Lieber Herr Maxeiner, die SUV-Offensive von VW ist sicher keine Voraussetzung dafür, die hohen Investitionen in die Wende zur Elektromobilität aus eigener Kraft finanzieren zu können. Die E-Mobilität ist aus meiner Sicht eine Sackgasse. Ich bin mir sicher, die Konzernlenker der Automobilindustrie wissen das auch, sagen es nur nicht! Hier muss ein anderer Masterplan dahinter stecken. Wenn jeder einen SUV hat, müssen die Straßen nicht mehr saniert werden! Schlaglöcher sind dann kein Problem mehr! Schotterpisten sind doch auch ideal für SUV’s. Stellen Sie sich mal vor, welche Investitionskosten hier eingespart werden können. Und als win-win-Situation hat man nebenbei noch ein Tempolimit. Ich glaube nämlich nicht, dass ein Fahrer eines BMW X3 mit 160 km/h durch die Schlaglöcher fährt. So verrückt sind die Fahrer solcher Autos auch wieder nicht. Was mich nur wundert ist, dass es seitens der Regierung noch keine Kaufanreize für SUV’s gibt wie bei E-Autos. Also 5.000 € pro Fahrzeug sollten schon möglich sein, man gönnt sich ja sonst nichts.
ERSTENS: Die meisten SUV sind nicht gekauft, sondern werden von großen Firmen geleast und den Angestellten als Teil des Gehaltes einschließlich Treibstoff und Wartung zur Verfügung gestell, gerne sogar mit Wunschkennzeichen. Die Versteuerung des geldwerten Vorteils ist lachhaft niedrig, besonders wenn man bedenkt, daß Selbständige die Privatnutzung ihres Firmenwagens in der Summe genauso hoch versteuern müssen, jedoch den Wagen nur zu 50 Prozent privat nutzen dürfen. ZWEITENS: Zumindest in Hamburg sind 90 Prozent der Nutzer die Frauen jener Angestellten. SIE sind der tägliche Stau. Mit Inbrunst müssen sie jedwede "Besorgung" oder "Erledigung" unbedingt mitten in der Hauptverkehrszeit tätigen. Dabei zeigen sie stets, warum Frauen schneller als Männer einparken können. Sie bleiben nämlich einfach in zweiter oder gar dritter Reihe stehen! Hauptnutzlast sind die Kinder. Zu den einschlägigen Uhrzeiten sehen die Straßen vor Kindergärten und Schulen aus wie die Verkaufsräume von Range Rover.DRITTENS: Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Ole von Hinten hatte mal richtig festgestellt, daß das alte hanseatische Understeatment nicht mehr existent ist. Die SUV dienen in erster Linie zum Protzen. Die SUV fahrende Klientel zelebriert ihre Dekadenz. Da werden die Kinder Freitags mit dem SUV zum Gruppenhüpfen gegen CO2 gefahren, anschließend geht's weiter zum Flughafen wo man für den Wochenendkurztrip nach London, Paris oder Mailand in den Flieger steigt. Auf dem Weg zurück nach Hause wird der Salat per App bestellt. Der kommt dann nicht per SUV, sondern per Kleinwagen. Gleichzeitig wählt man Grün und fühlt sich über die dumpfe Masse erhaben in seiner Dekadenzblase und will dem Arbeiterkind das Schweinefleisch in der Gemeinschaftsverpflegung verbieten. Das es keine Hausaufgaben an Hamburger Gymnasien mehr gibt, wird auf dem Elternabend lautstark unterstützt. Danach fährt man mit dem SUV nach Hause und organisiert dem Nachwuchs die Nachhilfe für 50 Euro die Stunde!
Ich kenne jemand, der fährt einen SUV aus einem anderen Grund: er kann aus einen Wagen mit tieferen Sitz aus orthopädischen Gründen nicht mehr aussteigen. In meinem Fall ist es einfach sicherer andere auf der Straße aus einer etwas höheren Warte zu überblicken. Dazu haben zu viele Radfahrer keinen Führerschein, - oder andere Mängel. In Mexiko braucht man auch kein Führerschein, - aber genau deshalb möchte ich dort auch nicht mit dem Auto fahren. Davon abgesehen ist ein SUV auch besser im Alltag für Kleintransporte und zum Einkaufen geeignet. Daß eine links-grüne, von Sozialneid zerfreßene Gesellschaft, die unfähig ist sich einen Auto zu erarbeiten, dagegen ist, ist kaum ein Argument gegen freie, individuelle Mobilität. Unverständlich, daß gegen den kürzlichen Aufruf auf de.Indymedia.org, "alle SUV abfackeln" nicht ermittelt wird. Insbesondere da dieser ja auf Resonanz stößt und befolgt wird. (siehe dort node/33932 vom 25.6.? )
@Dr. WolfAuch für mich ist das Auto kein Statussymbol oder Kultobjekt. Aber warum wollen Sie diejenigen reglementieren, die sich solche Karren leisten können ? Das dürfte ein verschwindend geringer % - Satzsein! Lassen Sie denen doch den Spaß ! Stellen Sie sich vor, wenn Sie die Abschaffung des Fußballes (wegen des Schwitzfaktors) fordern würden - wäre mir relativ egal - , dann würde es ein Aufheulen geben, aber auch nur von den Freaks. ---- Ob der "Klimawandel" von dem Sie ausgehen, derzeit stattfindet, werden die Klimaexperten der nächsten Jahrhunderte womöglich definitiv herausfinden. Das schreibe ich bei 28 Grad im Schatten, tagsüber anhaltend schon über eine Woche. Tja, das W E T T E R schlägt halt manchmal Kapriolen ...
Wieder einmal ein sehr genussvoll zu lesender Artikel, Herr Maxeiner. Das hat mich heute früh dazu angeregt, hochverdichtete 8 Zylinder mit 5633 ccm Hubraum in meinem knapp 1000 Kilo leichten Roadster zu starten und meine Umwelt aus 2 Sidepipes damit auch akustisch zu unterhalten. Vorwiegend positive Resonanz, viele Solidaritätsbekundungen, gelegentlich sogar richtig dankbare Blicke manch nachhaltigkeitsgeschundener Männerseelen.
Es gibt deswegen noch keine Revolution, auch nicht beim Diesel-Fz. , weil die Leute noch daran glauben, dass sich die Irrsinnigen totlaufen bzw. vor die Wand. Wenn der Euro crasht und das Bewusstsein kommt, dass die Versorgung mit Lebensmitteln u.v.a.m. nicht mehr gewährleistet ist, gehts rund. "Der leere Magen fürchtet keine Kugel " (Napoleon I.) . Dann wird das weitere Schaffen bekannter Politikern -- vor dem Ende der Legislatur -- neu ausgehandelt. Mit vielen Ver-handlern auf der Gegenseite. Da sind weder Diäten noch Pensionen sicher. Und ein Plätzchen bei Trump und Johnson gibt's auch nicht. Es braucht gar keineFantasie: Es kommt wie 1989, nur chaotischer , es gibt weniger Hoffnung. Wer es gesehen hat, ist ziemlich sicher. Der DDR-Staat hatte zuvor "nur" versagt.
@ L. Wagner "Geld reinigt die Welt". Herrlich. Könnte man auf T-Shirts drucken. Vielleicht noch etwas deutlicher für die Unterkomplexen: "Mehr Steuern: Geld reinigt die Welt" Ich glaub, das mach ich Montag. PS.: Gestehe hatte auch mal einen SUV. Wohne zwar nicht in der Stadt aber... Der brauchte obwohl nicht der Kleinste ca 10 L auf 100 KM bei zügiger Fahrt, man konnte es bis auf 8 L drücken.. Nahezu alle Autos, die ich seit 1976 fuhr, abgesehen von meinem aktuellen Polo (5 L), brauchten mehr. Mit 200.000 Laufleistung für 4000 € nach Afrika verkauft. Da fährt der garantiert immer noch. Sich für diese Laufleistung ca. 6 E-Autos zu kaufen ist sicher umweltfreundlicher und preisgünstiger. Und tanken müssen die ja nicht mehr. Den Strom findet man einfach im Netz. Oder im Hirn von Frau Baerbock. Obwohl das ist ja Schachstrom.
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