Chaim Noll / 18.09.2021 / 06:20 / 80 / Seite ausdrucken

Der Zentralrat – für Juden wenig hilfreich

Immer wenn ich nach Deutschland komme, werde ich auf den „Zentralrat der Juden“ angesprochen. Von Juden und anderen Deutschen, die fast täglich von ihm in den Zeitungen lesen. Denn dieses Gremium macht sich ständig in der Tagespolitik bemerkbar, und das immer im Sinne der politisch-korrekten Linie der Bundesregierung. Zuletzt durch Erklärungen, welche Parteien man wählen dürfe und welche nicht. Solche Auftritte gehören nicht zu den Aufgaben eines jüdischen Verwaltungsgremiums. Und sie sind, taktisch gesehen, ein Fehler. Sie provozieren Fragen, was diese Einrichtung eigentlich soll, was sie bedeutet, wer sie unterhält und wozu.

Schon der Name steht heute für ein antiquiertes, zentralistisches Programm. Der „Zentralrat der Juden in Deutschland“, gegründet 1950, war als Übergangslösung gedacht, um im fast „judenreinen“ Nachkriegs-Deutschland Juden zu helfen, die Hilfe benötigten: tausende heimatlose und entwurzelte Menschen, meist Überlebende der Konzentrationslager, im damaligen Sprachgebrauch „Displaced Persons“ oder „DPs“ genannt. Der Zentralrat bot ihnen den institutionellen Rückhalt, um in einer wenig freundlichen Umgebung überleben zu können und ihre Ansprüche auf „Wiedergutmachung“ anzumelden. Hier liegt das historische Verdienst des „Zentralrats“.

Die meisten der „Displaced Persons“ lebten in sogenannten DP-Lagern, wo sie von der UN-Flüchtlingsagentur und jüdischen Organisationen wie dem Joint Distribution Committee versorgt wurden. Das letzte dieser Lager, Föhrenwald in Oberbayern, wurde erst 1958 geschlossen. Die in Israel lebende Schriftstellerin Lea Fleischmann hat 2006 in dem Buch „Meine Sprache wohnt woanders“ ihre Kindheit im Lager Föhrenwald beschrieben. Sie betont darin die oft feindselige Haltung der deutschen Mitbürger und Behörden gegenüber den DPs. Der Judenhass der NS-Zeit war noch längst nicht überwunden, den Restitutions-Ansprüchen der jüdischen Rückkehrer und Einwanderer, die sich entschlossen, in Deutschland zu bleiben, standen die staatlichen Stellen offen oder insgeheim ablehnend gegenüber, und es brauchte eine gut mit der Regierung vernetzte deutsch-jüdische Organisation, um sich in diesem Dickicht zurechtzufinden.  

Eine winzige, kaum wahrnehmbare Minderheit

Nach Angaben der New York Times vom 21. Mai 2019 betrug die Zahl der in Deutschland gebliebenen DPs etwa 20.000, die der Überlebenden der deutschen Vorkriegs-Gemeinden etwa 15.000 – die Zahl der deutschen Juden insgesamt somit rund 35.000. In der DDR gab es um 1950 etwa 5.000 in sechs Gemeinden organisierte Juden, von denen nach den Schikanen und antizionistischen Kampagnen der kommunistischen Machthaber 1989 weniger als 500 übrig geblieben waren. Also höchstens vierzigtausend insgesamt, Tendenz fallend.

Insgesamt blieben die deutschen Juden der Nachkriegszeit eine winzige, kaum wahrnehmbare Minderheit. Das änderte sich erst in den neunziger Jahren, als zehntausende Juden aus der ehemaligen Sowjetunion einwanderten. Noch einmal fiel dem Zentralrat eine wichtige Aufgabe zu: die Aufnahme dieser Menschen zu koordinieren, sie auf die schon bestehenden und eilig neu gegründeten Gemeinden zu verteilen, fürs erste ihre finanzielle Sicherung zu übernehmen und bei ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft zu assistieren.

Doch die Zuwanderer aus dem kommunistischen Osten suchten Selbstständigkeit und westliche Liberalität, nicht neuerliche Gängelung. Zu diesem Zeitpunkt hätte der Zentralrat begreifen müssen, dass er überfordert war. Man hätte Macht abgeben, Zuständigkeiten aufteilen, die Gemeinden zur Emanzipation und Eigenständigkeit ermutigen müssen. Das Gegenteil ist geschehen: Der Zentralrat beharrte auf seinem Monopol, er wurde zum Macht-Kartell und zur Bedrückung für die jüdischen Gemeinden. Es kam zu jahrelangen, hässlichen Machtkämpfen. Am Ende behauptete sich das alte Zentralrats-System. Um den Preis, dass die eingewanderten Juden aus der ehemaligen Sowjetunion diesem System den Rücken kehrten, in großer Zahl auswanderten oder wenigstens die jüdischen Gemeinden verließen.

Eine katastophale Bilanz

Die Bilanz des „Zentralrats“ in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ist katastrophal. Die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinden Deutschlands verringerte sich in dieser Zeit auf knapp 96.000. Dabei waren im Jahrzehnt davor 219.000 Juden aus der früheren Sowjetunion in Deutschland eingetroffen. Dieses enorme Potenzial, diese Möglichkeit, eine vitale, zukunftsträchtige, zahlenstarke jüdische Gemeinschaft heranwachsen zu lassen, hat der „Zentralrat“ vertan. Und die Zahlen sinken weiter. Jahr für Jahr treten Menschen in vierstelliger Zahl aus den ohnehin geschwächten Gemeinden aus.

Hinzu kommt, dass die Demografie innerhalb dieser Gemeinden deprimierend ist, rund die Hälfte ihrer Mitglieder ist nach neueren demographischen Untersuchungen (etwa des Londoner Institute für Jewish Policy Research von 2019) über 65 Jahre alt. Dagegen nur zehn Prozent unter 15 – es gibt also noch 9.600 jüdische Kinder in Deutschland, eine fast hoffnungslos stimmende Zahl. Wenn man die runde Million in Deutschland lebender muslimischer Kinder und Jugendlicher in Betracht zieht, kann man sich das Dasein dieser wenigen jungen Juden auf Schulhöfen und im öffentlichen Raum Deutschlands gut vorstellen.

Dem „Zentralrat“ ist es also nicht oder nur schlecht gelungen, die Kontinuität jüdischen Lebens in Deutschland zu bewahren. Das allein, die bedrückende Lage der jüdischen Kinder zwischen Sich-Verstecken, Polizeischutz und neuerlichem Opfer-Dasein, wäre Grund genug, die Auflösung des „Zentralrats“ zu fordern. Doch als unabhängiger, selbstständig denkender Jude muss ich ein Gremium, das sich „Zentralrat der Juden“ nennt, ohnehin infrage stellen. Judentum beruht auf Vielfalt, nicht auf Gleichschaltung. In der Verschiedenheit, in den Kontroversen, hebräisch machloket, liegt die Kreativität, die Vitalität dieses unsterblichen Volkes – das heutige Israel ist das beste Beispiel dafür.

Funktionäre zum Vortäuschen jüdischen Lebens

Dagegen suggeriert das Wort „Zentralrat“ einen Anspruch auf Alleinstellung und Alleinvertretung, der im Judentum seit dem letzten amtierenden Hohepriester vor fast zweitausend Jahren nicht mehr gegeben ist. Gleiches gilt für das Recht, für „die Juden in Deutschland“ zu sprechen. Es ist schlicht und einfach Anmaßung. Josef Schuster und Kompagnons sind nicht die Sprecher der Juden in Deutschland, sondern von der Bundesregierung bezahlte Funktionäre zum Vortäuschen eines aktiven jüdischen Lebens, das sie selbst unterdrücken. Sie haben die Rolle der Sadduzäer zu Tempelzeiten übernommen, denen Nähe zur Macht über die Belange ihrer Landsleute ging.

Schon lange hindert der „Zentralrat“ das deutsche Judentum an seiner Entfaltung und Entwicklung, indem er durch seine selbstgerechte und autoritäre Attitüde gerade kreative und junge Menschen abschreckt und unterdrückt. Kritische Meinungen werden nicht geduldet. Was trägt der „Zentralrat“, was tragen die von ihm gelenkten Gemeinde-Funktionäre bei zum öffentlichen Diskurs in Deutschland, außer brav zu repetieren, was ihnen die Bundesregierung vorgibt? Verstehen sie sich als Teil von deren Propaganda-Apparat? Die Funktionäre des „Zentralrats“ berufen sich bei ihrer peinlichen Anschmiegsamkeit an die Regierung auf ein Prinzip des jüdischen Religionsgesetzes, dina d'malchuta dina, aramäisch „das Gesetz des Staates ist das (für uns Juden verbindliche) Gesetz“, womit die Rabbiner auf eines der aus antiken Zeiten überlieferten antijüdischen Ressentiments antworteten – das der angeblichen Illoyalität gegenüber dem Land ihrer jeweiligen Diaspora.   

Doch Gesetzestreue gegenüber dem Staat, in dem man lebt, bedeutet nicht Unterwerfung unter dessen zeitweilige Regierung.

Angela Merkel ließ den „Zentralrat“ sechzehn Jahre lang nach ihrer Pfeife tanzen. Während ihrer viel zu langen Kanzlerschaft bot dieses Gremium das jammervolle Bild eines von Gnaden der Obrigkeit gebrauchten und oft missbrauchten Instruments staatlicher Machterhaltung. Mit jüdischer Interessenvertretung hatte das nicht mehr viel zu tun. Es sei denn, man verstünde diese rein merkantil.

Denn der einzige nachweisbare Erfolg des Gremiums dürfte sein, dass seine jährliche Alimentierung durch die Bundesregierung auf dreizehn Millionen Euro angehoben wurde, womit es im Umgang mit den Gemeinden über ein erhebliches Druckmittel verfügt. Dieses Geld sollte besser den Gemeinden oder Landesverbänden selbst zugehen, die, was ihre Nöte und Notwendigkeiten betrifft, weitaus kompetenter sind als der mit Intrigen und Machtfragen beschäftigte „Zentralrat“ in Berlin.

Dezentralisieren!

Aus fataler Abhängigkeit und Schwäche hat sich der „Zentralrat“ in den vergangenen Jahren dem Gebot der Bundesregierung unterworfen, das für die deutschen Juden derzeit größte Problem zu verschweigen, die Bedrohung durch islamischen Terror. Auf der Veranstaltung zum 70. Jahrestag seiner Gründung im vergangenen Jahr hätten die Funktionäre Gelegenheit gehabt, im Beisein der Kanzlerin und führender Politiker des Landes die prekäre Lage ihrer Gemeinden anzusprechen, stattdessen folgten sie servil dem Narrativ der Bundesregierung, Gefahr für die deutschen Juden ginge vor allem, wenn nicht ausschließlich, von Rechtsextremen aus. Eine Behauptung, der alle unter deutschen Juden vorgenommenen Umfragen widersprechen.  

Das jüdische Leben in Deutschland müsste sofort dezentralisiert werden, damit es autonom und selbstständig werden kann. Mit der ständigen Bevormundung und Unterdrückung durch den „Zentralrat“ muss es ein Ende haben, am besten, indem man dieses überflüssig gewordene Gremium auflöst, das sich mit allen Mitteln schnöder Machtpolitik zu halten versucht, von Drohungen mit Geldentzug bis zu cancel culture und Schreibverbot in seinem Zentralorgan, der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung.

Die deutschen jüdischen Gemeinden müssen auf eigene Verantwortung handeln, nicht unter dem Diktat eines „Zentralrats“, dem es mehr um seine eigenen Interessen geht als um die der Juden an der Basis. Da die meisten deutschen Gemeinden arm sind und staatlicher Unterstützung bedürfen (zum Beispiel ständigen Polizeischutz), sollten sie direkt mit den lokalen Behörden kooperieren, mit Stadträten, Bürgermeistern und der Landesregierung ihres jeweiligen Bundeslandes.

Angela Merkels Regierung in Berlin, der bisherige Geldgeber und Ansprechpartner, hat sich für die deutschen Juden – um die scheidende Kanzlerin selbst zu zitieren – als „nicht hilfreich“ erwiesen. Umso weniger ein „Zentralrat“, der den Interessen der Juden in Deutschland eher schadet als nützt.

Foto: Sichtplatz.de/Achgut.tv

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Heinrich Wägner / 18.09.2021

Sehr verehrter Caim Noll. Ich habe heute die Jüdische Rundschau ,wo ich sie auch sehr oft wiederfinde erst nach der Achse gelesen . Dieser Zentralrat ist in meinen Augen nicht nur ein Machtkartell sonder eine Schande für alle jüdischen Mitbürger. Wer wieder einmal in die Rundschau sieht und sich mit den ganzen “Warheiten” und den Schleim dieses Rates vertraut macht wird erschüttert sein über das Ausmaß . Einen Zentralrat der nicht mal in Erscheinung tritt wenn man in Deutschland wieder ruft “Juden ins Gas” und das Verheimlichen der Judenhasser .  Ja,verehrter Herr Noll,bevor man wieder die Koffer packt ,sollte man sich lieber so schnell wie mögliche von den Damen und Herren trennen denen es nur um Macht und Eigenutz und die Erhaltung ihrer Monopolstellung geht .

S.Buch / 18.09.2021

Auch von mir besten Dank für diesen Klar(stellungs)text! Aus heutiger Sicht muss man sagen, überall, wo die Begriffe „Zentral“ und erst recht „Rat“ auftauchen, kommt der gärende Morast des linientreuen Kollektivismus zum Vorschein. All das muss weg, wenn die Freiheit wieder ans Licht kommen soll. Und noch einmal meine Bitte an achgut: Wie funktionierte das Judentum in der Zeit des sogenannten Dritten Reiches? Waren alle Juden Opfer, oder gab es auch die linientreuen Juden? Wenn ja, welchen Einfluss hatten sie?

Martin Schott / 18.09.2021

Ist das jammervolle Bild, das der Zentralrat abgibt, nicht auch dem Umstand geschuldet, dass die Personaldecke dort ähnlich dünn ist wie bei den politischen Parteien Deutschlands? Schuster, Graumann, Knobloch - das sind doch Leute, die einem Galinski oder Bubis nicht das Wasser reichen können. Freilich waren die in ihrer Zeit nicht bzw. nicht in der heutigen Form mit dem Problem des islamischen Antisemitismus und Terrorismus konfrontiert. Jedoch hätte ich ihnen durchaus zugetraut, dass sie den Regierenden auch im Zusammenhang mit der muslimischen Masseneinwanderung und den daraus resultierenden Verwerfungen die Leviten gelesen hätten. Dass sich die Bundesregierung den ZdJ durch großzügige Geldzuwendungen - “Lösung” für alles - gefügig gemacht hat, greift mir als Erklärung ein wenig zu kurz. Vielmehr scheint der Konformismus, der sich in den vergangenen sechzehn Jahren wie Mehltau über das Land gelegt hat und darin besteht, bestimmte Themen nicht zur Sprache zu bringen, auch den Zentralrat eingehüllt zu haben. Wieso sollte ausgerechnet der ZdJ sich entziehen können und gegen die bleierne Zeit der Merkeljahre gewappnet sein, wenn ihm die Charakterköpfe fehlen?

S. Marek / 18.09.2021

Lieber Herr Chaim Noll, könnten Sie in Israel ein Antrag auf Namensänderung für das Schmierblatt “Haaretz” stellen?  Dieses Schmierblatt ist schlimmer als “Der Stürmer” während des 3-ten Reich’s und sollte in z.B. “Allahs Pravda” umbenannt werden. Zitat aus Herrn Stefan Frank Beitrag “Die Sympathie eines israelischen Redakteurs für Judenmörder” vom 16.09.2021: ... “Schon seit Jahren ist das, wozu Haaretz-Redakteure – allen voran Gideon Levy – sich öffentlich bekennen, so absurd, dass es nicht möglich wäre, sich polemisch über sie zu äußern: Alles, was man über sie sagen könnte, sagen sie selbst über sich.” ...  Mein Kommentar dort wurde nicht veröffentlicht, Eigentlich schade.

Heinrich Wägner / 18.09.2021

Ich weiß nicht ob es gestattet ist, aber wer die @achse liest und mit Herzen dabei ist der sollte auch wie sie schreiben Herr Horst Kruse die Jüdische Rundschau online lesen . Für mich eine der informativsten Quellen um mich neben der Achse ,Tichys und Reitschuster zu informieren über das was man noch Warheit nennt.

Roland Stolla-Besta / 18.09.2021

@ Ilona Grimm Sie haben mir das Wort aus der Tastatur genommen: Auch ich würde es begrüßen, wenn jüdisches Leben und Kennenlernen in den Regionen bekannt und gepflegt würde. Ich als wenn auch nur mäßig guter Katholik bin überzeugt, daß alle Seiten davon profitieren könnten. Meine bewußte Begegnung mit Juden war im Grunde nur ein Klassenkamerad und Mitgenosse in der 68er Zeit, da haben wir aber nicht über Religion und Philosophie gesprochen. Im übrigen leseich hier auch Achgut die Beträge von Herrn Noll mit besonderem Interesse und Gewinn.

S. Marek / 18.09.2021

@ Chaim Noll & Marc Blenk, so ist das, leider ein totaler Desaster aus jüdischer Perspektive und genau so aus nicht-jüdischer Perspektive hier lang beheimateter deutschen Bevölkerung die es immer stärker zu spüren bekommt. Aus der Geschichte nichts gelernt weil die auch nicht im Lernprogramm steht. Dafür wurden Kreuze in Schulgebäuden entfernt und Islam Unterricht eingeführt. All den andren wird auf Umwegen die ideologische, marxistische, Hirnwäsche schmackhaft gemacht und zum dämlichen Freitagshüpfer verleitet. Die ersten s.g. heiligen Märtyrer dieser neuen Untergangs-Religion versuche n durch Nahrungsverweigerung Bekanntheit zu erlangen. Wohl an…  Quo Vadis Alemannia ?  Quo Vadis EU ?

armin_ulrich / 18.09.2021

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Marion Sönnichsen / 18.09.2021

Sie ist im Netz, die Sitzung des Stadtrats der Stadt Trier vom 10.03.2020 (Live-Aufzeichnung auf YouTube). Da geht es um einen Antrag „Beitritt der Stadt Trier zum Verein Jüdisches Leben in Deutschland e. V 321-2021.“ Hochinteressant, was da so alles zum Thema gesagt wird und zum Vorschein kommt. Der junge Vertreter der Linksfraktion beruft sich auch noch ausgerechnet auf Karl Marx, der, wie man eigentlich wissen sollte, in jungen Jahren durch seinen aggressiven Antisemitismus aufgefallen ist, dazu kein Wort. Soweit insgesamt jedoch alles in Ordnung, eine Vertreterin erwähnt sogar den muslimischen Antisemitismus. Dann die SPD. Die bringt ihr übliches Antisemitismus-Saubermann-Statement und bringt das Ganze durch Antisemitismusvorwürfe üblicher Art zum Eskalieren. Wer dann der SPD widerspricht, sich gegen Angriffe verteidigen und aus der persönlichen Familiengeschichte erzählen möchte, was politisch jedoch unerwünscht ist, dem wird dann kurzerhand das Mikrofon abgestellt. Das Thema beginnt ab 2:45 TOP 4.3. Da kann man nur hoffen, dass die Deutschkennnisse des französischen Gastbürgermeisters so schlecht waren, dass er dieses Spektakel nicht miterleben musste.

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