Das einzige, was ich an Berlin noch wirklich liebe, ist das Umland bei wechselhaftem Wetter und selbst da ist man vor den Nachstellungen irgendeiner Partei nicht mehr sicher. Stille und Einsamkeit an einem See, in dem sich schwimmen läßt, sind zu einem unbezahlbaren Luxus geworden. In der Stadt sind selbst ehemals verwunschene Friedhöfe zu Erlebnismeilen runtergekommen . Orte, die ich früher gerne aufgesucht habe, sind heute ein Schrecken der Übervölkerung und Vermüllung. Wenn das der Anfang einer neuen Zeit sein soll, bin ich nicht mehr so scharf drauf, den Rest zu sehen. Die Stadt zu verlassen ist für mich nach 40 Jahren ein schwerer Schritt, aber kann man hier wirklich in Frieden alt werden ? Muß ich mir das hier tatsächlich antun? Ist es nicht tapferer zu gehen als zu bleiben? Schließlich besitzt das Leben ab einem gewissen Alter eine schwer einschätzbare Kürze.
Ihre Darstellungen sind eins zu eines auf Hamburg übetragbar. Hier kann man bald auch nur noch weglaufen. Wo immer man hinblickt sind Islamisten unterwegs. Das Kopftuch ist in Hamburg Ost mittlerweile normal. Ich gehe davon aus, dass ich Hamburg innerhalb der nächsten 10-15 Jahre verlassen werde.
@ Okko Frerichs: “Gegen ungeliebte Regierungen kann man etwas tun: abwählen.” Das hilft nicht viel, denn die CDU ist leider keinen Deut besser als die SPD. Und wenn es ganz eng wird, dann gibt es die ganz große Koalition aus SPD, CDU, Grünen, Linken und FDP gegen die AfD.
GOTT SEI DANK habe ich KEINEN Koffer in Berlin. Der Lebenslauf dieser Stadt ist schäbig, Berlin war noch nie was Besonderes, sondern immer was Schreckliches, so seh ich das, denn das hat mich die Geschichte gelehrt ! Während der “wilden zwanziger Jahre” wo der größte Teil der Bevölkerung gehungert hat, wodurch der GRUNDSTEIN für Hitlers Metzeltaten gelegt wurde, hat der “elitäre” DEKADENTE Teil ausufernde Feste gefeiert. Was dann natürlich später unter den Teppich gekehrt wurde, genau so wie die vielen Nazis, die dann ja gar keine gewesen sein wollten. Ich verzeihe den Amis heute noch nicht, daß sie diese ” NICHT SCHULDIG ” Nazis nicht samt und sonders hingerichtet haben !!
Sehr geehrter Herr Noll, sehr bald teilen auch viele andere aus vielen anderen heimischen Städten Ihren Schwermut.
Berlins Probleme finden sich in bedrohlichem Maße auch in der Bundesregierung und dem Wesen der Bundesrepublik und seiner Bevölkerung wieder. Sich selbst erhaltende und wuchernde Inkompetenz, die nur bei der Diffamierung konservativer Kritiker aufdreht wird nicht nur Berlin vollends ruinieren.
In vielerlei Punkten muss man Ihnen Recht geben. Ich blicke auf eine ähnliche Familiengeschichte. Die unweigerlich sich einstellende Melancholie kann man als Berliner, den unzähligen Zugezogenen aus welcher jahreszeitlichen Welle und aus welchen “Ländle” auch immer, unmöglich vermitteln. Versucht man es doch irgendwie mal, wird man im Normalfall eher belächelt im schlimmsten Fall wird man dafür noch angegriffen, theoretisch exekutierte Vertreibungsphantasien werden regelrecht fühlbar weil man sich so die Berliner nicht vorgestellt. Sie erscheinen rechts und werden so abgefrühstückt, auch wenn das der Sache überhaupt nicht gerecht wird. Deswegen sind viele der letzten ansässigen Alten innerlich emigiriert. Sie sollten und sollen auch heute das alles dulden, das Opfer der Weltoffenheit erbringen, was nichts anderes ist als der Vorschlaghammer am eigenen Gemäuer. Eine ganze Stadt als von diversen Kollektiven ausgehend als kolonialistisch agierende Projektionsfläche für missratene Kulturen, Lebensläufe und Wunschträumer, die ihre Herkunftsorte dann doch lieber vor ihren Sozialexperimenten bewahren möchten. Widersprechen muss ich allerdings ihrer “Ossfizierung"These, auch wenn nicht klar wird was sie damit im Detail sagen wollen. Als jemand von drüben stellt es sich eben genau andersherum da. Eine „Wessifizierung“ wenn sie so wollen hat eindeutig stattgefunden. Ich erkläre mir dies dadurch das sie als Westberliner, die unliebsamen Effekte des Kapitalismus die auch sie sich bei aller Ablehnung kommunistischer Theorie und Praxis eingestehen müssen, auf einen toten wehrlosen Sündenbock attribuieren, der damit nun gar nichts zu tun hat. Vergessen Sie nicht, der Westen mit all seinen Erscheinungen hat über Ostberlin gesiegt und dieser passt sich jetzt rasend schnell daran an bzw. wird einfach nur überrannt. Das wird ihnen jeder Ostberliner bestätigen. Das ist dann etwas das sie aus ihrer Perspektive, obwohl sie aus Berlin sind, nicht wahrnehmen können.
Wir amüsieren uns zu Tode. Nicht nur in Berlin. Nichts kann man mehr ernst nehmen, bei der täglich wachsenden Anzahl an politischen Rohrkrepierern. Und die Polit Clowns gucken zu - und machen SelfieOrgien nach dem Motto „entertain yourself, entertain the world. Das nennt man Wohlstandsverwahrlosung. Dass die korrupten Elemente das auszunutzen wissen ist eine logische Konsequenz. Und der Bundespräsident mahnt in Worten…
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