Manfred Haferburg / 11.05.2017 / 06:28 / Foto: toni-hofreiter.de/ / 29 / Seite ausdrucken

Grüne Verkehrswende: Kein Strom, aber elektrisch

Nachdem die Energiewende weltweit als unerschrockener Ausdruck des deutschen Wesens bewundert wird, haben die Grünen einen weiteren Wahlschlager erfunden, der ihnen die absolute Mehrheit der Wählerstimmen sichern soll: die Verkehrswende. Das Feindbild, das die Atomkraftwerke für die Energiewende lieferten, sollen die Dieselmotoren für die Verkehrswende werden.

Ein schönes Beispiel, wie man die Wähler für sich gewinnt, lieferte Cem Özdemir, der offenbar zu viel von seinen Balkonpflanzen verheizt hat. In einem Interview mit dem Internetportal „Klimaretter-Info“ (sic) plapperte der Grünen-Vorsitzende über seine Vorstellungen zur grünen Volksumerziehung der nächsten Wahlperiode: SUV-Fahrer mit "Spritschlucker-Motoren" und Diesel-Besitzer sollen für den Umstieg aufs Elektroauto zur Kasse gebeten werden. Es müsse ein "Bonus-Malus-System" in der Kfz-Steuer geben. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, will Özdemir in die Kfz-Steuer eine Art erzieherischer Wirkung einbauen: "Wir Grünen fordern, ein Bonus-Malus-System in die Kfz-Steuer zu integrieren. Das bedeutet, klimaschädliche Spritschlucker wie die SUVs zahlen eine höhere Kfz-Steuer, während emissionsfreie Elektrofahrzeuge eine Steuergutschrift erhalten, die den Kostennachteil gegenüber einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor aufwiegt", so Özdemir im Interview.

Da könnte man doch einfach mal ein paar Verbrauchswerte von SUV’s googeln und würde feststellen, dass sie nur halb so viel verbrauchen, wie der Dienstwagen des Bundestages. Interessant ist auch ein Blick auf die Laufleistung der geleasten Bundesregierungshybridautos und ein Vergleich mit der Laufleistung der dicken Bonzenschleudern.

Özdemir räumt ein, dass Autofahrer auch auf Empfehlung der Grünen "alle mit gutem Gewissen Dieselautos gekauft hätten, der Diesel galt ja lange als klimaschonende Alternative." Aber das ist schon ein Jahr her, da haben sich die Grünen halt mal geirrt und jetzt wünscht sich der Grünen-Vorsitzende parallel zur Strafsteuer für nichtelektrische Fahrzeuge eine Erhöhung des Dieselpreises.

Grüne Logik pur, Operation gelungen, Patient tot

Der Hofreiter Toni scheint mir auch nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag forderte ebenfalls, dass die geringere Besteuerung für Diesel-Kraftstoff schrittweise abgeschafft wird. Das käme einer Erhöhung des Diesel-Preises gleich. Hofreiter jubiliert: der Abgas-Skandal und die angekündigten Diesel-Verbote haben bereits Spuren auf dem Automarkt hinterlassen: Die Nachfrage nach Diesel-Neuwagen hat sich stark verringert. Hurra, die Nachfrage für Dieselautos hat sich halbiert! Nieder mit den Arbeitsplätzen, die daran hängen! Eine weitere Kerbe auf dem grünen Abschuss-Colt. Grüne Logik pur, Operation gelungen, Patient tot. Die Energieversorger gehen schon am Stock, der Aktienkurs von RWE ist in den vergangenen 10 Jahren von 95 Euro auf 15 Euro gefallen, das hätten wir geschafft. Jetzt ist die böse Autoindustrie dran. Das wäre doch gelacht, wenn es nicht gelänge, die auch zu ruinieren und zu Fahrradherstellern umzubauen.

Nun werden sich die Leser die bange Frage stellen: was hat denn die Verkehrswende mit der Energiewende zu tun? Ganz einfach: die Stromversorgung pfeift an stillen Wintertagen schon heute aus dem letzten Loch. Und nun hängen wir mal noch ein paar Millionen Fahrzeuge an die Steckdosen… Das geht mit der vorhandenen Technik nicht? Eben, Grüne waren noch nie so richtig gut in Physik. Aber vielleicht wird ja bald was erfunden? Auch das grüne Logik pur: Wir sitzen im Rettungsboot und jetzt bohren wir ein Loch in den Boden, damit schneller Hilfe vom Himmel fällt.

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JF Lupus / 12.05.2017

Ist es schon lösch- oder zensurwürdig, wenn ich den Sprcuh zitiere ” grün und rot sind Deutschlands Tod”? Und wir brauchen nicht auf großartige Erfindungen zu hoffen, denn die Grünen haben in ihrrer grenzenlos arroganten Technikignoranz unter anderem dafür gesorgt, dass viele schlaue und sehr schlaue Köpfe das frühere Land der Dichter und Denker verlassen haben und nun in anderen, wissenschaftsfreundlicheren Ländern forschen. Ein Wissenstransfer aus diesen Forschungsergebnissen wäre zwar denkbar, aber logischerweise auch zu bezahlen. Zu teuer für einen Staat, dessen ehemals funktionierende und führende Wirtschaft von grünen und roten Spinnern immer weiter kaputt reguliert wird. Die restlichen verfügbaren Steuermillionen gehen für EU-Transfergelder drauf und für die Finanzierung der Millionen dringend benötigter Fachkräfte, die seit dem Merkel-September ins Land strömen.

Wolfgang Kaufmann / 11.05.2017

Das Projekt lautet: Deindustrialisierung und zurück zur Natur; damals in der Höhle hat’s ja auch geklappt. Vorteil der Jute-statt-Plastik-Kleinkommunen: Jede ökologisch rechtgläubige Mutter kann ihr Kind ungestört so indoktrinieren wie sie will, ohne den bösen Einfluss von Medien und Schulwesen.

Joachim Müske / 11.05.2017

Zum diesem Beitrag wollte ich mich gerade äußern, da stieß ich durch den angegebenen Link “Vorstellungen zur grünen Volksumerziehung” auf einen Leser-Kommentar im FOCUS - 11. Mai. 2017 16:15 - von Martin Lotz. Er möge mir verzeihen, dass ich den hier ohne Rücksprache wiedergebe, doch kürzer, klarer und prägnanter hätte ich es nicht sagen können: “Nur gut das diese Partei mittlerweile fast überal and der 5% Hürde scheitert, so können die keinen schaden anrichten. Sollen sie doch fordern was sie wollen, es hört keiner mehr zu und wählen tuen sie auch nur noch ein par wenige.” Kopliment! Der Beitrag von Herrn Lotz hat mir große Freude gemacht und meinen Tag gerettet.

Joe Hauesler / 11.05.2017

Die Grünen sind die Klientel-Partei der umlagefinanzierten Abzocker mit Schöpfungskrönchenanspruch,  die glauben, allein mit der Postulierung ihres besserwisserischen “Man müsste, könnte, sollte” die Welt zu verbessern. - Müssen, können, sollen und bezahlen,  soll der “unerleuchtete” Rest.

Dr. med Christian Rapp / 11.05.2017

Wann kommt endlich die Intelligenzwende ? Dann können wir die Grünen im Garten entsorgen. Deutsche Autofahrer werden über die Dieselsteuer zum Elektroauto gezwungen und lassen zum Leidwesen der Ökobilanz das Altfahrzeug verschrotten oder es wird nach Afrika exportiert und dieselt dort noch 20 Jahre vor sich hin. Der reine Wahnsinn ! Ein Dieselfahrer, der im Mai wegen der Klimaerwärmung noch heizen muss…

Fritz Brandenburger / 11.05.2017

Schlimm, stimmt alles! Doch mittlerweile haben wird durch dass rot-grün reformierte Bildungssystem (Genderisiert, was bestimmt alle brauchen) so viel Dummköpfe “gezüchtet”, welche die nun auch wirklich gerne wählen.

Jan Korbelik / 11.05.2017

Vielleicht sollte Cem Özdemir die Werte mittels Gigabytes (einfach youtube+Cem Özdemir+gigabytes googeln) bei der Stromerzeugung umrechnen, dann würde er feststellen, dass Dieselautos gar nicht so viel Ampere, Mol und Candelas ausstoßen ... :D

Heiko Stadler / 11.05.2017

Das Erdöl besteht zu etwa 30% aus Leichtöl. Aus Leichtöl wird Dieselkraftstoff gemacht. Wenn jetzt kein Diesel mehr gebraucht wird, dann könnte man ja die 30% “umweltschonend” abfackeln.

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