@ Thomas Koch: Ich erinnere mich - was Buchbewertungen angeht - an ein Interview mit dem früheren Intendanten Novotny. Gefragt, wie er Sachbücher beurteile, entgegnete er: “Das ist ganz einfach. Ich schaue hinten im Quellenverzeichnis nach: Novotny erwähnt - sehr gutes Buch. Novotny nicht erwähnt - mittelmässiges Buch.”
Hab’ mir doch tatsächlich mal gewagt, in einem Antiquariat nach dem Werk eines Autors der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts aus Braunau am Inn zu fragen. Oh je - beinahe hätte es zwei Tote gegeben: die Händlerin wegen Schnappatmung und ich durch Blicke…
dasselbe ist mir auch passiert - mit dem 2. Sarrazin-Buch. Wie sagte Beckett so schön? Worstward Ho!
Kurz und knapp beschrieben, dazu treffend - wie immer Herr Tiedje! Nebenbei bemerkt: Ich hatte mal einen Lehrer, der war immer sehr verwundert, wenn die damals sehr links stehenden Abiturienten(innen) lauthals ihre(n) bevorzugten Lesestoff (egal ob Magazine, Zeitungen oder Bücher) als das Nonplusultra proklamierten. Er bemerkte nur trocken, das er selbst auch diese Magazine etc. studiere, um die Argumente des politischen Gegners zu kennen - für die kategorische Ablehnung der Mitschüler der seinerseits empfohlenen Informationsquellen, hatte der Herr überhaupt kein Verständnis. Das waren noch Zeiten! Aber ehrlicherweise gönne ich dem jetzt alten Herrn seinen Ruhestand, so er noch unter uns weilt. Nicht auszudenken, wohin er mit seiner Einstellung in alternativlosen Zeiten gekommen wäre. Dabei bin auch ich noch immer seiner Überzeugung!
Ich hatte vor über 10 Jahren ein ähnliches Erlebnis, als ich in einer Kölner Buchhandlung die Empfehlung eines ehemaligen Kommilitonen und (damals) CDU-Mitglieds bestellt habe. Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf, man könne mir das Buch leider nicht liefern, da der Verlag als “rechts” gilt. Ich war damals ziemlich überrascht, denn ich war sehr naiv und dachte wirklich, ich könnte ein völlig normales, nicht auf dem Index stehendes Buch einfach so erwerben und habe diese Buchhandlung danach nie wieder betreten. Da Amazon aber auch zensiert, kaufe ich aus Verärgerung darüber seit einigen Jahren nur noch bei dem oben genannten “rechten” Verlag und bin sehr zufrieden.
Gunter Schaumburg, stimmt aber WARUM ?? Weil nicht nur viele POLITWESSIS übergesiedelt sind, sondern auch viele “Normalos”. Bei den Politwessis frage ich mich, wurde die “abgeschoben” weil im Westen nicht mehr zu gebrauchen ?? Viele haben sich auch die äußerst günstigen Bodenpreise, zu Nutze gemacht. Vor allem, wenn man vorher wußte, daß die als Bauland ausgeschrieben werden sollten. Urossis , wie ich, noch dazu aus Sachsen, lassen sich auch nach 45 Jahren “goldener Westen” nichts vormachen. Dazu sind meine Instinkte noch zu geschärft. Bücher kaufe ich teilweise im KOPP Verlag. Wenn ich dran denke, daß AMAZON (wie ist das jetzt mit der “geduldeten Steuermoral”?) das HERVORRAGENDE Buch von Professor BHAKTI nicht verkaufen wollte/will ?? dann frage ich mich, hängt das damit zusammen, daß der Inhabertyp zigfacher Milliardär ist und es nicht mehr nötig hat ?? Wer auf einem zu hohem Roß sitzt, fällt ganz leicht runter. Mir egal, in unser Nähe gibt es Sozialläden, WO JEDES BUCH 0,50 Euro kostet. Auch auf Flohmärkten wird man fündig, vor allem bei seltenen Büchern, die nicht mehr verlegt werden. Die meisten sind sehr gut erhalten. Gerald Weinbehr, “Der deutsche Buchhandel schafft sich ab” - mit aufrechter Haltung. Einfach Herrlich. Na mal sehen wie viele noch an der “aufrechten Haltung ” zugrunde gehen. Ich gönne es ihnen von Herzen. Im Sozialismus gibt es allerdings keine Stütze mehr.
Ich warte darauf, dass mir der Metzger Soja-Gehacktes empfiehlt. Deutschland schafft sich ab, täglich mehr. Allen Buchhändlern, die die Regel Nummer 1 des Handels nicht respektieren, wünsche ich einen nachhaltigen Untergang. Sie waren ihres Metiers nicht würdig. Ach ja, die Regel lautet “Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.”
Da kann ich nur zustimmen, ein HOCH auf Amazon. Ich bestelle mir meine Bücher schon seit geraumer Zeit nur noch bei Amazon. Die wollen mich nicht belehren und nicht bekehren. Der penetrante Korrektaktivismus, der in Deutschland das Ruder übernommen hat, geht mir nur noch auf den Senkel. Bis vor einiger Zeit konnte ich noch drüber lachen, aber das ist mir gründlich vergangen.
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