Lieber Herr Broder, wie gut ich Sie verstehen kann. Und ja, auch ich schaue gerne nach fernen Ländern (noch im Internet), ob es es da nicht irgendwo ein Plätzchen gibt, wo die liebe Seele ein bißchen mehr Ruhe fände, als im inzwischen verbumfeiten Deutschland, welches von Tag zu Tag immer tiefer in den Sumpf der Selbst - und Demokratieverachtung versinkt. Auch bei mir steht Island weit oben auf einer recht kurzen Liste von Ländern, die jemand wie mich überhaupt nehmen würden. Aber da ist halt auch die Zuneigung zur Heimat. Die lässt sich nicht einfach ausknipsen. Und schon gar nicht die Verantwortung dafür, wie es in dieser gesellschaftlich weiter geht. Andererseits ist das Phänomen eines nicht extremen Patriotismus inzwischen innerhalb des Westens selbst ein internationales Phänomen. Heutzutage prügeln sich eher deutsche mit französischen Kommunisten als patriotische Franzosen mit konservativen Deutschen. So die aktuelle politische Phänomenologie in den Staaten des autoaggressiven Westens. Und dieser Trend wird sich durch die zunehmende Spaltung der Linken noch zunehmen. Nun werden plötzlich Länder zum Vorbild, die nie aufgehört haben, einen gesunden gesellschaftlichen Umgang mit sich selbst zu pflegen. Länder, in denen das normal ist und wo es definitiv friedlicher zugeht.
Da ich meine Werte nicht aufgeben will, käme für mich als erstes Auswanderungsland nur Israel in Frage, Ein Land, das an die Wurzeln meiner Werte gebunden ist und sie gar nicht verlassen kann. So die Bibel. Die Aussage ließe sich heute mit Hilfe der Einsichten aus Soziologie und Psychologie belegen Eine Gesellschaft die als solche überleben will bedarf eines gemeinsamen Nenners und diese letzte Instanz MUSS transzendent sein. Alles andere führt logisch zwingend zum Zerfall und überlebt nur als “Trittbrettfahrer” des hebräischen Erbes solange es dieses, z.B. im gleichfalls verfolgten Christentum noch gibt. Zur nächsten Wahl: Hier glaube ich Ihren Vorhersagen sofort. Denn, die deutsche Regierung macht auf mich einen in menschlicher Hinsicht restlos verkommenen und korrupten Eindruck. Der in zu langen Legislaturperiode angesammelte “Filz” bedarf entsprechender Einarbeitung und Loyalität des Nachfolgers . Dies ist also die “Stunde der Demokratie” in derJEDER die Chance haben sollte zum Kanzler gewählt zu werden mit oder ohne Führerschein, einzige Voraussetzung: Loyalität zum Bisherigen. Aber vielleicht findet sich im Sendestudio der ÖR ein Nachrichtensprecher der bereit wäre , das Kanzlererbe anzutreten. Ändern dürfte sich für uns nichts denn es scheint Jacke wie Hose ob der deutsche Kanzler nun Nachrichten spricht oder macht. Am Anfang steht nämlich das Wort (leider nicht nur in der Bibel sondern auch der AGITPROP jener die gerade dabei sind die 10 Gebote in ihrem Sinne umzuschreiben…..
Henryk Broder, die Botschaft ist bei mir angekommen und sie ist bitter. Danke aber für die Erdbebenwarnung was das Erwachen des eigentlichen deutschen Ichs angeht. Ich werde jetzt meinen Hausrat verkleinern und dann mal sehen, dann teile sich das Meer und der Pharao soll mit seinem Gefolge aus Inzucht zusehen, was er macht. Es fließen die Geysire und der Schwefel sei Milch und Honig der Tau auf den Wiesen. Gute Zeit in dieses Reich der Trolle und Elfen !
Eigentlich furchtbar, dass man von Typen wie dem seligen Walter Lübke durch Worte und Taten nachdrücklich dazu ermuntert wird, sein eigenes Heimatland zu verlassen.
Ach was? In Island wird einem der Pass nicht hinterhergeworfen - zuvor muss man wenigstens die Landessprache beherrschen? Allahhuakkbar, wo Sozialamt und ficki ficki reicht da nicht aus? Und wenn man den Einheimischen blöd kommt hat man umgehend ein One way ticket in die Richtung aus der man kam? Scheinen ein normales intelligentes Volk zu sein diese Isländer!! Und das ist gut so! Davon gibt es nicht mehr allzu viele…
Als Wahlisländer freut es mich sehr dass Sie zu uns ziehen. “Velkomin, Henryk!” Wir laufen uns ganz bestimmt mal in 101 über dem Weg. Nur etwas sollten Sie nicht vergessen zu erwähnen, lieber Herr Broder: das Essen in Island ist zwar gut (abgesehen vom Hákarl), aber generell sind die Lebenshaltungskosten leider auch deutlich teurer als in Deutschland. Selbst wenn man im Bónus (dem isländischen Billigmarkt) einkauft, muss man kräftig löhnen. Der Wohnungsmarkt ist völlig überteuert. Island ist daher keine IInsel für Arme. Und das Wetter ist auch nicht für jedermann. Entgegen dem weitverbreiteten Touriführer-Märchen sind die Gehsteige auch in Reykjavík nicht geheizt (von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen), daher gleichen im Winter die Gehsteige eher Eisbahnen. Ich kann mir vorstellen, dass dies für die Mobilität älterer Menschen ein Faktor ist. Die Strom- und Heizkosten sind allerdings supergünstig, und ein Bad im Hotpot (bitte immer MIT Badehosen bzw. Anzug!) ist umso schöner, je stürmischer, dunkler und nebliger das Wetter ist. Was die Einwohner betrifft, so kann ich Ihnen uneingeschränkt zustimmen. Nett, freundlich, geschichtsbewusst ohne chauvinistisch zu sein, und eine Verbundenheit zur Heimat. Ich lebe sehr gerne hier. Herzliche Grüße, Toni
Das Land ist ein ganz wunderbares Naturerlebnis, wie man es auf dem Kontinent überhaupt nicht kennt. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Die meisten sprechen sehr gut Englisch. Und wäre dort immer Sommer (max. 17 bis 20 Grad!) mit den langen und hellen Nächten, so wäre es allererste Wahl. Aber wie lebt es sich dort in der langen, dunklen Jahreszeit, wenn die Sonne nur schwach am Nachmittag 2 bis 3 Stunden über den Horizont scheint und sich die Betten in Reykjaviks Krankenhäusern wieder mit Depressiven und Alkoholliebhabern füllen? Und was sagen uns isländische Kriminalfilme im deutschen Fernsehen, in denen Rechtsradikale und Nazis die Übeltäter sind und eingewanderte schwule Schwarze als Opfer inszeniert werden? Es wird nichts unversucht gelassen, auch in diesen Kulturkreis einzudringen und ihn von innen zu zerstören. Immerhin haben die Isländer bis heute mehrheitlich widerstanden, der EU beizutreten und ihre Absicht, den Euro zu übernehmen, wieder begraben.
@John Spartan, kleine Korrektur zum Ungarischen. Es hat eine Verwandtschaft mit dem Finnischen, denn beide Sprachen gehören zur finnu-ugrischen Sprachfamilie. Allerdings können sich Ungarn und Finnen nicht miteinander verständigen, nur ganz wenige Worte sind ähnlich. Aber hören Sie mal auf die Sprachmelodie durch Gebrauch der lang gezogenen Vokale. Sehr ähnlich im Klang. Die Herkunft beider Völker ist identisch.
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