Lieber Herr Noll, für Ihren Artikel. Ihre Kritik am Zentralrat kann ich nur unterstützen. Was die Hilfe für neuangekommene Juden aus der Sovietunion betrifft: viel Hilfe gab es da nicht. Eher Neid und eine Behandlung wie ein Mensch zweiter Klasse. Ich war 29 als ich nach Deutschland kam. Bereits mit 4 Jahren Erfahrung in meinem Beruf, leider mit wenig deutscher Sprache. Ich brauchte einen Praktikumplatz und hätte auch unbezahlt gearbeitet. Damals habe ich mich an die jüdische Gemeinde gewendet und habe gefragt, ob sie mir und anderen studierten jungen Menschen aus der Gemeinde helfen könnten zB mit der Vermittlung eines Praktikumplatzes. Ein Vorstandsmitglied hat mich dumm angelächelt und hat mir gesagt, dass sie weder das Vermittlungsbüro noch das Arbeitsamt sei. In meinem Beruf gäbe es tausende deutsche Arbeitslose und ich hätte keine Chance auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland und soll mir eine Alternative überlegen oder evtl. einfach heiraten. Jahre später war ich bei einem Seminar, wo ein hochkarätiger Funktionär vom Zentralrat ohne sich zu schämen sagte, dass die Zuwanderung in die Gemeinden eine Überraschung für sie war. Sie haben erwartet, dass Klempner, Schuster oder Fleischer nach Deutschland kommen. Stattdessen sind Ärzte, Ingenieure, Naturwissenschaftler und Künstler und Musiker gekommen. Ich habe da verstanden, dass sie uns nicht gewachsen waren. Und zum Punkt der alten Menschen in Gemeinden ist zu sagen, dass sie auch austreten würden. Sie haben jedoch Angst, die ihnen ständig vermittelt wird, ohne Mitgliedschaft nicht auf den jüdischen Friedhöfen beerdigt werden zu können. Der Zentralrat hat mit Judentum nichts zu tun!
13 Millionen? Lieber Herr Noll, wenn Sie wirklich auf Eigenständigkeit pochen würden, sollte Ihnen eigentlich der Widerspruch in Ihrem Argument klar werden. Der Zentralrat muss nicht aufgelöst werden: die Gemeinden sollten ihn einfach ignorieren und das Geld privat einsammeln. Notfalls aus anderen Ländern. Ich lebe in der jüdischsten Stadt Amerikas und hier gibt es viele Gemeinden, die mehr als 13 Millionen auf dem Konto haben. Auf die jüdischen Schulen - die Geld verdienen! - gehen viele nichtjüdische Kinder und die religiöse Erziehung findet für die jüdischen Kinder am Nachmittag statt.
In Hagen haben sie doch gerade einen 16jährigen AfD Anhänger in Haft genommen. Der wollte eine Synagoge in die Luft jagen. GsD kam der Hinweis darauf von einem ausländischen Dienst. Vielleicht sollten die deutschen Staatschschützer ihren Schwerpunkt roch mehr auf diese Gruppe richten wie man sieht. Die Strafverfolgungsbehörden sollten auch schon bei den Wurzeln des Übels anfangen, absolut richtig die Hausdurchsuchung bei Grotes Pimmelposter, absolut richtig die zeitintensiven Ausforschungen von den gefährlichen Achse Kommentatoren (Lindh…) , denn nur so werden künftig Anschläge auf jüdische Einrichtungen und Menschen verhindert werden können.
Der Artikel ist eine gute Beobachtung und befreit uns von einer Lebenslüge im Allgemeinen: (Fast) Jeder der behauptet für irgendwen zu sprechen, BEHAUPTET das nur aus Eigeninteresse und ist nie wirklich legitimiert. Auch Wahlen und Quoten bringen überhaupt nichts, um legitime Stellvertretung in irgendwelchen Gremien zu bekommen, denn die die sich zur Wahl stellen oder durch Quote vorankommen sind absolut keine repräsentativen Vertreter ihrer Gruppe! Der Großteil der Gruppe hat nichts von solchen Dingen und - besonders wichtig - ganz andere Prioritäten. Es gibt keine gerechtere Vertretung als das regelmäßig erneuerte Los. Alles andere sind bloß Macht- und damit Unterdrückungsstrukturen.
Der Zentralrat ist ein reiner Abnick-Verein, der finanziell am Tropf der Regierenden hängt und dafür alles so liefert, wie es bestellt wird. Mir ist es unverständlich, dass Juden, vor allem in Deutschland, bereit sind, sich dermaßen selber zu erniedrigen.
Lieber Herr Noll, Die Oberen des Zentralrates verhalten sich wie all die anderen Hohepriester geistiger Selbstabwicklung, die in der Ära Merkel zu Glaubensbeamten und Glaubenspolitiker der Berliner Einheitslinie mutiert sind. Wo evangelische und katholische oberste ‘Würdenträger’ im Tragen des Kreuzes einen Hinderungsgrund ihrer Karrieren sehen, weil das System es von ihnen verlangt, wo Spiritualität durch Agit Prop ersetzt und die Kirchen in NGO’s oder politische Parteien verwandelt werden, fällt wiederum dem Zentralrat die Rolle der Abwicklung jüdischen Lebens in Deutschland zu. Ob ihm das bewusst ist, sei dahingestellt. Bis es dann soweit ist, muss die Hauptursache der Unerträglichkeit des Seins jüdischer Existenz in Deutschland unter den Teppich gekehrt werden. Das Rausgraulen der Juden aus Deutschland ist schnöd - technokratisch Konsequenz der Erkenntnis, dass durch die weitere Zuwanderung von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis, offen (!) jüdisches Leben kaum mehr möglich sein wird. Schlimme Bilder wollte Frau Merkel ja früher schon verhindern. Die gilt es zu vermeiden. Und man hat sich nun mal für eine andere kulturelle Zusammensetzung Deutschlands entschieden. Sonst würden ja statt dessen millionenfach verfolgte Christen ins Land geholt und Deutschland würde durch eine judenfreundliche (Einwanderungs)politik mit Israel und den USA um den für Juden sichersten Staat konkurrieren.
Chapeau! Eine großartige Analyse! Man kann dem fast gar nichts hinzufügen. Die Entwicklung war vorauszusehen. Mit der Installierung einer leicht adipösen Person aus der ehemaligen (antisemitischen) DDR dauerte es nicht lange, bis auch hier die üblichen Stereotype auftauchten. Jegliche Kritik wurde unterdrückt. Im Zentralrat konnten sich nur Personen halten, die kein Rückgrat besitzen. Ich habe den Eindruck, dass dies unter Galinski und Bubis nicht möglich gewesen wäre. Übrigens gibt es in Frankreich auch einen Zentralrat. Dieser wird seit langer Zeit von Herrn Kaplan geführt. Als er angesichts der schrecklichen antisemitischen Vorfälle in Paris und anderswo nicht Tacheles mit der französischen Regierung sprechen konnte (oder wollte), kam es zu massiven Protesten innerhalb der jüdischen Gemeinde, vor allem von jüdischen Studenten. Sie warfen ihm vor, ein Hofjude zu sein. Dies hatte seine Wirkung nicht verfehlt! Seitdem findet er den richtigen Ton bei antisemitischen Vorfällen und benennt auch die Täter, wenn sie aus dem islamischen Milieu, wie meist, kommen.siehe da: die derzeitige Regierung hat laut und deutlich nachgedacht und auch das ein oder andere wirklich unternommen, was jenseits von Verharmlosungen und Vertuschung und Lügen angesiedelt werden kann.Längst wird nicht mehr die so genannte rechts radikale Ecke für antisemitische Vorfälle verantwortlich gemacht. In Frankreich würde das sowieso niemand glauben! Leider in Deutschland nicht denkbar!
Lieber Herr Noll, als einer der letzten Holocaustüberlebenden, der noch in der Lage ist vor den Schülern und großen Zuhörer Veranstaltung aufzutreten, sage ich immer wieder den Zuhörern, dass die einzige Vertretung der Juden weltweit heute ist Israel (siehe Entebbe). Außerdem wird in einigen Jahrzehnten Deutschland judenrein aus verschiedenen Gründen -Auswanderung, Assimilation usw. Deshalb ist praktisch ein Zentralrat genauso unwichtig wie es ein Zentralrat für Chinesen, Ungarn oder Vietnamesen. Juden assimilieren sich am besten, deshalb wird es sogar schneller gehen. Es bleibt vermutlich nur die Religion, die man in der Zukunft in einem stark islamisierten Deutschland verheimlichen wird. In Schweden wo man mit der Islamisierung 20 Jahre früher angefangen hat, ist dieser Prozess bereits viel weiter. Das traurige an dieser Situation ist die Tatsache, dass nur die AFD sich in unserem Parlament gegen die Zahlung von Millionen Euro an die fanatischen Judenhasser wie PLO, Hamas usw. stellt. Alle anderen Parteien ignorieren den Aufruf „Toto den Juden „ ohne Konsequenzen zu ziehen. Ich muss zugeben als ich vor 50 Jahren nach Deutschland kam, hätte ich diese Entwicklung nicht erwartet.
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