„Trump erklärt deutsche Autos zur Gefahr“ berichten deutsche Medien und empören sich. Aber warum die Aufregung? Die gleichen Medien haben deutsche Autos doch längst ebenfalls zur Gefahr erklärt. Es herrscht völlige Einigkeit zwischen bösem Trump und gutem Deutschen.
Viele kennen den schönen Witz, in dem ein Philosoph eine Talkrunde verlässt und zwar mit der Bemerkung: „Ich gehe jetzt pinkeln, aber aus anderen Gründen.“ So ähnlich verhält sich das auch hier: Trump bezeichnet deutsche Autos als nationales Sicherheitsrisiko, weil ihr unfair billiger Import amerikanische Arbeitsplätze gefährde und somit auch die nationale Sicherheit tangiere. Die deutsche Regierung, Grüne, Umweltverbände und weite Teile der Medien, bezeichnen deutsche Autos hingegen als ein nationales Gesundheitsrisiko, weil der deutsche Michel nach Vorbeifahrt eines Mercedes oder Volkswagens von Abgasen bekifft tot umfallen könnte, was letztendlich ebenfalls die nationale Sicherheit gefährdet. Also Leute, da passt kein Blatt Papier zwischen euch!
So rum oder so rum, am Ende zählt, was hinten herauskommt, wusste schon der olle Kohl und meinte nicht den Auspuff. Deutsche Autos stehen jedenfalls für Deutsche auf der Liste der aussterbenden Arten. In der vergangenen Woche hat Porsche den Anfang gemacht und den Verkauf seiner Mobile in Deutschland bis auf weiteres faktisch eingestellt. Andere werden zumindest teilweise folgen. Grund: Aufgrund der neuen Prüfzyklen für die Abgasbestimmungen sind die Grenzwerte für viele Modelle derzeit offenbar nicht einzuhalten.
Aus Freude am kaputt machen!
Die Situation ist ein wenig unübersichtlich. Fakt ist: In Amerika werden Porsches möglicherweise teurer, aber weiterhin verkauft. In Deutschland gibt es sie erst mal gar nicht mehr. Daraus resultiert die Frage: Warum regen sich alle über Trump auf anstatt über sich selbst? Liebe Amerikaner, macht euch keine Sorgen. Ihr braucht unsere Autoindustrie gar nicht zu ruinieren. Das schaffen wir selbst. Aus Freude am kaputt machen! Und Sie, lieber Donald Trump, sie sollten den Abgang der Daimlers und BMWs mit einer Spende an die Grünen und die Deutsche Umwelthilfe (Nichts ist unmöglich, Toyoooota!) beschleunigen. Das ist viel wirksamer als Strafzölle. Fragen Sie mal die Leute vom CIA, die werden Ihnen bestätigen: Die Atombombe ist nix gegen eine verkappte Grüne, die bei der Konkurrenz an der Regierung sitzt. Echt jetzt.
Es ist deshalb auch nicht ganz klar, wer nun bescheuerter ist: Eine Autoindustrie, die diese Kamarilla seit Jahren hofiert, mit Spenden mästet und hätschelt – und sich in den Staub wirft wie Daimler-Zetsche vor der chinesischen Diktatur. Sie haben Ihnen, ganz wie Lenin es vorhergesagt hat, den Strick verkauft, an dem sie nun aufgehängt werden. Man wusste, dass die Abgaswerte nur ideologisch begründbar sind, als Leitplanken einer Autobahn namens Utopia, zu deutsch Verkehrswende. Anstatt das laut zu sagen, hat man sich grün lackiert und glaubte, die Sache in trauter Runde im Hinterzimmer wieder abräumen zu können. Im Falle der Amerikaner entschied man sich statt für indirekten für direkten Beschiss, denn in den Hinterzimmern saßen schon andere.
Was kann ein gewöhnlicher Porsche-Kunde nun tun, um persönliche Rache zu nehmen? Um sowohl Porsche als auch unsere grüne Berliner Friedhofsverwaltung maximal abzustrafen, kommt nur eines in Frage: Buy American! Neiiiiiin! Kein Tesla! Diese Blase platzt gerade.
Suchen Sie statt dessen den General-Motors-Händler ihres Vertrauens auf und fragen nach einem Chevrolet Camaro mit rund 450 PS oder Dodge Challenger SRT Hellcat mit 717 PS. Das sind die absolut unanständigsten Motoren, die man derzeit in Deutschland kaufen kann, nicht grün, sondern so schwarz wie ein Nummernkonto auf Curaçao. Der letztere hat sogar einen Kompressor, wie weiland Bernd Rosemeyer, als er auf der Autobahn zwischen Darmstadt und Frankfurt zur letzten Fahrt angetreten ist. Damit ist man seinen Führerschein mindestens so schnell los wie mit einem Porsche 911, die Dinger kosten aber nur etwa die Hälfte (50.000 beziehungsweise 80.000 Euro). Für danach genügt dann eine Playstation mit dem Brummbrumm-Simulationsspiel „Project Cars 2“ oder „Dirt 4“ (das ist kein Porno, ich schwör).
Ab 2030 Playstation als verbindliche Motorisierung
Ab 2030 wird die Playstation dann die verbindliche Motorisierung für alle Bundesbürger, Benziner und Diesel sind dann verboten, Tesla und die Seinigen Pleite. Und jetzt, liebe Leute, hofft bloß nicht auf irgendwelche selbstfahrenden Mercedes-Drohnen, da stehen die neuen Datenschutz-Regeln im Wege wie die Betonblöcke am Weihnachtsmarkt. Das selbstfahrende Auto müsste nämlich von jedem Verkehrsteilnehmer, den es erfassen will, zuvor eine schriftliche Einverständniserklärung einholen. Für die Fahrzeit zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule brauchen wir dann einen Jahresurlaub. Und weil man dann keine Autos mehr besteuern kann, wird man eben Playstations besteuern.
Das alles sind blendende Aussichten für die amerikanische und die chinesische Automobilindustrie. Letztere wird sich in absehbarer Zeit auf der Resterampe in Wolfsburg, München, Ingolstadt und Stuttgart bedienen. Die Chinesen kennen die deutsche Autoimmun-Krankheit übrigens schon aus längst vergangenen Jahrhunderten. Denn sie haben auch schon mal große Schiffe verboten, allerdings hießen die nicht Audi A8, Mercedes S-Klasse oder Porsche Cayenne. Im 15. Jahrhundert waren die Chinesen eine große Seemacht und sammelten in der halben Welt Reichtümer. Dann schlug ein paar Jahrhunderte später während eines Unwetters ein Blitz in den Palast des Kaisers Zhu Di ein und ließ ihn in Flammen aufgehen.
Der Kaiser begann an seinem “Mandat des Himmels” zu zweifeln. Mandarine, die Gegner der Expansion waren, triumphierten. Schließlich wurde der Bau von großen Schiffen verboten, sogar deren Pläne verbrannt, Logbücher und wissenschaftliche Aufzeichnungen der großen Forschungsreise vernichtet. Ein Jahrhundert später waren die Entdeckungsreisen vergessen, die Kunst des Baues großer Schiffe für China verloren, der Überseehandel zusammengebrochen.
Kein Wunder, das Selbstmord aus Angst vorm Tod in China nicht mehr so gefragt ist. Aber auch in Europa sieht es so aus, als ob nur die Deutschen fest entschlossen sind, sich einsam vom Dach zu stürzen. So geriet gerade der Mercedes VITO wegen vermuteter Abgasmanipulationen in die Schlagzeilen. Dessen 1,6 Liter Diesel-Motor stammt von Renault-Nissan, das Einspritzsystem vom US-Zulieferer Delphi. Zum finsteren Gesellen wird dieser Motor auf wundersame Weise erst, wenn er bei Kehl am Rhein die französisch-deutsche Grenze überquert. Das gleiche Phänomen ließ sich übrigens schon beim Waldsterben beobachten: Das hörte an der Grenze zum Elsass schlagartig auf.