Mit der Demokratie verhält es sich so, wie mit dem Sozialismus. Zuerst ist Sozialismus toll, also implementiert man diesen, dann scheitert er, aber das war kein richtiger Sozialismus, denn Sozialismus ist toll, dann implementiert man diesen, dann scheitert er, aber das war kein richtiger Sozialismus, denn Sozialismus ist toll, also implementiert man ihn, und so weiter. Das ist eine Endlosschleife. Der Gott Sozialismus ist toll, deshalb kann kein Sozialismus sein, was nicht toll ist. Die Funktionsabläufe, die in der Realität auftreten, sobald man das System Sozialismus implementiert, und die notwendigerweise zu einem schlechten Ergebnis führen, werden von den Gläubigen des Gottes Sozialismus ignoriert. Die selbe Endlosschleife höre ich ständig in Bezug auf Demokratie. Seid ehrlich zu Euch selbst, Leute. Das, was Ihr jetzt habt, ist das, was bei Demokratie raus kommt. Genau wie Sozialismus hat Demokratie inhärente Funktionsabläufe, die zu dem führen, was wir haben. Das, was wir haben, ist, was dabei heraus kommt, wenn man versucht, den Gott Demokratie zu realisieren. Man kann Demokratie nicht so einrichten, dass die Mehrheit nicht auf Kosten einer besonders leistungsfähigen Minderheit lebt, oder eine zur Politik befähigte Minderheit auf Kosten der Mehrheit. Man kann das Wachstum des Staats nicht begrenzen, weil man Wähler mit dem Geld kaufen kann, das man anderen wegnimmt. Man kann den Staat auch nicht an der Langfristigkeit orientieren, weil Politiker, die an das Morgen auf Kosten des Heute denken, abgewählt werden, während Politiker, die ans Heute auf Kosten des Morgen denken, gewählt werden. Politiker orientieren sich an ihrem Wahlergebnis, und nicht am langfristigen Ausgang ihrer Politik. Und Wähler verstehen nicht, was sie wählen, weils zu kompliziert ist. Es dauert Jahre, sich das notwendige Wissen anzueignen, um die Folgen einer Gesetzesänderung abschätzen zu können. Weder Politiker noch deren Wähler haben dazu die Möglichkeit.
“Wer soll es denn sonst machen?” Zumindest dieses “Argument” wird bei den anstehenden Wahlen nicht zum tragen kommen. Aber das Geschrei nach den Wahlen in Brandenburg wird “NAZI” lauten, genau wie nach der Wahl in Thürigen und vor allen Dingen in Sachsen (wo die SPD ja mittlerweile bei 5% stehen soll :) ). Bremen wird weiterschlafen, darum ist es auch nicht schade. Die Europawahl aber dürfte eine Möglichkeit sein, endlich einen Punkt gegen den Zentralismus zu setzen und ich hoffe sehr, dass das auch passiert! Nebenbei: die Partei mit den wenigsten Berufspolitkern ist, wieder mal, die AFD. Also auch NAZI.
Während du ausgeraubt wirst,kannst du deine Bewacher selbst wählen. Der Wind des Fortschritts der DDR frischt jetzt auch hier auf.
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen. Ginge es zu wie im Fußball, wäre der Bundestag so gut wie leer; denn wenn auch nicht jeder Fußballer auf Messie-Niveau kickt, so kann er auf jeden Fall Fußball spielen. Aber was haben eine abgebrochene Theologin, eine Managerin einer abgehalfterten Rockband, oder übriggebliebene Kommunisten einer ehemaligen Diktatur als Repräsentanten in einer bundesrepublikanischen Demokratie verloren? Wir werden von Menschen regiert, die nachweislich nach politischen Abstimmungen im Bundestag an die Presse treten, und nicht imstande sind zu erklären, worüber sie gerade abstimmten. Solchen Menschen würden wir privat nicht einmal unseren Kanarienvogel während unseres Urlaubs anvertrauen, geben ihnen aber per Wahl die Macht, über sämtliche gesellschaftlichen Kompetenzen unseres Lebens zu entscheiden. Gewählte Inkompetenz hat immer zwei Ursachen, einen inkompetenten Kandidaten und inkompetente Wähler. Soviel Ehrlichkeit muß sein!
Woher soll die selbstbewusste Bürgerschaft kommen? Die Smartphone-Jugend interessiert es nicht die Bohne, was aus ihnen wird. Sie sind meist nur an der nächsten idiotische Challenge interessiert, die irgendein verrückter Influenzer in die Welt setzt. Oder die Mädchen stehen auf der nächsten angesagten Lippenstiftfarbe oder den neuesten Lidschatten. Die anderen schlafen im goldenen Käfig oder in einem verlotterten Käfig, egal was draußen passiert. Und andere grummeln nur für sich hin und haben sich von den Wahlen verabschiedet, ohne zu begreifen, das Nichtwählen die bestehenden Zustände zementiert. Rund 87% der Wähler fühlen sich in der Nichtverantwortung sehr wohl. Die relativ kleine Zahl der Bürger, die mitdenken, können nicht allzuviel ausrichten. Sie wissen nur, dass sie nicht allein sind und das andere auch ihren Denkapparat noch benutzen. Und nun?
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