unserer Gesellschaft. Jeder Einzelne mag noch dies und das dazu zu bemerken haben, einer ist schlauer als der andere, doch dagegen angehen, das tut niemand. NIEMAND außer den tapferen Sachsen und die sind selber ratlos, führungslos, von der eigenen Elite verlassen.
Wenn ich jetzt ein Empörter wäre, der sich bereits darüber empört, dass sich jemand nicht empört (ist ja mittlerweile auch nicht ganz unüblich - z.B. in Demmin), so würde ich jetzt brüllen: “Kein Wunder! Es ist ein Österreicher!” (Ob dieses nun Hand und Fuß hat, ist bei Empörten egal.) Der Herr im Himmel hat mir jedoch zumindest ein wenig Gehirn geschenkt und deshalb stimme ich dem Autoren im Grundsatz zu. Nur der letzte Absatz bringt mich ein wenig zum Widerspruch. Frau Pau von den LINKEN ist ganz sicher schlimmer als Frau Wagenknecht und ihr Ehemann Oskar Lafontaine und Frau Göhring-Eckhardt und Herr Habermann von Bündnis 90/Die Grünen passen in eben dieses Bild der erst genannten Person. Etliche Personen von Union und SPD wären ebenso zu nennen. Und die AfD ist ganz sicher nicht mit der NPD gleichzusetzen. Mittlerweile bin ich übrigens zu der Meinung gelangt, dass es keine sog. “politische Mitte” mehr gibt. Es ist schlicht nicht möglich, argumentativ zu wirken. Man hat entweder “dagegen” zu sein, oder man ist “dafür”. Und es wird den Kindern tatsächlich wieder gesagt, dass sie es “nicht in der Schule sagen” sollen. (In einem Gespräch mit einem durchaus intelligenten Linken hat ein lieber Mensch meines Lebens, dem ich vertraue, übrigens mal gesagt: “Mach mal den Selbsttest. Sage auf Arbeit, dass du in die NPD eingetreten bist.” Antwort: “Dann werde ich ja entlassen!” Und weder der genannte liebe Mensch noch ich sind NPD-Anhänger …)
Herr Eppinger, Sie haben leider so recht. Wir sind verrückt geworden. Nichts zu machen. Hoffentlich bleibt Österreich wenigstens auf Kurs.
Nicht verrückt, nein, der typische Deutsche ist nur grenzenlos obrigkeits-hörig. Diese Obrigkeitshörigkeit hat zum Adolf-Wahn, zur “Tapferkeit” der Soldaten in den Weltkriegen und jetzt eben zur Merkel-Anbetung geführt. Man gibt sich mit aller Kraft seiner gestellten Aufgabe hin und kümmert sich darüber hinaus nur um seinen eigenen kleinen Mikrokosmos. Den meisten Deutschen fehlt eben das Kritik-Gen, vom Revolutions-Gen ganz zu schweigen. Journalisten können da rein statistisch keine Ausnahme sein.
Sehr schöner Beitrag und die Problematik ist auf den Punkt gebracht. Nur in einer Hinsicht möchte ich widersprechen: Merkel soll nicht weg, denn 1. würde das nichts ändern, weil das gesamte politische System (bis auf die AfD) inzwischen merkelisiert ist und 2. wäre es gut, wenn Merkel noch in politischer Verantwortung steht, wenn die Folgen ihrer Politik sichtbar werden und die Frage nach der Verantwortung gestellt wird.
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