Anzumerken ist auch, dass nicht nur der Buchhandel das Nachsehen hat. Erst kürzlich lief ich durch den Mediamarkt und versuchte einen neuen Akku für mein Laptop zu kaufen. Ich war sowieso gerade in der Stadt und dachte, den kann ich gleich mitnehmen. Einen Verkäufer zu finden war schon ein Abenteuer, dann Schlange stehen, während er stumm auf seinem Computer tippte und uns ignorierte. Man kam sich eher wie ein Stalker vor, denn wie ein Kunde. Irgendwann war ich dann auch vorn, er warf mir einen abschätzigen 2 Sekunden Blick zu und verwies mich an die Information, wo solche Akkus bestellt werden können. Auf dem Weg nach unten dachte ich mir dann, dass ich den Akku auch selbst bestellen kann und ihn auch gleich nach Hause bekomme. Ohne Parkplatz Suche, ohne Anstehen, ohne unfähiges und/oder unfreundliches Personal. Der Einzelhandel barmt immer viel herum, allerdings sind Service und Qualifikation gleich Null. Wenn Du Dich nicht vorher im Netz und auf YT über ein Produkt informiert hast, bist Du aufgeschmissen. Im Saturn/MM braucht man keine Hilfe erwarten. Keine Zeit und keine Lust und keine Ahnung.
@Susanne Sieg : Mit Verlaub, aber das ist Unfug, es gibt Unmengen an hervorragender Literatur, auch zur reinen Unterhaltung. Ich bin momentan gerade dabei, mich durch diverse asiatische Autoren zu arbeiten, die mich allein deshalb faszinieren, weil sie ganz anders erzählen und ihre Plots konstruieren. Ein Cixin Liu’s “Three body problem” ist mit Abstand die originellste SiFi, die ich seit langem gelesen habe. Der chinesische Blick auf SciFi und Kulturrevolution ist einfach erfrischend. Und nirgends findet sich eine schönere Erklärung für das Fermi Paradoxon, als im zweiten Band “Der dunkle Wald”. Murakami, auf den ich erst kürzlich aufmerksam wurde und den ich mittlerweile sehr verehre, ist ebenfalls genial. Es gibt so viele gute Bücher, auch von europäischen Autoren, wie dem kürzlich leider verstorbenen Carlos Ruiz Zafon, Frederik Backma oder den großartigen Simon Sebag Montefiore, der Geschichte wie Romane aufarbeitet. Kein Grund wegen sinnloser - und eingebildeter - Dogmen darauf zu verzichten. Einen Buchladen muss man dafür auch nicht mehr betreten, wir haben 2020. Selbst wenn Sie Angst vor anderen Meinungen haben, dürfte es an klassischer Literatur genug geben, um damit zwei Lebensspannen zu füllen. Lesen ist einer der wenigen Eskapismen, die mit noch geblieben sind. Probieren Sie es aus!
Buchhändler, die keine Bücher verkaufen wollen, weil ihnen irgendwas an der Einstellung des Autors nicht gefällt, können weg. Aber keine Sorge, Geschwister (Brüder darf man ja nicht mehr sagen) im Geiste, nämlich die meist ja auch linksgestrickten Kultusministerien sorgen da für Hilfe. Während man früher Schulbücher oft mehrere Jahre weitergeben konnte, stellen diese heute sicher, dass man jedes Jahr neue Schulbücher und Lernunterlagen wegen der “pädagogischen und didaktischen Weiterentwicklung” in der Regel auf Steuerzahlerkosten in den Buchhandlungen kaufen muss.
Interessant, ob dieser Buchladen eine Friedrich-Engels-Biografie hatte. Der wäre von allen Genossen am wenigsten langweilig.
@ Robert Bauer Den gleichen Spaß habe ich, wenn ich beim Aldi an der Kasse nach den “unfairen” Bananen frage. Lähmendes Entsetzen macht sich breit, es herrscht Totenstille. Mehr als 2mal pro Jahr traue ich mich das allerdings nicht, es ist doch auch ein gewisser Streß für mich . . .
Ja ich habe immer sehr viele Bücher beim Buchhändler gekauft und damit aufgehört, als man keinen sarazin kaufen konnte. Auch ich habe vorher nie bei Amazon bestellt und tue dies nun sehr sehr viel. Oder bei Verlagen wie bei tischy. Einen Buchladen betrete ich nicht mehr.
ging neulich in eine Buchhandlung und wollte das Buch “Corona-Fehlalarm ?” kaufen. Es war nicht zu sehen in der Auslage. Nur Bücher die die Dramatik der Krise beschrieben. Da ich es eilig hatte, ging ich in die nächste Buchhandlung. Aber ich glaub, wenn ich nachgefragt hätte, hätte ich auch so eine belehrende Haltungs-Reaktion bekommen.
Ja, so ging es mir auch, als ich seinerzeit das Buch vom Silberjungen (Kontrollverlust) in den Bestseller-Regalen von Thalia nicht finden konnte. Meine E-Mail an die Geschäftsführung mit Bitte um Erläuterung wurde mit rumdrucksendem Geschwurbel beantwortet. Seitdem sind solche Gesinnungshändler bei mir auf der Boykott-Liste. Zum Glück gibt es andere Buchhändler, bei denen ich online bestellen kann, das pöööhse Amazon z.B. Man sollte auch unbedingt mal bei Händlern wie Buchkomplizen vorbeischauen… Ich lass mir doch von verblendeten Meinungsfaschisten nicht vorschreiben, was ich zu lesen habe, wäre ja noch schöner.
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