Der linke Krieg gegen die Kindheit

Kinder sollen nicht länger eine eigene Welt der Fantasie und des Staunens bewohnen, sondern sich in kleine Erwachsene verwandeln, die über Mikroaggressionen nachdenken, mit Sexualität experimentieren und Angst haben, dass die Welt untergeht.

Sie tauchen bei Umwelt- oder Anti-Waffen-Kundgebungen auf, halten riesige Schilder in ihren kleinen Händen und werden in der Schule indoktriniert, sich als Kindersoldaten für das aktuell angesagte Modethema zu melden. Die Erwachsenen sagen ihnen, dass sie nicht einmal lange genug leben werden, um erwachsen zu werden, wenn sie nicht die Welt retten.

Im Mittelpunkt des Austauschs politischer Schlagworte des Kulturkampfs steht die einfache Frage, ob es eine Kindheit geben sollte. Linke glauben, dass sich niemand seinen politischen Verpflichtungen entziehen darf und dass daher die Vorstellung, die Kindheit sei ein Raum, der von den Anliegen und Sorgen der Erwachsenen getrennt ist, ein Privileg ist, das von den Lehrern und der Populärkultur in Stücke gerissen werden muss.

Und das ist der Krieg gegen die Kindheit, den wir überall um uns herum sehen, von Disney bis zum Kindergarten.

In Wirklichkeit geht es um die linke Überzeugung, dass man Kindern nicht erlauben kann, Kinder zu sein und eine eigene Welt der Fantasie und des Staunens zu bewohnen, sondern dass sie so schnell wie möglich mit dem „Antirassistischen Babybuch“ und „Baby liebt grüne Energie“ in den Kampf hineingeschult werden müssen. Die einzige Möglichkeit, die Welt zu retten, besteht darin, die Kindheit zu politisieren und Kinder in kleine Erwachsene zu verwandeln, die sich über Mikroaggressionen Sorgen machen, mit Sexualität experimentieren und Angst haben, dass die Welt untergeht.

Erwachsene, die sich wie Kinder verhalten

In Utopia, dem Fantasieland linker Erwachsener, die sich wie Kinder verhalten, ist kein Platz für Kinder. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, den Planeten zu retten – vorausgesetzt, er muss gerettet werden –, über politische Themen zu debattieren, die Sexualität zu erforschen, die erforscht werden muss, und ihr Leben nach eigenem Gutdünken aufzubauen oder zu zerstören.

Und es ist in erster Linie ihre Aufgabe, Kinder davor zu schützen, in dieser bedrohlichen Erwachsenenwelt zu leben. Spielen ist die Aufgabe der Kindheit. Seit der viktorianischen Ära bemühten sich zivilisierte Gesellschaften darum, „Safe Spaces“ für Kinder zu schaffen, in denen sie wachsen und lernen konnten, bevor dies zu einem Begriff für weinerliche Erwachsene wurde. Reformer und investigative Journalisten bahnten den Kindern den Weg heraus aus den Fabriken und der Kinderarbeit. Der wachsende Wohlstand ermöglichte die Entstehung einer Kinderkultur, in der eine Vielzahl von Kinderspielzeug und -büchern die Geschäfte füllte.

Die Erwachsenen beschützten die Kinder und bewahrten ihre Unschuld, während sie sich zu einzigartigen Menschen entwickelten. Die Baby-Boomer sind vielleicht diejenige Generation, die die letzte goldene Kindheit in der amerikanischen Geschichte genoss. Die nachfolgenden Generationen sind in einer Zeit erwachsen geworden, in der die amerikanische Familie und nun auch die Idee der Familie selbst zerbrachen. Der indirekte Schaden, der den Kindern zugefügt wurde, wird nun durch den direkten Angriff auf die Kindheit in den Schatten gestellt.

Schluss mit „Safes Spaces“ für Kinder

Die radikalen Linken, die für sich selbst „Safe Spaces“ (sichere Räume) fordern, nehmen sie den Kindern weg. Kinder werden wieder zur Arbeit herangezogen, nicht in Fabriken, was im Vergleich freundlicher wäre, sondern für radikale politische Zwecke. Es wird ihnen gesagt, dass sie am Rande des Todes stehen, dass ihr Land böse sei und die Welt zerstört wird, wenn sie nicht sofort etwas tun. Daher kommen auch die traumatisierten Kinder, die auf den Kundgebungen wütend herumbrüllen.

Kinder, vor allem kleine Kinder, vertrauen den Erwachsenen und ihren Eltern. Wenn man ihnen sagt, dass die Welt untergehen wird, dass sie Rassisten sind oder mit dem Geschlecht experimentieren müssen, dann glauben sie das. Diese Erwachsenen, die sie ihrer Unschuld und ihrer Kindheit berauben, sind die Ungeheuer.

Anstatt mit dem Gefühl der Sicherheit und des Schutzes aufzuwachsen, werden linke Kinder schon früh traumatisiert, indem sie gezwungen werden, die Welt als einen gefährlichen und bösen Ort zu sehen, vor dem ihre Eltern sie nicht schützen können, sondern für dessen Veränderung sie die Verantwortung übernehmen müssen, weil sonst alle sterben werden.

Die „Parentifizierung“ der Kinder begann mit der Verzweiflung der Babyboomer nach dem Ende der linken Kulturhelden und dem Zusammenbruch der Gegenkultur, gefolgt von der Überzeugung, dass die nächste Generation die Dinge übernehmen und in Ordnung bringen muss. Erwachsene, die sich wie Kinder verhielten, bestanden darauf, dass die Kinder erwachsen werden mussten. Und heutzutage sind die frühreifen Kinder und die unreifen Erwachsenen überall um uns herum. Sie sind die zwei Hälften derselben beschmutzten Münze.

Erwachsene, denen eine sichere Kindheit fehlte, beanspruchen die Privilegien der Kindheit, sobald sie wirtschaftlich abgesichert sind. Sie umgeben sich mit Spielzeug, gehen ausschließlich den direktesten Vergnügungen nach und verlangen nach Safe Spaces und Trigger-Warnungen, um die emotionale Sicherheit zu erhalten, die ihnen als Kind fehlte. Aber sie verweigern diese emotionale Sicherheit den tatsächlichen Kindern und traumatisieren sie egoistisch für ihre Selbstverwirklichung.

Lehrerinnen und Lehrer auf TikTok behaupten freimütig, dass ihre Gefühle wichtiger sind als die Sicherheit der Kinder. Der aggressive Vorstoß, Sexualpolitik in Grundschulen zu verankern, zeigt, wie dysfunktionale Erwachsene, einschließlich einiger Lehrer, ihre eigene sexuelle Identität über das Wohlergehen von Kindern stellen. Das ist genauso wie das Aufzwingen von Politik im Allgemeinen bei Kindern im frühestmöglichen Alter.

Labile Jugendliche als Helden

Der Transgender-Krieg gegen Kinder ist nur der jüngste in einer Reihe von Angriffen auf die Kindheit, indem alles politisiert wird. Wenn afrikanische Kriegsherren Achtjährige anwerben, um für ihre Sache zu kämpfen, finden wir das ungeheuerlich. Wenn aber Linke Greta Thunberg, ein labiles Mädchen im Teenageralter, zur Heldin machen und sogar Vorschulkinder zu Protesten gegen die globale Erwärmung ermutigen, so ist das „Aktivismus“.

Mit diesem Aktivismus begann der pädagogische Krieg gegen die Kindheit. Jetzt geht es nicht nur darum, wie Kinder die Welt sehen, sondern auch um ihren Körper. Von Kindersoldaten wird erwartet, dass sie zum Sterben bereit sind. Die politisch linke Bewegung erwartet von Kindern, dass ihr Geist geschädigt und ihr Körper verstümmelt wird, um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, eigene Kinder zu bekommen. Selbst afrikanische Kriegsherren würden das als unfassbar barbarisch empfinden.

Die Altvorderen opferten ihre Kinder den Feuern des Molochs, während die Progressiven sie ihrer Leidenschaft für die Wokeness opfern. Beides ist die symbolische Behauptung, dass die Besessenheit der Erwachsenen wichtiger ist als die Sicherheit des Kindes. Zivilisierte Erwachsene verhalten sich nicht auf diese Weise. Barbaren, also Kinder, die in den Körpern von Erwachsenen leben, ohne die disziplinierte Ethik des Erwachsenseins zu besitzen, tun so etwas, weil sie in einer „Herr der Fliegen“-Welt voll emotionaler Aufruhr, ängstlicher Unsicherheit und wütendem Egoismus leben. Sie sehen jede Begegnung als Bedrohung ihrer zerbrechlichen Identität an, ihre Unsicherheit umgibt sie mit demütigenden Mikroaggressionen, und sie ziehen sich vor der Überzeugung, dass die Welt ein bedrohlicher Ort ist, in ihre Fantasien zurück.

Fantasien sollten eigentlich Sache der Kinder sein, aber in der Postmoderne sind Fantasien, übernatürliche, verschwörerische, politische und utopische, allgegenwärtig. Und Erwachsene opfern Kinder utopischen Ideologien, die eine bessere Welt versprechen.

Alles, was es dazu braucht, ist die Zerstörung der Kindheit und dann der Kinder.

 

Daniel Greenfield ist ein Shillman Journalism Fellow am David Horowitz Freedom Center. Dieser Artikel erschien zuvor im Front Page Magazine.

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Harald Unger / 29.04.2022

Vor 40 Jahren erschien “Das Verschwinden der Kindheit” von Neil Postman. Er beschreibt anschaulich, wie sich der seit der Bürgerlichen Epoche soziale Raum ‘Kindheit’, wieder zurückentwickelt in mittelalterliche Verhältnisse. Wo Kindheit noch nicht als schützenswerter, eigenständiger Lebensabschnitt gewusst und begriffen wurde. - - - Vor eben diesen 40 Jahren war das, was die aktuellen Machthaber zu den alles beherrschenden, marxistischen Zurichtungsmethoden hochzogen (Ausnahme Virus), in damaligen marxistischen/esoterischen Subkulturen voll ausgebildet: GenderIslamisierungKlimaWokeness. Diese sollten noch ein Vierteljahrhundert in ihren Sümpfen dümpeln, bis man sie während Obama I ‘entdeckte’. Als es galt, das enorme Akzeptanzproblem des globalisierten Neoliberalismus dergestalt aufzuheben, indem man ihn in marxistische Sprache & Methodik kostümierte. Mittels der großen politischen Stiftungen, Think Tanks, NGOs und MSM. - - - Inzwischen ist der Industrielle-Gender-Komplex zu einem monströsen Verbrechen gegen die Menschlichkeit metastasiert, mit dem einzigen Ziel, die Kinder und Jugendlichen der untergehenden Bürgerlichen Epoche zu gebrochenen - geistigen, seelischen und körperlichen Wracks abzurichten.

Frank Box / 29.04.2022

Je früher die Indoktrination beginnt, umso fester wird sie im Bewußstein eines Menschen verankert. Ansichten, die man in der Jugend erworben hat, ändern sich später kaum noch! ♦ Als Beispiele seien hier die Flüchtlinge aus dem islamischen Kulturkreis genannt. Seit frühester Kindheit lernen sie, dass Frauen minderwertig seien. ♦ Erhalten sie eine Arbeitsstelle, wo sie sich weiblichen Vorgesetzten unterordnen müssen, kommt es dann oft zu Problemen, weil sie diese nicht akzeptieren (können). ♦ Ich spare es mir, jetzt noch weiter auszuführen, was diese Menschen von “Ungläubigen” wie Christen und Juden halten. Sobald sie in einem Gebiet die Mehrheit haben, ist für uns Schluss mit lustig…

Rita Steinheim / 29.04.2022

Die Sache ist nicht neu, war im kalten Krieg von der Sowjetunion iniziert und ist in dem Buch ““Kinderverstörung: Die missbrauchte Kindheit. Umschulung auf eine andere Republik |  von Helmut Schoeck gut beschrieben .  Heute wird diese Haltung von WHO   etc.  als Vorläufer der neuen Weltregierung wieder belebt .

Hans Meier / 29.04.2022

In Daniel Greenfields Bericht zu den Zuständen die sich in den USA entwickelt haben, lese ich eine Sympathie des Autors mit den Kindern, und eine Kritik an denen, die den Kindern, ihr „fröhliches unbeschwertes Kindsein“ als echte Drecksäcke versauen. Figuren die mit ihren Eierstöcken und perversen Thesen öffentlich jonglieren gehen und sich an „Kindern vergreifen“ die sie wie „putzige Haustiere“ dressieren, weil sie selbst lediglich als Konsumenten in einer McDonald`s-Kultur, ihren geistigen Blähungen in organisierten Meinungs-Rudeln folgen. Ok, ich hatte vor langer Zeit etwas mehr Glück, in meiner Kindheit. Ich sah wie der Hahn die Henne bestieg, die dann Eier legte, sich als Glucke daraufsetze, und anschließend piepsten die Küken. Es stellte sich heraus, etwas mehr als die Hälfte waren junge Göckel, die kamen später auf den Teller. Ok, kaum Nachbarskinder aufm Dorf, war man kleiner Knecht, oder hatte selbst Spaß, in der Pause. Wieso diejenigen die in der Stadt groß wurden, mit „ihrem-Henne-Ei-Heckmeck“ sich nicht als alberne Theorie-Trottel begreifen können, hat was mit unterschiedlicher Kindheit und Chancen logische Erlebnisse erfahren bzw. begriffen zu haben. Gerade in der mit „Flachbild-Animationen“ einen Konsum für Kinder, als finanziellen Erfolg abschöpfenden US-Dienstleistungs-Branche, geht alle „Scham“ und „kognitive Intelligenz“ den Bach runter. Man könnte es auch als „ungünstige Degeneration“ einer „überdrehten Gesellschaft ohne tieferen Wurzeln“ betrachten, also „ohne innere Erdung“.

Claudius Pappe / 29.04.2022

8-12 jährige Kinder werden von ARD, ZDF und RTL befragt was sie vom Krieg in der Ukraine und vom Klimawandel halten ( Werbung Amazon als Beispiel )................................und ihre Eltern fordern schwere Waffen für die Ukraine und Verbot von Fleisch, Autos und Heizungen. Und die Großeltern stimmen bei der Landtagswahl in NRW für die SPD und CDU. ...........Noch Fragen zum gesunden Menschenverstand der Deutschen ?

Jakob Mendel / 29.04.2022

Nicht zu vergessen: Kindern wurde – zumindest in Deutschland – vor kurzem eingeredet, sie seien am Tod ihrer Großeltern schuld.—- Daß „die Altvorderen“ ihre Kinder dem Moloch opferten, stimmt so nicht: Dieser Kult wird bereits in der Tora entschieden bekämpft.

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