Wetten, dass “sie” nicht nur 120 Tausend “Unterstützer ” für ihr Pamphlet zusammenbringen, sondern mindestens 250 Tausend? Als ehemaliger Bürger der DDR könnte ich Ihnern stundenlang erzählen, wie man so etwas “macht”. Wir hatten politische Deklarationen, die mehr als doppelt so viele Bürger unterschrieben, wie in der DDR lebten. Das in einem diktaturähnlichen Staat hinzubekommen, ist kein Kunststück.
Gemeinsame-Erklärung-2018 entwickelt sich immer mehr zu einer eminent wichtigen Aktion, den Kampf um die Deutungshoheit gegen die Linke in eine argumentativ überzeugende, verantwortungsvolle und gesunde Richtung zu führen. Die Linke hat hier im Moment nichts zu bieten; sie wird in seiner hier vorliegenden Analyse von Broder überzeugend seziert. Kleine Sternstunden.
Danke, Herr Broder, für Ihren Artikel. Dank Ihrer Links bei ttt mal reingehört und bei Dr. Heini mal reingelesen, bin ich fassungslos. Was bitte ist an den 2 Sätzen der “Erklärung 2018” so “unfassbar aggressiv, rassistisch und hetzerisch”, wie sich Heini empört? Das ist ja lachhaft. Und nach den Gegen-Demos kommen nun die Gegen-Erklärungen… gähn, wie langweilig. Fällt den Herrschaften nichts Eigenes ein?- Mein schon lange verstorbener Vater, ein Ur-Berliner, hatte so ein Sprichwort: “Nu schrein se wieder auf’m falschen Fuß Hurra”. Dieser Satz fällt mir immer wieder ein, wenn ich den Gutmeinenden beim Regieren zuschaue oder ihre Zeitungsartikel lese oder ihre Fernsehbeiträge sehe.
Die heute von einer lautstarken Minderheit so geschmähte ‘nationale Homogenität’ war einst größter Standortvorteil unseres Landes. Leider wurde sie, ohne die Mehrheit zu fragen, eingetauscht gegen eine unreflektierte Vielfalt. Diese entfaltet von nun an ihr Verständigungs - Störpotential in jeder Kita, Grund- Haupt- u. Berufsschule, auf Ämtern und in Krankenhäusern etc. Weitere “Herausforderungen” resultieren aus sich-Bahn-brechenden-Affekten, die man längst unter Kontrolle wähnte. Irrtümlicherweise.
Wenn ich mir die Liste der Unterzeichner dieser “reflektierten Vielfalt ansehe” wird mir eins klar. Hier sind sie endlich: die Abgehängten, Langzeitarbeitslosen, Enttäuschten und Minderleister unserer Gesellschaft, die man bei der “Gemeinsamen Erklärung 2018” vergeblich gesucht hat. Schön bunt eben. Außerdem weiß ich jetzt endlich, was für ein brutaler und schändlicher Mensch ich bin.
Der Text der „Gemeinsamen Erklärung” ist harmlos. Er spricht Selbstverständlichkeiten an. Er ist nicht rassistisch, nicht menschenverachtend, nicht ausgrenzend, und er könnte in jedem anderen Land der Welt gelten - außer vielleicht in Somalia, denn dort wandert man aus, nicht ein. Jeder sollte ihn unterschreiben—wenn er keine Angst um sein Leben und seine Karriere hat. Der Text „Unserer Antwort auf Demokratie und Menschenrechte” ist ebenfalls harmlos und spricht Selbstverständlichkeiten an. Jeder sollte ihn unterschreiben—denn er braucht keine Angst um Leben und Karriere zu haben. Das Ganze ist letztlich ein schlechter Witz. Die „Erklärung” fordert Selbstverständlichkeiten, bei denen es die Tragik ist, daß sie überhaupt angesprochen werden müssen. Die „Antwort” ist keine, jedenfalls wurde die Frage nicht gestellt. Eine bessere „Antwort” wäre „42” gewesen. Reine Satire. Der Text von Frau Rafael ist ein ideales Beispiel für Kompressionsverfahren: Kodiere “rechts” (etwa 60mal) und “nazi” (etwa 20mal) mit kurzen Codes, und die Datei ist drastisch zusammengeschrumpft. Läßt man dann noch den Unterstrich-Genderquatsch weg, wird es noch kürzer. Redundanz in Vollendung.
Machen wir die “Reflektierte Vielfalt”, die “Bunt Faselnden” zu den “Abgehängten” und versuchen unseren “Laden” heil und sicher durch die weltpolitischen Verwerfungen zu steuern.
Ich hatte einen Traum: Es war in einer jener Fernsehsendungen. Man saß bei Maybrit Maischberger oder war es bei Sandra Illner? Egal, jedenfalls hatten beide keinen Souffleur-Knopf im Ohr. Geladene Gäste waren Broder, Tellkamp, Lengsfeld, Stein, Schunke und Heiko Schweiger oder war es Til Maas? Egal, jedenfalls hatten beide einen Souffleur-Knopf im Ohr. Dann ging es los.
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