“Die wären sowieso gestorben” - das trifft auf so ziemlich jeden Menschen zu, denn jeder stirbt irgendwann. Was dieses Argument verschleiert, ist, dass man bei bestimmten Personengruppen einfach keinen Wert mehr darauf legt, dass sie überleben sollten durch medizinische Behandlung. Alte Menschen? “Die wären ja sowieso bald / an Grippe / sonstwas gestorben, da sparen wir mal die medizinische Behandlung.” Vor allem wird dies Argument auf Menschen angewandt, die nicht mehr wirtschaftlich “nützlich” also erwerbsfähig sind. Es interessiert mich nicht, ob jemand, der an/mit Corona gestorben ist, auch an der Influenza gestorben wäre. Niemand sollte mehr an Influenza sterben, und am besten auch nicht an Corona. “Der wäre sowieso gestorben” - dann können wir eigentlich auch gleich mit allen Therapien aufhören, denn “der wäre ja sowieso gestorben”, also nix mehr mit Krebs- oder HIV-Therapie, nix mehr mit Blinddarm-OPs oder sonstigen Therapien. Mit dem Sowieso-Gestorben Argument können wir uns eigentlich jegliche medizinische Behandlung sparen. MMR-Impfung? Die wären ja sowieso gestorben. Tetanus-Impfung ... Fortschritt in der Medizin wird durch den Wunsch angetrieben, dass Menschen länger und besser leben und später sterben.
Wenn in der Tat zweite, dritte usw. Corona-Wellen drohen, bin ich dafür, sie jetzt – vom späten Frühling bis, geschätzt, in den Spätsommer oder Frühherbst – zu haben. Dann nämlich sind sie beherrschbar, und die Immunität gegen Covid-19 verbreitet sich, *bevor* im November die Grippe-Welle kommt. Diese Grippe-Welle kommt gewiß, aber Grippe- und Corona-Welle *zusammen* möchte ich nicht haben und auch niemandem zumuten.
Noch zur Behauptung, die Corona-Toten “wären sowieso alle bald gestorben” und seien vorher “schwer erkrankt” gewesen: Es sind etliche Ärzte und Krankenschwestern in ihren 30ern und 40ern an einer Corona-Infektion gestorben. Auf einem Kreuzfahrtschiff ist der Altersdurchschnitt sicherlich erhöht, aber Sterbende treten keine Kreuzfahrt an und werden auch nicht mitgenommen. Schon die Logik sagt, daß diese Behauptung so allgemein nicht stimmen kann. In dem verlinkten Bericht des Ärzteblatts über die Studie am UKE ist denn auch keine Rede davon, daß “sowieso alle bald gestorben” wären, auch nicht daß “sie schwer vorerkrankt waren”. Sie hatten alle Vorerkrankungen, vor allem kardiovaskuläre “wie Bluthochdruck, Herzinfarkte und Arteriosklerose”, viele auch Atemwegs- oder Lungenerkrankungen. Wenigstens eins davon trifft auf sehr viele Erwachsene spätestens ab dem mittleren Alter zu. Die meisten von ihnen leben damit noch einige Jahrzehnte.
Lieber Herr Eisleben, da muss ich doch etwas ergänzen. Die Immunologen wussten schon vor über 30 Jahren, dass Coronaviren nur eine flüchtige Immunität hinterlassen. Das ist auch gut so, denn bei ihnen, wie beim Denguefieber-Virus gibt es das paradoxe Phänomen, dass sich infektionsverstärkende Antikörper bilden (können), die bei einer Nachfolgeinfektion zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen. Darum stehe ich einer Impfung kritisch gegenüber und favorisiere lieber eine medikamentöse Therapie. Was Folgeerkrankungen angeht, kann man noch gar nichts sagen. Man denke nur an das Cytomegalie-Virus, das Masern- und das Windpocken-Virus. Wenn lange genug gewartet wird, passiert vielleicht bei dem einen oder anderen doch etwas.
PS: Heute auf Achgut: in Heinsberg waren es 3,7‰ Fallsterblichkeit. Bei anderen noch mehr. Es kommt immer darauf an welche Studie man sich aussucht um seine Argumente vorzubringen. In den Psalmen (53:2) steht auch: “Es gibt keinen Gott”. Bei der Auswahl der Studien ist der Fehler nicht ganz so offensichtlich, aber es ist im Prinzip der selbe Fehler: man sucht genau aus welchen Ausschnitt man betrachtet und argumentiert dann damit als gäbe es keine weitern Aspekte.
Laut HIV Entdecker und Nobelpreisträger Luc Montagnier enthält das Sars-Cov-2 Genom HIV Sequencen. Sars-Cov-2 ist ein (+)ssRNA Virus, HIV ein Retrovirus. Wie sollen sich in ihrem Reproduktiondzyklus derart unterschiedliche Viren auf natürliche Weise rekombinieren?
Was für ein Rechtsethos schreibt uns was vor? Verfassung? Wer hat zuletzt noch was von ihr gehört? Rechtsstaatsland ist abgebrannt und deshalb müssen wir das jetzt wieder in Ordnung bringen - also aufstehen und los gehts.
1. Milchmädchen rechnen mal wieder. Man kann davon ausgehen, dass eine Kontaktbeschränkung die Ausbreitung anderer potentiell lethalen Krankeiten verlangsamt. Wurde dieser Effekt mit eingerechnet? Falls nein ist von einer deutlich erhöhten Sterberate auszugehen. 2. Falsch. Es wurden Menschen positiv, dann negativ und dann wieder positiv getestet. Quelle. Z.B. das UKE. Das bedeutet entweder, dass die Tests nichts taugen oder dass eine Reinfektion nicht auszuschließen ist. Ein potentieller Nachweis von Menschen mit Immunität (Antikörper deuten auf eine Immunität hin, sind aber kein Beweis) bedeutet jedoch nicht, dass alle immun sind. 3. Falsch (Folgeschäden, zu früh) Thrombosen inkl. Schlaganfällen sind nachgewiesen. Lungenschädigung durch Beatmung ist auch ein Folgeschaden. Enzephalopathien sind wahrscheinlich. Quelle: Ärzteblatt 4. Ihre Annahme über die Herkunft ist vermutlich korrekt, spielt im Umgang mit dem Virus jedoch eine untergeordnete Rolle. Politisch ist sie hoch brisant. 5. Angesichts der o.g. Punkte wäre es grob fahrlässig eine 2. Welle einfach so durchlaufen zu lassen. Bei einer angenommen Letalität von 1‰ (was anschließend noch nicht beurteilt werden kann) und einer angenommen Durchseuchung von 80% sind wir alleine in Deutschland bei weit über 60.000 Toten. Folgeschäden nicht mitgerechnet. Wenn dann doch nicht alle Immun sind oder das Virus mutiert… Dann haben wir noch viel höhere Zahlen.
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