Eugen Sorg, Gastautor / 08.11.2020 / 16:30 / Foto: 663highland / 25 / Seite ausdrucken

Der UN-Menschenrechtsrat ist eine Farce

Es gibt viele überflüssige Dinge in dieser Welt, und zu diesen gehört auch der Menschenrechtsrat der UNO. Entstanden aus einer Idee eines Schweizer Juristen und hartnäckig gefördert von der damaligen Außenministerin der Schweiz, Micheline Calmy-Rey, wurde der Rat im Jahre 2006 von der UNO-Generalversammlung feierlich ins Leben gerufen.

Herzstück des neuen Gremiums war eine periodische und wechselseitige Überprüfung der Menschenrechtslage in allen 193 UNO-Mitgliedsstaaten. Kein Land soll sich von einem anderen Land paternalistisch zurechtgewiesen fühlen, jedes soll sich vielmehr als gleichwertiger Teil der Menschheitsfamilie in den globalen interaktiven Dialog über die unveräußerlichen Rechte des Menschen einbringen können. Und in dieser Atmosphäre des Respekts und der Begegnung auf Augenhöhe, so die Fantasie, würden sich auch die verstocktesten Regimes dem Geist der Verständigung und der heilenden Toleranz zugänglich zeigen.

Die Ratsgründer waren geleitet von der Lieblingsreligion der postreligiösen westlichen Moderne: dem utopischen Therapeutismus. Sie glaubten, das Böse sei weder eine eigenständige Macht noch das Resultat eines freiwilligen Entscheides gesellschaftlicher Akteure, sondern die Folge von früher erlittenem Unrecht. Viele Dritte-Welt-Staaten mochten von üblen Cliquen und Figuren kaputt regiert werden, aber der Grund für deren Misere liege letztlich in historischen Kränkungen wie Kolonialismus, weißem Rassismus, Ausbeutung. Die heutigen Täter seien selber Opfer und jedes Wiederaufleben vergangener Demütigungserfahrungen müsse im Ansatz verhindert werden.          

Der Rat will Islamkritik abschaffen

Die Arbeit des Menschenrechtsrates lief von Beginn weg schief. Ein naiv-illusionäres Menschen- und Weltbild, gepaart mit westlichem Schuldkomplex hatten die stolzen Erfinder des Rates blind für die Realitäten gemacht. Die Schurkenstaaten dachten keinen Moment daran, sich heilen zu lassen. Vielmehr nutzten sie die neuen Mitsprachemöglichkeiten aus, um eigene politische Sonderinteressen durchzudrücken. 

So forderte der Menschenrechtsrat schon ein Jahr nach seiner Gründung ein Verbot von Islamkritik. Dass ein zur Verteidigung der Menschenrechte geschaffenes Gremium ausgerechnet mit einem mittelalterlichen Blasphemie-Gesetz die Meinungsfreiheit unterbinden wollte, konnte jedoch nicht erstaunen, wenn man dessen Zusammensetzung kannte. Islamische Staaten hielten mit anderen Halb- oder Ganz-Diktaturen wie Kuba die Stimmenmehrheit im 47 Länder umfassenden Rat. Dies sollte sich nicht mehr ändern.

Bis heute hat der honorige Rat neunzig Resolutionen gegen Israel erlassen, die einzige Demokratie im Nahen Osten – das sind mehr als alle Resolutionen gegen Syrien, Nordkorea und Iran zusammengenommen. 

Und erst vor kurzem wählte die UNO-Vollversammlung in New York fünfzehn neue Mitglieder in den Menschenrechtsrat. Unter den Erkorenen sind einige schlimme Grundrechtsverletzer: zum Beispiel das tropische Inselgefängnis Kuba oder das Orwellsche China, das an den Tibetern und den Uiguren kulturellen Genozid verübt, oder Russland, das seine Oppositionellen mit Gift tötet, oder Pakistan, das Journalisten foltert und verschwinden lässt und Christen jagt.  

Die Hoffnung auf die sanfte Heilkraft eines globalen Dialogs „auf Augenhöhe“ muss als gescheitert betrachtet werden. Es ist ein Hohn, wenn korrupte Unrechtsstaaten wie Venezuela im Rahmen der periodischen Länderüberprüfung anderen Unrechtsstaaten wie dem Gottesstaat Iran ein „unerschütterliches Engagement für den Schutz der Menschenrechte“ attestieren können.

Venezuela maßregelt die Schweiz

Ebenso wie es ein schlechter Witz ist, wenn dieses Venezuela an die Adresse der Schweiz „Besorgnis“ äußert über deren „Förderung von rassistischen Stereotypen durch rechtextreme Parteien und Medien.“ Und es ist unwürdig, wenn die Schweiz beispielsweise einwilligt, „geeignete Maßnahmen gegen die Verantwortlichen von Polizeibrutalität gegen Asylsuchende und Migranten“ zu ergreifen, wie es der Delegierte aus dem Banditenstaat Zentralafrikanische Republik empfahl.             

Der Menschenrechtsrat ist eine Farce. Seine Existenz hängt von der UNO ab, deren Vollversammlung die Ratsmitglieder wählt. Die Menschenrechte sind eine westliche Errungenschaft, die Mehrzahl der 193 UNO-Mitgliedstaaten jedoch sind autoritäre oder diktatorische Politgebilde, antiwestlich, antiamerikanisch, antiisraelisch.   

Die UNO zählte bei ihrer Gründung nach der Katastrophe des Nazismus 51 Länder. Sie verstand sich als Hüterin der Freiheit. Die Neumitglieder der Folgezeit, hauptsächlich aus Asien und Afrika, veränderten den Charakter der Organisation tiefgreifend. Sollen die moralisch korrumpierten Ursprungsideen gerettet werden, müssen sich die demokratischen Nationen zusammentun. Sonst geht es ihnen wie dem Frosch aus der Fabel, der vom Skorpion gefragt wurde, ob er ihn über den Fluss bringen könne.

Frosch: „Ich traue dir nicht. Du bist ein Skorpion und wirst mich töten.“ Skorpion: „Keine Angst. Ich kann nicht schwimmen und will nicht sterben.“ Als sie in der Mitte des Flusses sind, sticht der Skorpion zu. Frosch: „Warum hast du dies getan? Jetzt müssen wir beide sterben.“ Skorpion: „Ich kann nichts dafür. Es liegt in meiner Natur.“  

Zuerst erschienen in der Zürcher Weltwoche

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Marcel Seiler / 08.11.2020

Die UNO wurde nach dem 2. Weltkrieg gegründet, um Frieden, Menschenrechte im westlichen Sinne, und Armutsbekämpfung zu fördern. Die UNO ist inzwischen von islamischen Staaten und Diktatoren gekapert, die den Westen und seine Errungenschaften vernichten wollen. Es ist Zeit, sich dagegen massiv zu wehren.

Matthias Popp / 08.11.2020

Sie schreiben: “die Mehrzahl der 193 UNO-Mitgliedstaaten jedoch sind autoritäre oder diktatorische Politgebilde, antiwestlich, antiamerikanisch, antiisraelisch.” Richtig. Daher müsste die Überschrift auch lauten: “Die UNO ist (mittlerweile) eine Farce.”

Marc Greiner / 08.11.2020

Calmy-Rey, die Versagerin als Bundesrätin, ebenso Sommaruga, Konzertpianistin mit Humanismuskomplex und dann noch die Verräterin Widmer-Schlumpf, die den besten Bundesrat je, Blocher, in den Rücken gefallen ist. Es gibt schon gute Frauen in der Schweizer Politik, aber eben, die meisten Politiker sind Lebensfremd.———-Empfehlung: Buch von E. Sorg “Die Lust am Bösen.”

K Bucher / 08.11.2020

Der Rat will Islamkritik abschaffen+++Aber nicht nur in Deutschland auch in Österreich haben die schon fest den Fuß in der Türe ,siehe hier +++Quelle Wochenblick 8. November 2020+++ MIT-ORGANISATOR TEILTE AUFRUF ZUM DSCHIHAD GEGEN FRANKREICH+++ Nichts gelernt? Polizei genehmigt Aufmarsch radikaler Islamisten in Wien!+++was für eine Frechheit und das Kurz nach dem Attentat ....es ist Wirklich unfassbar ,

Dov Nesher / 08.11.2020

Ist doch lange bekannt, dass der UN Menschenrechtsrat dazu beitragen soll, dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden und Israel kritisiert wird. Danke für die Erinnerung an diese Farce

Herbert Müller / 08.11.2020

Wenn dem Gottesstaat Iran ein “unerschütterliches Engagement für den Schutz der Menschenrechte” attestiert werden kann, dann ist dieser Menschenrechtsrat selbst Teil des Bösen geworden. Dass dort Scharia-Staaten vertreten sind, ist ohnehin ein Treppenwitz. Hier werden Menschenrechte verhöhnt. Warum machen westliche Demokratien diese Selbstverarschung mit? Einfache Lösung - kein Geld mehr - auflösen, das eingesparte Geld zur Bekämpfung des Hungers einsetzen.

K Bucher / 08.11.2020

Und vielleicht sollten die sich eh gleich umbenennen . Mein Vorschlag : Islamischer Kommunisten Rat , zumindest wenn man die zwei Ober Häuptlinge von dem Verein etwas näher Betrachtet

K Bucher / 08.11.2020

Man braucht ja nur die Obersten Stin..e /Zensur)  Stiefel von dem Verein etwas näher Betrachten vielleicht dämmerts dann .....Generalsekretär Guterres : . Von 1992 bis 2002 war er Generalsekretär der Partido SOCIALISTA (PS), von 1995 bis 2002 Premierminister Portugals und von 1999 bis 2005 Präsident der SOZIALISTISCHEN Internationale. Danach war Guterres von 2005 bis 2015 Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.Also im Klartext für mich gesehen nichts weiter als ein Waschechter vielfach ausgezeichneter und geehrter Kommunist da für mich Kommunismus und Sozialismus seit je her das gleiche ist .Kommunismus wird nur nicht so gerne genannt genauso wie bei den ANGEBLICHEN Demokraten in den USA ,,,Und dann : Vizegeneralsekretärin Amina J. Mohammed. Sie ist seit dem 1. Januar 2017 amtierende stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen (UN). Und wie der Nachname schon sagt genau das was ich als Perfekte Symbiose zwischen Islam und Kommunismus bezeichne . und auch Sie hat Massenweise Dreck am eigenen Palisanderholz Stecken /Quelle Wiki / Umweltschutz-Organisationen wie Rettet den Regenwald werfen der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina Mohammed vor, noch als frühere Umweltschutzministerin als letzte Amtshandlungen Export-Dokumente unerlaubterweise unterschrieben zu haben, um illegal Palisanderholz im Wert von 300 Millionen Dollar aus Nigeria nach China auszuführen. Amina Mohammed weist den Vorwurf zurück. Und wen wundert es ? BIS HEUTE HAT MAN DAS IMMER NOCH NICHT GEKLÄRT ob Schuld oder Unschuld ist aber eh Egal in Ihrer Position noch dazu als Vorzeige Muslimin . Ach Die Armen die wo kein Normaler Mensch leiden mag ? Und warum ist das so ? . Danke keine weiteren Fragen

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Eugen Sorg, Gastautor / 17.05.2021 / 14:00 / 38

Das quälende Gefühl, im falschen Körper geboren zu sein

Die Lifestyle-Linke im reichen Westen hat ein neues Lieblingsobjekt: es ist der Transmensch. Als Mann geboren, aber sich als Frau definierend, oder umgekehrt, flirrt dieser…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 23.01.2021 / 06:15 / 68

Eine seltsame Krankheit namens Resignationssyndrom

Die Vorfahren der heutigen Schweden, die Wikinger, waren gefürchtet für ihre Wildheit und Grausamkeit. Mit ihren schnellen Schiffen und Schwertern fielen sie regelmäßig in Europa…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 12.12.2020 / 06:20 / 93

Das Böse und die Deradikalisierer

Vor wenigen Wochen richtete der 20-jährige Kujtim Fejzulai in Wien ein Blutbad an. Ausgerüstet mit einem Sturmgewehr, einer Handfeuerwaffe, einer Machete und einer Sprengstoffattrappe zog…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 10.10.2020 / 06:00 / 104

Die Demontage der Maskulinität

Wir leben in einem postheroischen Zeitalter, belehren uns seit einiger Zeit Politologen und Soziologen, und man weiss nicht genau, ob sich diese These nüchterner Analyse…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 16.08.2020 / 16:00 / 69

Weiß-Sein als Schuld und Krankheit

In Amerika findet eine Kulturrevolution von oben statt. Die lange nur von linksesoterischen akademischen Zirkeln in unlesbaren Büchern vertretene Idee, dass die multiethnische und multireligiöse…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 12.07.2020 / 14:00 / 12

Black Lives Matter und die schwarze Gewalt gegen Schwarze

Tony Timpa, 32, rief von einem Parkplatz in Dallas, Texas, die Polizei um Hilfe an. Es war August 2016, und er war aufgewühlt und agitiert. Anstatt…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 16.12.2019 / 14:00 / 4

Schatzsucher sind schlimmer als Terroristen

Als George Powell und Layton Davies, zwei Hobby-Schatzsucher, ein Gelände in der englischen Grafschaft Herefordshire durchstreiften, schlugen plötzlich ihre Metalldetektoren heftig an. Sie waren auf…/ mehr

Eugen Sorg, Gastautor / 25.07.2019 / 10:00 / 31

Wahre Lügen und flexible Wahrheiten

Ende Januar dieses Jahres war es klirrend kalt in Chicago, die Stadt schlotterte unter dem eisigen Atem des Polar Vortex, des Polarwirbels, als Jussie Smollett,…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com