( 1 ) Sie setzen uns hier ziemlich schwere Kost vor, Frau Heinisch. Ich bin Ihrer Meinung, es handelt sich um Glaubensfragen , und die wichtigste ist die, eine Antwort darauf zu geben, ob der Mensch gut oder böse sei. Beim Lesen ihres Artikels dachte ich an Freuds Schrift DAS UNBEHAGEN IN DER KULTUR (1929), die ich für seine beste halte. Die Schicksalsfrage für ihn ist, ob es der Menschheit gelingt, ein Mittel zu finden, ihres Zerstörungstriebs Herr zu werden. Rousseau, der seine Kinder in einem Findelhaus untergebracht hatte, war der Überzeugung, der Mensch sei von Geburt an gut und edel. Von ihm führt eine direkte Linie des Denkens bis in die Jetztzeit: Die bösen Neigungen der Menschen könnten durch Erziehung und Kulturumbau zum Guten abtrainiert werden. Für Freud gibt es jedoch keine Ausrottung des Bösen, denn das tiefste Wesen des Menschen bestehe in seinen elementaren Triebregungen, die weder gut noch böse seien. Im Sinne eines zivilisierten Zusammenlebens müssten die bösen Regungen ( = sofortige Befriedigung der Triebe) unterdrückt /sublimiert werden, wozu das Rechtsgebäude errichtet wurde. Darunter sieht Freud die Macht einer Gemeinschaft, sich gegen jeden einzelnen zu wenden, der sich ihr widersetzt. Im Tierreich, und durch unsere Treibe gehören wir ihm an, siegt das stärkste Tier. Freud meint, dass auch die Interessenkonflikte unter den Menschen durch die Anwendung von Gewalt entschieden werden. Der Unterschied liege nur darin, dass es nicht mehr die Gewalt eines einzelnen sei, die sich durchsetzt, sondern die der Gemeinschaft. Dafür müsse die Einigung der mehreren (Wir sind DIE VIELEN) eine beständige, dauerhafte sein, und diese Einigung werde durch die Gefühlsbindungen ihrer Mitglieder zusammengehalten. Doch eine solche Gemeinschaft müsse auch den gefürchteten Auflehnungen vorbeugen, das heißt Individuen und Gruppen, die die Macht dieser Geeinigten ins Wanken bringen könnten (die Ketzer), müssen bekämpft werden.
@Friedolin Kiesewetter: »Dreh- und Angelpunkt ist der Begriff des Rechts«. Ja, Herr Kiesewetter, das wäre in der Tat sehr schön und auch die Lösung. Doch woher nimmt man unabhängige, ideologiefreie, persönlich unvoreingenommene, nicht indoktrinierte Richter und Staatsanwälte? Alle sind weisungsgebunden. Und wenn sie sich freimachen von der Weisung, sind sie beruflich erledigt. „Das Recht“ ist in dieser Gesellschaft bis zur Unkenntlichkeit gebeugt und verbogen worden. Es hat nurmehr Schrottwert.
Eine 54 jährige Frau wurde in Weiden für 6 Tage in den Knast gesperrt weil sie gegen die Maskenpflicht demonstriert hat…...Justiz (Amtsrichter) Polizei und städtische Ordnungsbehörde sind in Weiden voll auf Regierungslinie. ( Quelle : Politikversagen)
Das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort „Religion“ bedeutet: religere → zurückbinden, aufbinden, umbinden (auch an etwas) | religio → Bedenken; Zweifel; Besorgnis; [...] Skrupel; Gewissenhaftigkeit, Genauigkeit; relig. Gefühl, Religiosität, Gottesfurcht, Frömmigkeit; Aberglaube, [...]; Heiligtum, Kultbild, Götterbild [...]; Religionsfrevel—- Bedeutungen und Anwendungsbereiche sind demnach vielfältig und sogar widersprüchlich. Demzufolge ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten, im Zusammenhang mit den Sekten des 20. und nunmehr 21. Jahrhunderts von religiösen Eiferern zu sprechen. Deren „Götter“ sind CO2, Energiewende, Klima, Umweltschutz (den sie gleichzeitig z.B. durch Abholzen von Wäldern für WKA konterkarieren), Marxismus/ Kommunismus/ Maoismus/ Stalinismus/ Hitlerismus/ SEDismus, Digitalisierung (auch des Menschen) u.v.a.m. – und seit etwas mehr als einem Jahr CORONA und Impfdiktat. Eiferern und deren Tribunalen hat ein einzelner Mensch gar nichts entgegenzusetzen.—Kirche mit christlichen Glaubensinhalten gleichzusetzen, halte ich für einen schweren Fehler. Die christlichen Kirchen, zumindest in Deutschland, gehören beileibe nicht zu den Eiferern im Sinne Jesu Christi, sondern zu den eifrigsten grün-linken Ideologen, die die Verantwortung für die durch sie „geretteten“ Menschen stets einer anonymen Masse überlassen, die nie gefragt wurde und wird, ob sie die Verantwortung überhaupt tragen will.—Ihren Optimismus, werte Frau Heinisch, bezüglich des allgemein gültigen Prinzips des Westfälischen Friedens „mit gleichberechtigtem Nebeneinander unterschiedlicher Religionen“ teile ich überhaupt nicht, da dieses Prinzip Erduldungswillen (Toleranz) voraussetzt, die jedoch spätestens seit 2015 weitestgehend abgeschafft worden ist. Und der Satz, „Die moderne Variante garantiert dies auf der Basis unveräußerlicher Menschenrechte“ erscheint mir angesichts Ihrer Erlebnisse vor dem Tribunal der Bessermenschen als blanker Hohn.
Mich lässt der 2. Teil des Berichts - der mir ganz unnötig vorkommt - ratlos zurück. Was wollen Sie eigentlich sagen, Frau Kollegin? Brauchen wir - ernstlich - eine neue Staatsrechtstheorie, weil Ihnen in einer Vereinsvorstandssitzung ein Leid widerfahren ist? Meine Güte! Und wie soll dieser Staat funktionieren, in dem sich der Bürger entweder für “Freiheit” oder für “Vollkasko” entscheiden kann? Sollen die “Freiheitler” an denselben Wahlen teilnehmen wie die Kaskobürger? In unserem Land war nicht etwa der Westfälische Friede mentalitätsstiftend, sondern die Verwüstungen des Krieges davor, die den Aufstieg des “Staates” (also der Fürsten) förderte, weil er in die Lücken springen konnte, die der Krieg in die - zuvor - immer noch mittelalterlichen Sicherungssysteme (Grundherrschaft und Zünfte pp.) gerissen hatte. Die Hoffnung oder der Glaube, dass der Staat seine Bürger beschützt und vor dem Ärgsten bewahrt, hat - denke ich - nicht das Geringste damit zu tun, diesen Staat und seinen Apparat dazu zu missbrauchen, ideologische Ziele durch zu setzen. Das erleichtert es nur. Aber die Staatsgläubigkeit der links-grünen “Intelligenz” hat auch wiederum nichts damit zu tun, dass einige Menschen offenbar zu blöde oder einfach nur ignorant sind. Typen wie Baerbock und co. schätze ich da ganz anders ein. Die streuen die Lügen bewusst ins Volk, in ihre eigenen Vasallen, die den Unsinn dann glauben und willfährig jeden “Feind” aufspüren und “vernichten”. Es ist ganz einfach: Die freiheitliche Ordnung geht unter, wenn die überwiegende Mehrheit meint, dass damit ihr “Lebensproblem” nicht mehr gelöst werden kann. Sie zu verteidigen, ist unser Job, liebe Kollegin, und an der Aufgabe sollten wir als letzte verzweifeln.
Wie bereits einige Kommentatoren anmerken, bleibt Teil II doch weit hinter der aus Teil I ableitbaren Vermutung zurück. - Gestern abend schrieb ich einer Quer-Denker-Demonstrantin “... Man muß auch realistisch bleiben und so denke ich, daß es noch einige Jahre dauern wird. Der Osten kann ES nicht allein schaffen und im Westen ist das Elend noch lange nicht groß genug. Das ist ein tatsächliches Problem.” - So im großen, auch hier im kleinen: Schwätzen können ‘wir’ ganz gut! Doch dann hört es meisten auf, man braucht einen Handwerker, um einen Nagel in die Wand schlagen. - Ein konkreter Vorwurf bedarf einer konkreten Entgegnung und nicht einer Allgemeinplatzbelegung, was Juristen möglicherweise schwer fällt. Man muß den Eiferern direkt sagen, was sie sind - Faschisten im Geiste.
Es geht nicht um Religion, dem Regime ist es egal, was die Dummbeutel glauben. Es geht nicht um Corona, das Regime weiß auch, dass Viren nicht verschwinden. Es geht nicht um das Klima, so blöd kann kein Regime sein, dass es glaubt, es könne das Wetter ändern. Es geht bei der Aufnahme von Flüchtlingen nicht um humanitäre Hilfe, die Zuwanderer sind dem Regime ebenso egal wie die hier Lebenden. Es geht bei all dem einzig und allein um Macht. Die absolute Macht, von der frühere Feudalherrscher nur träumen konnten, die Macht, nicht nur das Tun und Handeln der Untertan zu bestimmen, sondern auch ihre Gedanken (falsch, vergesst das mit den Gedanken, denken tut dem Untertan weh) und ihre Gefühle zu kontrollieren. Schaut sie euch nur an, eure Politiker, Macht ist die Substitution für Sex, den dieses Ekelpack nicht bekommen kann, die Prothese, die sie anstelle einer Seele tragen. Und jeder, der das durchschaut und nicht mitspielt, muss aus dem Weg geräumt werden.
Der Staat als Herr statt Diener, dabei sollte es andersrum sein. Dieser Satz offenbart die ganze Misere. Die Politiker mit der Hofpresse haben diesen Weg gewaehlt. Eine andere Entscheidung waere moeglich, wie Herakles (Hercules), am Scheidenweg. Als er zwei Frauen vor sich sah, Tugend und Laster, (η Αρετή και η Κακία), hat die erregende, schoene, geschminkte Laster versucht ihn, zu ihrem Pfad zu bewegen. Reichtum, Frauen, ein sorgloses Leben, oh Herakles wenn du meinem Pfad folgst. Ohne zu ueberlegen wollte er folgen. Dann sieht er kurz zur demuetigen und natuerlichen Tugend. Schlicht und ungeschminkt. Mein Weg wird Dornenhaft sein, oh Hercules, viel Kummer bereiten, aber Ehre und Bewunderung durch die Menschen, die du hilfst. Er entschied sich fuer die Tugend. Die Politiker haben alle den Weg des Lasters gewaehlt.
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