Seit ungefähr zehn Jahren meide ich komplett das Staatsfernsehen, mit Ausnahme von wissenschaftlichen Dokumentationen auf ZDFinfo oder Phoenix. Seit ungefähr fünf Jahren sehe mir fast keine Nachrichten oder Politsendungen im Privatfernsehen an, mit Ausnahme von ServusTV. Ich versuche meinen Informationsbedarf über das Internet (oder Zeitschriften, Bücher) zu decken. Und wenn das Internet auch noch zensiert wird? Zum Beispiel wenn unliebsame URLs gefiltert werden? Oder, noch perfider, wenn kritische Webseiten schleichend auf Linie gebracht werden? Man würde nicht mehr erkennen, dass es noch andere Ansichten, Meinungen, Weltbilder gibt. Dann würde auch ein Frühwarnsystem nicht mehr helfen: Die Signale, die einem warnen könnten, gibt es dann nicht mehr.
Folgendes Dilemma: das eigene Frühwarnsystem funktioniert eigentlich ganz gut und erkennt Mikroaggressionen in Mimik und Tonfall des Gegenübers. Jetzt müßte eine rote Linie gezogen werden, und zwar am besten unaggressiv, aber deutlich. Elegant oder schweigend darüber hinweggehen reicht nicht. Das Gegenüber interpretiert solches als Einladung zum Weitermachen. Und dann bleibt nur noch rabiateres Sichwehren. Wehret den Anfängen - so ein Fritz hat’s da gut - RIP, doggy!
Mal wieder ein das Herz erwärmender Artikel, der den Sonntag erst schön macht. In grauer Vorzeit lockte die Welt am Sonntag mit diesem Slogan ihre Leser am Tag des Herrn aus den Betten. Heute taugt das Blättchen nicht einmal mehr zum A…. na, Sie wissen schon. Schade, dass der kluge Fritz tot ist. Immerhin hat er ja Gelegenheit, sich die bei uns Erdenmenschen abspielenden monströsen Zustände vom Hundehimmel aus anzusehen und nachhaltig zu bellen. Meine Eltern besaßen weiland einen preisgekrönten deutschen Schäferhund namens Harras, einen echten Aristokraten, der einmal im Monat ausriss und mit der S-Bahn erster Klasse in den Nobelvorort Blankenese fuhr. Dort war er der Polizei bestens bekannt, die meine Eltern anrief, damit sie ihren Hund abholten. Während der aus dem Volksempfänger schrill tönenden Reden des Gröfaz soll Harras sich jaulend unter das Canapé verzogen haben, was meinen Vater zu folgenden Worten veranlasste: “Das Tier hat mehr Verstand als ein großer Teil dieses Volkes. Das erkennt einen Proleten, wenn es einen hört.”
@Frances Johnson- hallo Frau Johnson, Sie schreiben: “..... Man darf auch keine Urne mit menschlicher Asche mit nach Hause nehmen, sondern muss einen Urnenplatz auf einem Friedhof kaufen. Das Geschäft mit dem Tod, ich finde es widerwärtig, .... ” - ich weiß von einem Bekannten, in Holland kann man sich die Urnen aushändigen lassen. Er hat auf seinem weitläufigen Grundstück schon soetwas wie eine kleine Gedenkstätte (wie ein Wegekreuz) bauen lassen. Dort soll seine Urne eingestellt werden. Seine Kinder lieben ihren Vater und die Enkel lieben ihren Opa. Ihm ist es nicht wichtig aber er sieht eine Notwendigkeit darin, seinen Hinterbleibenden ein Angebot zum Trauern oder für ein Gespräch zu machen. // In Ihrem weiteren Text, Frau Johnson, reichen Sie im Stil schon an die Frau Schönfelder heran. Was ist übrigens mit Frau Schönfelder? schönen Sonntag
Die Kampfhund-Hysterie ist noch etwas länger her. Ich glaube, es war im Jahr 2000 als der kleine Volcan von “Zeus” und “Gypsy” totgebissen wurde. Ich fand das Geschehen damals in mehrfacher Hinsicht erhellend. Zum einen wurde mir damals klar, dass man nicht alles für voll nehmen sollte, was in der Presse behauptet wird. Mein persönliches Highlight: Pit Bulls seien eine Mischung aus Rottweiler und Schäferhund. Und es wurden sogar Phantasie-Rassen auf den Index gesetzt. Zum anderen wurden mehrere Punkte weitgehend ignoriert: Beide Hunde und zumindest auch der Halter von “Zeus” waren einschlägig bekannt. Die damaligen Gesetze hätten ausgereicht und das Drama wäre vermeidbar gewesen, wenn man sie nur rechtzeitig umsetzt und nicht weggeschaut hätte. Und die Besitzer solcher “Problemhunde” fanden zu wenig Beachtung. Bei den Haltern solch auffälliger oder sogar wirklich scharfer Hunde handelte es sich nämlich meistens ... Trommelwirbel ... um junge Männer mit Migrationshintergrund und Polizeiakte. Über Monate wurden Hunde unbescholtener Bürger vergiftet, erstochen, überfahren und von der Wurzel des Übels wurde durch die permanenten Hetztkampagnen gegen bestimmte Hunderassen abgelenkt. Das Halten dieser Hunde wurde immer unattraktiver, die betreffenden Menschen griffen wieder auf unbelebte Waffen und Statussymbole zurück. Presse und Behörden haben sich damals bis auf die Knochen blamiert und unbescholtene (Kampf-) Hundehalter mussten darunter sehr leiden. Was das Aussortieren von Fremdkörpern aus dem Happie angeht: Ich kannte vor Jahren ein altes Schulpferd, das mochte kein Mineralfutter. Irgendwie schaffte das Vieh es immer wieder, die kleinen MF-Knüddelchen aus dem Hafer zu sortieren. Sie lagen als Bodensatz auf dem Grund des Trogs. Nebenbei: Manche (Königs-) Pudel sind übrigens hervorragende Schutzhunde! Da Schutzhunde allerdings auch kämpferisch WIRKEN sollten (um eine Attacke bereits zu verhindern) verwendet sie praktisch niemand dafür.
Als Hund kann ich Ihren Artikel nur befürworten, Herr Maxeiner- besonders was den Abschnitt mit der Kröte betrifft.
Lieber Herr Maxeiner, wie immer Ihr gelungener Beitrag für die Gute Laune am Sonntag. Tja, die Hundeseelen. Wir hatten zwei, die haben miteinander paktiert. Einer hat die Aufmerksamkeit auf sich gezogen womit sich für den anderen die Gelegenheit bot, irgendetwas “auszudrehen”. Nahm man das dann zur Kenntnis war man umgekehrt abgelenkt vom Geschehen rund um Hund Nummer eins. Ablenken, vortäuschen, überhaupt täuschen und dann - unverschämterweise - die eigene Planung verwirklichen. ... das kennen wir doch auch ganz aktuell von ..... // Etwas anderes, Sie schreiben: “..... Spätestens gehäufte Ausrufezeichen und in Großbuchstaben hervorgehobene Bemerkungen lassen mich den Fall schnell abschließen…....” - Dadurch, dass der Forist keine Möglichkeit hat durch Absatzbildung eine gewisse Gliederung zu bewerkstelligen, fehlt auch ein gängiges Mittel dafür, Denkpausen und andererseits Hervorhebungen zu setzen. So alles “am Strang” lesen zu müssen, finde ich auch nicht attraktiv. Will sagen, so ein paar Ausrufezeichen und mal eine Großschreibung sind Mittel zum Zweck. Mir jedenfalls fehlen die technischen Mittel (Fähigkeiten), in einen Text z.b. eine Betonung einzubringen, wie man es beim Sprechen macht, ohne Ausrufezeichen oder Großschreibung. Wenn Sie nun meine Beiträge genau wegen meiner Hervorhebungen nicht lesen würden, dann wäre ich verletzt. ( Sie wissen schon, zarte Seele ..) beste Grüße.
Schlauer Schnauz. Wenn ich jetzt Parallelen zwischen meinem Verhalten und dem dieses Tieres entdecke, bin ich dann Bestandteil der Köterrasse? Ach, bin ich ja sowieso und ist auch irgendwie gar nicht so schlimm oder wie in diesem Fall sogar hilfreich…alles gut. Herr Maxeiner, hiermit verleihe ich Ihnen den Goldenen Knochen für diesen Sonntagsfahrer.
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