Klingt nicht unrealistisch, Herr Haferburg. Ihr Bericht vom Eiswinter im Kraftwerk hängt mir auch noch im Hinterkopf. Nun haben Sie bewusst in Ihrem Szenario die Ausstattung der Familie minimalisiert, weit unter dem was ich beim Durchschnittshaushalt an Vorratshaltung vermute. Ihr Szenario ist insgesamt bei 10 Härtegeraden gerade Stufe 1. Schon bei wenig Variation Ihrer Geschichte komme ich zu Zuständen, gegen die die Vorfälle zum G20 in Hamburg lächerlich wirken. Die wichtigste Krisenvorbereitung ist aber weniger das, was Beunruhigungsvermeider de Maiziere wider besserer Kenntnis empfiehlt, sondern teilweise das genaue Gegenteil. In der Hauptsache knallharte mentale Vorbereitung. Schreiben Sie sich selbst eine kurze Notfallverordnung und benennen Sie Zuständigkeiten und geben Sie sich strikte Verhaltensanweisungen. Stellen Sie sich vor allem als bekannt Hilfsbereiter darauf ein, nicht aus eigenem Antrieb zu helfen, egal wie laut jemand schreit. Mein persönlicher Vorsorgetipp, bevorraten Sie nur so viel, wie Sie persönlich verteidigen können. Vielleicht habe ich Teil 3 vorgegriffen? Egal, man kann nur zu wenig üben.
Wenn nach einem solchen Fall die Grünen Rekordergebnisse einfahren, dann ist diesen Land nicht mehr zu helfen.
Eines der großen Probleme bei einem flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfall ist die fehlende Wasserversorgung und die damit einhergehenden, unhygienischen Zustände. Plumpsklos bzw. Donnerbalken lassen sich zwar auf dem Land ausreichend realisieren, in einer Großstadt dürfte man damit scheitern, die Exkremente aller Bewohner in ausreichendem Maße zu entsorgen. Ein weiteres Problem sind Industrieanlagen, welche sich ohne Elektroenergie nicht steuern und regeln lassen und auch dauerhaft nicht in einen sicheren Zustand zu bringen sind. Fukushima hat es eindrücklich gezeigt, dass selbst ein abgeschalteter, nicht betriebener Atomreaktor bzw. sein Abklingbecken aktiv gekühlt werden müssen, wozu wiederum Elektroenergie gebraucht wird. Auch auf dem Lande gibt es Probleme. Ställe und Gewächshäuser können weder beheizt oder noch ausreichend belüftet werden, weil Heizung und Lüftung Elektroenergie benötigen. Kühe verenden, weil sie nicht ausreichend gemolken werden können. Fütterung der Tiere und Bewässerung von Pflanzen benötigen ebenfalls Elektroenergie.
Lieber Herr Haferburg, so, genau so wird es kommen. So Gott will, vielleicht nur zwei, drei Tage. Oder auch zwei Wochen. Und die sozialistisch-grünen Verursacher der Katastrophe werden Trump, die AfD oder Russland die Schuld in die Schuhe schieben. Die Herrschaften sitzen in ihren gesicherten und vollversorgten Quartieren und schauen dem Bürgerkrieg in Ruhe zu und überlegen, wo in diesem Land noch Windmühlen und Paneele hingestellt werden können. Das Volk wird leiden, tausende werden sterben. Nur nicht der Sozialismus, der lebt, immerfort.
Ich habe schon Rituale entwickelt. Jedesmal, wenn ich das Wort “Blackout” lese, krame ich eine leere Weinflasche mit Schraubverschluss aus meinem Altglas, spüle sie aus, fülle sie mit abgekochtem Wasser und räume sie in den Keller. Jedesmal, wenn ich an einem Billigkramshop vorbeikomme, kaufe ich ein Paket Teelichter, zwei Feuerzeuge und Batterien. Außerdem Pappteller und Becher, denn die muss man nicht abspülen und kann sie verheizen. Müllsäcke habe ich auch schon gebunkert. Und Campingkocher, Kohletabletten. Feuchte Waschlappen. Dosenöffner. Hygienespüler für Wäsche. Und alles mögliche. Damit wir im Fall der Fälle möglichst nicht rausgehen müssen.
Lieber Herr Haferburg, Sie haben recht, mit der Energiewende läuft vieles falsch aber, ich werde nicht müde darauf hinzuweisen, daß es ohne weiteres möglich ist die Sache ohne das Risiko des Blackouts und ohne kpl. Reservekraftwerkspark durchzuführen. Wenn man denn endlich die bereits in der Dissertation des Gregor Czisch aufgezeigten Wege beschreiten würde. Dann würde es für ganz Europa und darüberhinaus ein großer Gewinn sein. Nachzulesen unter diesem Titel: Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung Kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien Die Diss ist online
Da schaudert es mich doch sehr angesicht dieser realistischen Schilderung. Wir hatten unlängst über 4 Stunden keinen Strom, Kühl- und Gefrierschrank zeigten schon bedenkliche Werte und das Tor der Tiefgarage ging natürlich auch nicht, ebenso nicht das übers WLAN geschaltete Telefon. Ich habe dann gleich die Badewanne mit kaltem Wasser gefüllt, die Umwälzpumpe fürs Warmwasser fiel mangels Strom aus. Teelichter hatten wir genug aber nachdenklich sind wir schon geworden. Ist ein echter Blackout es wert, angeblich das Klima zu retten?
Sehr geehrter Herr Haferburg, vielen Dank für diese Ausformulierung eines Black-outs. Mir ist schon richtig panisch zumute! Eine gute Vergegenwärtigung von einer echten Gefahr für unsere Gesellschaft und jeden einzelnen. Hoffentlich sensibilisiert Ihr Beitrag viele Veranwortungsträger! Vielleicht kommen Sie ja noch zu einer Empfehlung, was man privat für den Tag X am besten machen könnte (Notstromaggregat an den Hausstromkreislauf anschließen ist ja eher aufwendig…, Camping Kocher?, 20x5l Wasserkanister…?) Allein die Wasservorräte sind ja bei einer 4-köpfigen Familie immens, die man (auch ohne Weiternutzung der Toilette) vorhalten müsste…
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.