drake war allerdings auch ein brutaler pirat. also wirklich: ‘er steht für alles, was england gross gemacht hat’! :)) dass überhaupt einmal schulen nach diesem glorifiziertem kriegskriminellen benannt wurden, ist der eigentliche skandal.
Nun , in Germany ist man ja auch schon auf dem Weg des Entfernens!
Wer keine Vergangenheit hat, hat auch keine Zukunft. Das wird die Generation der Klebetrottel noch bitter lernen müssen.
Francis Drake war mir immer als Pirat bekannt. Piraterie war und ist organisiertes Verbrechen. Die Schule musste wissen, was sie tat, als sie den Namen wählte. Es gibt auch einen Schinderhannes-Radweg.
So neu ist das nicht. Nicht bei uns. Ein Beispiel: Kaiser Friedrich III., der “Kaiser der 100 Tage”. Er hätte uns mit seiner englischen Prinzessin und den eigenen Erfahrungen aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gerne länger erhalten geblieben sein können, aber er war todkrank. Das von seinem Sohn und Nachfolger Kaiser Willhelm II., einem Mann mit Sinn für starke Worte und einen Platz an der Sonne, mit eigenen Mitteln finanzierte Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin heisst seit dem Untergang der Monarchie Bode Museum. Bode war der erste Museumsdirektor gewesen. Und ein paar Jahrzehnte später wurde auch das Kaiser-Friedrich-Gymnasium in Frankfurt am Main in Heinrich-von-Gagern-Gymnasium umbenannt. Das allerdings kann man durchaus noch nachvollziehen, weil die Hessen nun mal keine Preussen sind. Wann bekommt eigentlich endlich die Karl-Liebknecht-Strasse in Berlin einen akzeptablen Namen? Auch dies nur als ein Beispiel. Und ein letztes Beispiel aus meiner Heimatstadt: Eine Dr.-Karl-Peters-Strasse gibt es da nicht mehr und das ist auch gut so.
Kein Mensch ist 100% edel, rein und gut. Tuet Buße! Transformiert Euch! Fallt in den Staub! Hört auf zu leben!
Ehre, Tapferkeit und Ruhm? Heute zählt schamloses Lügen, Eitelkeit und Unterwerfung.
In Münster wird die Westfälische Wilhelms-Universität, benannt nach ihrem Gründer, Kaiser Wilhelm II., künftig nur noch Universität Münster heißen. Bei der Abstimmung im Senat wagte es kein einziges Mitglied, für die Beibehaltung des alten Namens zu stimmen. Hundertprozentige Abstimmungsergebnisse, woran erinnert mich das jetzt? “Die Glocke”, eine führende Lokalzeitung in Ostwestfalen-Lippe, erklärt ihren Lesern, warum Wilhelm II. “nach eindeutiger Meinung von Historikern” kein Vorbild mehr sein kann: “Schließlich war der letzte deutsche Kaiser ein autoritärer Kolonialherrscher, Antisemit und Wegbereiter des deutschen Nationalsozialismus.” Dass das vielleicht eine etwas verkürzte Darstellung ist, darf im Neuen Deutschland nicht einmal mehr gedacht werden. Ich war nie ein Fan von Wilhelm II., aber ist ein Mindestmaß an Differenzierung zuviel verlangt? Vorbei die Zeiten, wo es bei uns noch Stimmen wie die von Christian Graf von Krockow gab, dessen kluges und sachliches Buch über Wilhelm II. ich damals mit Gewinn gelesen habe. Jetzt ist Kulturrevolution angesagt, und alles, was noch irgendwie an Alt-Europa erinnert, muss gnadenlos ausgerottet werden. Kaum jemand wagt es mehr, den Hohepriestern der Postmoderne zu widersprechen, die “Die Wissenschaft” vor sich her tragen und jeden Widerspruch mit der Moralkeule niederknüppeln.
“Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.” (Wilhelm von Humboldt) Irgendwie scheint das nicht gewollt zu sein…zumindest nicht für die Durchschnittskinder. Ich möchte wetten, dass die “Elite-Kids” noch etwas beigebracht bekommen und nicht mit einem solchen Schwachsinn belästigt werden.
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