Ich hatte schon Anwandlungen, als ich meine gelbe Weste im Auto sah: Sie steht für Unfall, Warnung, Platzda, Achtung, Abriss! Ja, sie schreit, und jeder schaut hin. Im Gegensatz zu Revolutionssymbolen der Vergangenheit kann man in ihr noch richtig was reißen.
Bei der Jagd-Ausübung war die Warnweste für die Treiber immer schon eine kleine Lebensversicherung. Es wurde immer mal einer dahingerafft durch die zitt-rigen Finger alter Kerle mit teuren Büchsen und dicken Brillen. Da hilft auch kein Stockschlagen auf Büsche und lautes Geschrei, wenn die Jagdherren auf die durchschnittlichen 60-80 Meter Schussdistanz Reh und Hund nicht mehr auseinander hielten.
Deutschland ist dann wieder geheilt, wenn Sicherheitspersonal jedweder Art keine Schuss- und Stichwesten mehr tragen muss. Heutige können sich gar nicht mehr vorstellen, dass die Polizei mit Hemd, Bluse und Stiefel ausgerüstet war. Ein Melder-Täschen kam dazu und oft eine leere Pistolentasche (vorschriftswidrig). Diese Zeit hiess “Kalter Krieg” und niemand glaubte, dass es morgen ein heißer sein würde. Aus stattgefundener Entwicklung erkennt jeder, dass Wohlstand nur wenig heilt.
Ich kenne türkische Frauen, die nie Kopftuch tragen. Außer, wenn sie getrunken haben und danach Auto fahren. Die Polizei würde sie niemals anhalten und kontrollieren ...
Wunderbar, lieber Herr Maxeiner! Die Kultur der dinglichen Welt kann bei geschickter Beobachtung tatsächlich viele Erkenntnisse bringen. Ein Punkt verdient allerdings nähere Untersuchung: Die Farbe Weiß ist ja tatsächlich nicht überall positiv besetzt : In östlichen Kulturen wie z.B Japan, aber auch Indonesien, ist es die Farbe der Trauer und des Todes. Deshalb irren sich immer wieder Beobachter, die meinen, die weissen Kopftücher der so rasant islamisierten indonesischen Mädchen hätten etwa “fröhliches”. Interessant scheint mir und einer Untersuchung wert, wie sich solche kulturellen Prägungen verändern, zum Beispiel durch den Einfluß Saudi-Arabiens, das ja seine schwarzen wahabitischen Schleier in all seine Einflussgebiete verbreitet. Ich glaube, das kann man an der Verdrängung der bunten Kopftücher durch schwarze in Teilen Afrikas verfolgen.
Kopftuch ambivalent ? wohl kaum. möchte an das Interview mit Laila Mirzo (Achse, 14.12.) erinnern, und ergänzen : nach meinem Eindruck ist die Botschaft auch : “ich bin (jetzt) hier und habe die Absicht, hier zu bleiben, und du kannst .... verschwinden”.
Investitionsbedarf. Beim jährlichen Blick in des Autoverbandskastenfach eine Schrecksekunde. Meine Warnweste ist - orange!
Mal sehen, wie ich bei meinen linken Bekanten mit dem “sozialistischen Bambi” ankomme, wie Sie , Herr Maxeiner, den Genossen Che sehr treffend nennen. Dieser ruchlose Mörder wird in linken Kreisen und in Teilen des juste milieu immer noch als Gallionsfigur für die einzig richtige politische Gesinnung gefeiert. “Hasta siempre commandante…” ist auch heute noch häufig auf Cuba zu hören, obgleich gerade die Bewohner dieser schönen Insel es eigentlich besser wissen sollten. Aber jahrzehntelange Gehirnwäsche bekommt man eben nicht so leicht aus den Köpfen heraus.
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