Deutschland ist dann wieder geheilt, wenn Sicherheitspersonal jedweder Art keine Schuss- und Stichwesten mehr tragen muss. Heutige können sich gar nicht mehr vorstellen, dass die Polizei mit Hemd, Bluse und Stiefel ausgerüstet war. Ein Melder-Täschen kam dazu und oft eine leere Pistolentasche (vorschriftswidrig). Diese Zeit hiess “Kalter Krieg” und niemand glaubte, dass es morgen ein heißer sein würde. Aus stattgefundener Entwicklung erkennt jeder, dass Wohlstand nur wenig heilt.
Ich kenne türkische Frauen, die nie Kopftuch tragen. Außer, wenn sie getrunken haben und danach Auto fahren. Die Polizei würde sie niemals anhalten und kontrollieren ...
Wunderbar, lieber Herr Maxeiner! Die Kultur der dinglichen Welt kann bei geschickter Beobachtung tatsächlich viele Erkenntnisse bringen. Ein Punkt verdient allerdings nähere Untersuchung: Die Farbe Weiß ist ja tatsächlich nicht überall positiv besetzt : In östlichen Kulturen wie z.B Japan, aber auch Indonesien, ist es die Farbe der Trauer und des Todes. Deshalb irren sich immer wieder Beobachter, die meinen, die weissen Kopftücher der so rasant islamisierten indonesischen Mädchen hätten etwa “fröhliches”. Interessant scheint mir und einer Untersuchung wert, wie sich solche kulturellen Prägungen verändern, zum Beispiel durch den Einfluß Saudi-Arabiens, das ja seine schwarzen wahabitischen Schleier in all seine Einflussgebiete verbreitet. Ich glaube, das kann man an der Verdrängung der bunten Kopftücher durch schwarze in Teilen Afrikas verfolgen.
Kopftuch ambivalent ? wohl kaum. möchte an das Interview mit Laila Mirzo (Achse, 14.12.) erinnern, und ergänzen : nach meinem Eindruck ist die Botschaft auch : “ich bin (jetzt) hier und habe die Absicht, hier zu bleiben, und du kannst .... verschwinden”.
Investitionsbedarf. Beim jährlichen Blick in des Autoverbandskastenfach eine Schrecksekunde. Meine Warnweste ist - orange!
Mal sehen, wie ich bei meinen linken Bekanten mit dem “sozialistischen Bambi” ankomme, wie Sie , Herr Maxeiner, den Genossen Che sehr treffend nennen. Dieser ruchlose Mörder wird in linken Kreisen und in Teilen des juste milieu immer noch als Gallionsfigur für die einzig richtige politische Gesinnung gefeiert. “Hasta siempre commandante…” ist auch heute noch häufig auf Cuba zu hören, obgleich gerade die Bewohner dieser schönen Insel es eigentlich besser wissen sollten. Aber jahrzehntelange Gehirnwäsche bekommt man eben nicht so leicht aus den Köpfen heraus.
Früher gab es auch schon einmal einen antikonformistischen Dresscode. In den 70ern unterschied man den Popper vom Freak, später kam noch der Punk dazu. Der Popper war geschniegelt und gestriegelt, vollkommen angepasst, politisch eher Junge Union, stand auf Geld, hörte Abba, tanzte in den Discos sehr brav, fönte sein Haar, trug schicke Klamotten. Der Freak repräsentierte das Gegenteil vom Popper. Lange Haare, lange Pullover, Klamotten vom Flohmarkt, kein Abba, WG, politisch eindeutig links, nonkonformistisch, antimateriell. aufmüpfig. Dem Punk war alles scheißegal. Der hing an irgendeinem Brunnen ab und soff Bier. Sein Aussehen war die reine Provokation. Er zelebrierte die Hässlichkeit. Meine damalige Freundin war eine Popperin und ich war ein Freak. Das war eine schwierige Verbindung. Ihre Eltern sahen diese gar nicht gern, befürchteten sie doch, ich würde ihre Tochter negativ beeinflussen. Auf dumme Gedanken bringen. Vielleicht hielten sie mich gar für einen Sympathisanten der RAF. Ihr Vater hatte unter den Kommunisten sehr gelitten und war allergisch gegen alles Linke. Hätte ich ihm doch schon damals besser zugehört. Zu jener Zeit dachte ich jedoch noch, Links sei gut. Zu der Zeit war es das vielleicht auch in Westdeutschland. Irgendwie noch unschuldig, weil nicht an der Macht. Mit der RAF hatte ich allerdings nie etwas am Hut. Das waren für mich damals schon Faschisten. Jedenfalls den Dresscode gab es. Und er sollte etwas symbolisieren. Eine Einstellung klar machen. Seht her, so denke ich. Und ihr habt mir nichts zu sagen. Die Frauen mit den Kopftüchern, vor allem junge, mögen heute ähnlich empfinden.
Lieber Her Maxeiner, Sie haben die kleinen Schiffchen-Mützen vergessen, die blau oder rot den gewaschenen Kopf des DDR-Schülers “schmückten”. Bei den linken Popstars Che oder Lenin frage ich junge Leute gern mal, warum sie mit Massenmördern auf dem T-Shirt rumrennen. Schließlich haben beide Leichenberge hinterlassen. Aber das war links und fällt daher nicht ins Gewicht…
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