Bei Deutschlands Blumes ist Kampfgegenantisemitismus mehr ein “Format“, so wie Kampfgegenrechts. Im verdrängunspolitischen Kasperletheater geht es um den Machtausbau der Clubgenossen von Unsererdemokratie, etwa in dem man unerwünschte Akteure fix mit dem Nazi-Krokodil abserviert. Mit Juden, deren zunehmend prekärer Situation in The Länd und andernorts in Unsererdemokratie oder gar noch unerwünschten, irgendwie “jüdischstämmigen Schreibern“ hat das nur am Rande zu tun. Trotzdem geht Blume beim monatlichen NS-Relativierungs-Lotto diesmal leer aus, da Ex-Bundespräsident Gauck just wieder die Auferstehung des Ewigen Führers in den USA beobachtet haben will. Rien ne vas plus.
Toll, „antisemitisch markiert“! Neben „männlich/weiblich/??? gelesen“ eine neue Wortkombination, das lädt geradezu zu interessanten Interpretationen ein. Die sicher auch juristisch ausgequetscht werden können. Wobei das Markieren eher etwas mit dem Abstecken von Revieren bei Hunden, Katzen und Wildschweinen zu tun hat. Ist es ein Fall für den Staatsanwalt oder wenigstens für eine stellvertretende Bundestagspräsidentin, wenn jemand, der sich weiblich liest, von einem (oder einer) anderen männlich markiert wird? Ich frage für einen männlich markierten Freund, der sich männlich liest.
Ich verfolge die Causa Blume nur am Rande. Was ich mich aber schon länger frage: wodurch zeichnet sich Dr. Blume eigentlich als besonders geeignet aus für das Amt des Antisemitismusbeauftragten? Etwa dass es schon öfter vorgekommen sei, dass sein Name auf X „als jüdisch interpretiert wurde“? Was ist da passiert? Etwas, das Juden häufiger passiert, aber doch bitte nicht IHM. Meint er, er sei zwar Antisemitismusbeauftragter, aber deshalb noch lange kein Jude! Gott bewahre! Will er sich dagegen verwahren, auch nur im entferntesten als Jude wahrgenommen zu werden? Oder geht es ihm, wie Broder vermutet, doch um das Altbertraute, seinen Job, die schönen Dienstreisen und am Ende auch die Pension. Da hilft denn auch kein Aufstampfen in Form eines Briefes an die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die mutmaßlich in höchstem Maße dem Antisemitismus entgegentreten würde, wenn es dazu Gelegenheit gäbe.
Auffällig ist, dass es bei Michael Blumes Twitter-Profil nur zustimmende (und daher sehr wenige) Antworten auf seine Tweets gibt. Zeitgenossen mit kritischen Antworten scheint er allesamt zu blockieren. Fazit: gemessen, gewogen und für zu seicht befunden.
Und zum Blume wäre zu sagen : Was wollt ihr eigentlich alle ? Er ist doch ein hervorragender Antisemitismusbeauftragter !!! Im WAHRSTEN Sinne des Wortes ....
zu Armin_Ulrich : 1.ist bekannt ,das Wikipedia von zumeist Linken in derem Sinne stark manipuliert,will sagen korrigiert wird… Den Feind zersetzen,wie es uns die Grünlinken vormachen ! Dafür steht Wikipedia heute ! Und 2..will man ein terroristisches Lager infiltrieren um es auszuheben sollte man ein ähnliches Aussehen wie der Feind anstreben und auch ähnlich riechen-also sich nicht waschen,,rasieren und wohl auch nach Knoblauch stinken um nicht aufzufallen - Eine ratsame Strategie im (damaligen) arabischen Raum
Ein sehr lustiger Artikel, lieber Herr Broder. Kann man aus dem Blume “Antisemitismus-Man” nich’ mal einen weiteren Running-Gag machen?
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