Obwohl schon Anfang März die Gefahr durch SARS-Cov2 als gering eingestuft werden konnte und wurde, werden uns von Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten täglich folgende Gründe genannt, warum der Lockdown weitergeführt werden soll:
1. Hohe Letalität und Gefährlichkeit
2. Unklare Immunität
3. Folgeschäden der Infektion
4. Herkunft: SARS-Cov2 als Laborzüchtung
5. Zweite Welle
Der Stand des Wissens zu diesen Punkten:
Die Letalität von SARS-Cov2 beträgt maximal ein bis zwei Promille, wahrscheinlich weniger. Das haben schon Studien gezeigt, die Anfang März erschienen sind, insbesondere die erstklassige Studie von der Diamond Prinzess. Die in breiten Populationen ermittelte Letalität von COVID-19 liegt zwischen 8 (Deutschland) und 65 (Belgien) Verstorbenen pro 100.000 Einwohnern. Diese Zahlen der Johns-Hopkins-University sind deutlich besser als die Mortalitätszahlen des RKI, da der Nenner zumindest stimmt (beim RKI ist der Nenner viel zu klein, die Schätzung der Mortalität um das 10 bis30-fache zu hoch). Allerdings dürften auch die Johns-Hopkins-Zahlen immer noch zu hoch geschätzt sein, da jeder Tote gezählt wird, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, obwohl viele der Patienten gar nicht am, sondern mit dem Virus sterben. Dies gilt besonders für Belgien, wo die meisten Patienten leider an den multiresistenten Bakterien sterben, die dort in den Krankenhäusern viel häufiger vorkommen als in Holland oder Deutschland. Damit ist sogar Belgien noch weit von einer Letalität von 1 Promille entfernt. 1 Promille ist ein guter Referenzwert, weil dies etwa der Letalität des als für alte, kranke Menschen gefährlichen, aber ansonsten als normal akzeptierten Influenza-Virus ist.
Das Virus ist nicht besonders gefährlich. Wie eine Studie des UKE zeigt, sterben Menschen an SARS-Cov2, die schwer vorerkrankt waren. Die beobachtete leichte Übersterblichkeit in manchen Regionen über kurze Zeiträume verschwindet, wenn man längere Zeiträume (einige Monate) betrachtet, denn das Sterbedatum wird nur leicht vorgezogen. Sie wären alle sowieso bald gestorben, das hat die Studie von Klaus Püschel eindeutig gezeigt. Auch für alte Menschen ohne Vorerkrankungen ist das Virus also nicht gefährlich.
Immer wieder ist in Zeitungen zu lesen, das Virus erzeuge keine Immunität. Das ist wissenschaftlich eindeutig falsch. Mittlerweile ist endlich der IgG-Antikörpertest verfügbar, der die Immunität gegen SARS-Cov2 biochemisch nachweist. Er wird derzeit eingesetzt, um das Ausmaß der Durchseuchung, die Letalität und die Basisreproduktionszahl zuverlässig zu bestimmen. Jeder, der Antikörper hat, kann sich mit dem Virus nicht wieder infizieren, so lange es nicht zu sehr mutiert. Wie phylogenetische Studien zeigen, mutiert das Virus wie alle anderen Coronaviren auch kräftig, und so werden wir mit Sicherheit demnächst SARS-Cov2a oder -Cov3 bekommen, und der Wettbewerb zwischen viraler Mutation und Immunsystem des Wirts beginnt von neuem – wie seit zwei bis drei Milliarden Jahren, als die ersten Viren (Bakteriophagen) aufkamen. In den letzten zwei bis drei Millionen Jahren haben die Menschheit und ihre Vorläufer sich dabei gut geschlagen.
Es wird oftmals verbreitet, das Virus erzeuge besondere Folgeschäden. Das ist falsch. Wer sich ohne Beatmung von COVID-19 erholt, hat keine Folgeschäden, das zeigen Untersuchungen an vielen Patienten. Wer beatmet wird und das überlebt (alte Menschen mit Vorerkrankungen überleben die Beatmung nicht), hat Folgeschäden an der Lunge entweder durch die Beatmung selbst (Atemluft mit hohem Sauerstoffanteil unter hohem Druck schädigt das Lungengewebe), oder Teile der Lunge sind beschädigt, weil eine bakterielle Ko-Infektion vorlag – und manche Bakterien können Lungengewebe zerstören. Die bakterielle Ko-Infektion ist übrigens bei vielen Patienten, in manchen Ländern den meisten, die Todesursache.
In der FAZ und anderen Zeitungen finden sich ständig Spekulationen über die Herkunft des Virus, wobei immer wieder vermutet wird, das Virus sei in einem Labor “gezüchtet” worden. Diese Überlegungen werden in Unkenntnis der Evolutionsbiologie angestellt. Phylogenetische Untersuchungen zur Nukleinsäure- und Aminosäurestruktur des Virus zeigen, dass es zahlreichen anderen Viren der Betacoronaviridae sehr stark ähnelt und durch stetige evolutionäre Abwandlung entstanden sein muss. Bei einem künstlich manipulierten Virus wäre das phylogenetische Muster durchbrochen. Dies ist nicht der Fall. Das Virus ist wahrscheinlich in einer Tierspezies mutiert und dann auf den Menschen übergegangen. Das geschieht mit vielen Viren und ist nicht weiter ungewöhnlich.
Oft wird nun über eine zweite Welle gesprochen. Da die Immunisierung der Bevölkerung wegen des Lockdowns erst zwischen 5 bis 15 Prozent liegen dürfte (das ist das Spektrum der Werte, die sich aus den ersten vorliegenden IgG-Studien zur Durchseuchung ergeben, hier eine aus Kalifornien), wird es bei Lockerung in einigen Ländern, wahrscheinlich auch in Deutschland, eine zweite Welle geben. Angesichts der normalen Gefährlichkeit des Virus werden wir diese jedoch ohne Schaden überstehen und sollten die Welle einfach laufen lassen. Krankenhausplätze haben wir genug, wenn nicht panisch Menschen hospitalisiert werden, die im Krankenhaus nur Schaden nehmen und dort nicht genesen können oder gar nicht hingehören.
Es gibt nur eine Folgerung aus dem Stand des Wissens: Lockdown und Pseudohygienemaßnahmen wie Maskenpflicht und Plexiglasschirme sind sofort zu beenden, das schreiben unsere Verfassung und unser Rechtsethos vor.