Wir leben in einer polaren Welt, die Auseinandersetzung des “Guten” mit dem “Bösen” ist daher immerwährend und sorgt für ein fragiles Gleichgewicht der Welt. Schwierig wird es, wenn die vermeintlich “Guten” zu “Bösen” mutieren und das Schlechte zum nicht-mehr-hinterfragten Alltäglichen wird. Schwerbewaffnete Polizisten, die Zivilsten gegenüber Gewalt anwenden, machen deutlich, daß dieses Stadium erreicht ist. Der Herr Scholz hat sich auch nicht verplappert mit seiner Bemerkung vom Menschen als Versuchskaninchen, der meint das ernst. Zu befürchten ist, daß der heutige moderne Mensch in demokratischer Mehrheit dies nicht nur hinnimmt, sondern sogar danach schreit. Eine zivilisatorische Götterdämmerung ist allemal in Sicht, nicht nur in Deutschland.
hallo Herr Röhl, der deutsche Herbst steht unter der Devise: Bleiben Sie gesund! Wie soll ich darauf bitte antworten? Bleiben Sie sauglücklich oder: Wechseln Sie die Straßenseite?
Ein pointierter Parforceritt durch ein halbes Jahrhundert. Es verwundert nicht, dass diese Art lebendiger und dabei kritisch distanziert bleibender Geschichtsreflexion so selten in den deutschen Medien zu erleben ist. Wenn man als unfreiwilliger Ost-Fünfziger die Ereignisse nur von jenseits des antifaschistischen Schutzwalls “erleben” konnte, war man entsetzt und ratlos zugleich. Eine freundschaftliche Korrespondenz mit einem etwa gleichaltrigen linksbewegten (Trotzki, SDS, Bagwan) Westberlin-Studenten, steigerte die Ratlosigkeit. Das “Macht kaputt, was Euch kaputtmacht” musste mir als Ossi unangemessen und einigermaßen krank erscheinen. Dass die SED von Anfang an - und bis heute! - Ihre Finger und mein Geld im linksextremen Getriebe des deutschen Herbstes hatte, wussten wir damals noch nicht. Das “Jubiläumsjahr” des RAF-Terrors hat gezeigt, dass die Köpfe vom kommunistischen Nebel mehrheitlich nicht genesen sind und Seilschaften der “antikapitalistischen” Indoktrination heute mit regierungsamtlichem Geldsegen als “Zivilgesellschaft” auf die Straße geschickt werden. Der Wille, den überall zu Elend und Verbrechen führenden Weltkommunismus in den guten, alternativlosen Globalismus umzuetikettieren, ist beunruhigend! Revolution wird Transformation. Wir brauchen nicht nur einen Film, der mit der fatalen Faszination des Kommunismus aufräumt. Er ist ein gefährlicher Kinderglauben, den man nur durch Bildung und Erziehung zu geistiger Freiheit heilen kann. Bis dahin heißt es: Aus der Geschichte lernen und dem irren Antifaschismus einen klugen und beharrlichen Antikommunismus entgegensetzen. Ich träume von einer Zukunft, in der man die Karl-Marx-Straßen des Landes mit der Einsicht betritt, wie “erfolgreich” auch Demagogen in diesem Land sein können. Soll Marx’ proletarische Weltrevolution in die Dystopie noch weitere 100 Millionen Tote kosten?
Sehr interessante Analyse! Man muss aber sehen: Es gibt sehr wohl eine Analogie zwischen den 1970er Jahren und der heutigen Zeit: So, wie damals die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gegen die Links-Terroristen war und für ein Leben in Konsum und Unterhaltung, so ist heute die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung für strenge, noch strengere Maßnahmen gegen Corona, ist für die Impfung, für die permanente Impf-Auffrischung, für den totalen Impf-Zwang. Diese Mehrheit ist natürlich gegen Querdenken und andere Kritiker (“Auf offener Straße erschießen!”), sie ist gegen abweichende Meinungen, usw. Diese Mehrheit ist schließlich für die Energiewende, für die Immigration, für Anti-Rassismus usw. usf. Das muss man ganz klar so sehen. Die Mehrheit der Deutschen ist inzwischen “woke”.
Die 1970 er habe ich als Ossi, in der Lausitz verschlafen. Es ging hier alles sein sozialistischen Gang. Keine Streiks, keine RAF. keine Demos, kaum Kriminalität, keine Drogen. Wir haben uns nur verwundert die Augen gerieben, jedenfalls die , welche Westfernsehen empfangen konnten. Der Westdeutsche lebte von einem Monatslohn im schicken Einfamilienhaus, ein Mittelklassewagen in der Garage, ein Telefon und jeden Tag Nutella. Was wollen die? Ich gehöre selber zu denen, welcher zu den Pegida-und Zukunft Heimatdemos auf die Straße gingen, obwohl es mir finanziell eigentlich auch ganz gut ging und immer noch geht. Ich war auch 1989 mit auf der Straße. Heute lebe ich im Ausland, weil ich resigniert habe. Wenn ich meinen Freunden hier erzähle, warum ich in ihr Land gekommen bin, reiben die sich genauso verwundert die Augen, wie ich es in den 1970 ern tat.
Ein Film “Dt. Herbst, Gegenwart” könnte die Durchsetzung verfassungswidriger Maßnahmen im Kampf gegen “Rechts” darstellen und dabei auf die staatliche Propaganda eingehen: in Chemnitz, September 2018, demonstrierten AfD und Pegida friedlich, nachdem Ordner jeden aus der Demo ´rausgehalten hatten, der nach rechter Szene wirkte. Die “tagesthemen”-Redaktion hatte kein Interesse an einer friedlichen Demo, also fälschte sie eine ältere Aufnahme hinein, die die Chemnitzer Polizei im (tatsächlichen) Kampf mit Rechtsextremen zeigte. Natürlich “kommentierte” man die angebliche Verschmelzung des AfD- und Rechte-Szene-Milieus, die es außer im Fernsehen nicht gab. Das flog auf, weil viele Zuschauer sich an die Szene mit den schlägernden Rechte-Szene-Aktivisten erinnerten und gegen die Propagandasendung protestierten. Die Staatsfunk-Journos lernten aber nichts hinzu. 2020 oder 2021 erweiterten sie die Aufnahmen einer friedlichen Querdenker-Demo in Leipzig um die Einblendung einer Schlägerei zwischen Polizei und linker SA in Connewitz, indem sie die Aufnahmen aus Connewitz übergangslos und selbstverständlich ohne Erklärung an die Aufnahmen der Grundrechte-Demo anschlossen. Die SA-Gewalt gegen die Polizei wurde somit den Querdenkern in die Schuhe geschoben. Diese beiden Abläufe, die alles aussagen, was man über dt. Fernseh-“Nachrichten” wissen muss,, dazu ein paar Aufnahmen aus dem Corona-Alltag (Ordnungsbeamte kassieren hohe Summen von Menschen, die allein auf einer Bank sitzen und Zeitungen lesen, während es doch ein unverzichtbares Verweilverbot gibt, Kinder werden geimpft, obwohl bekannt ist, dass sie durch die Impfung gefährdeter als durch SARS-CoV-2 sind, auch für Erwachsene soll die Impfung weniger ein gesundheitlicher Schutz als vielmehr “prosozial” sein), aus dem und mehr wird leicht ein aussagestarker Film. Ein aktualisierter Film “Dt. Herbst” müsste nicht die Ideen einer winzigen, extremen Minderheit gut finden, sondern die einer Mehrheit einigermaßen fair darstellen.
Uwe Boll oder Helge Schneider? Zumindest würde denen eventuell Narrenfreiheit gewӓhrt wenn sie die Wahrheit zeigen.
Guten Morgen Herr Röhl, die Antwort ist doch einfach: das macht Til Schweiger als Produzent und Regisseur. Einer der wenigen der - völlig unerwartet - noch Eier hat. Jetzt ist die Zeit und auch die einmalige Gelegenheit herauszustellen wer für was steht außerhalb der Komfortzone.
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