Henryk M. Broder / 21.02.2020 / 13:22 / Foto: re:publica / 199 / Seite ausdrucken

Augsteins Liste

Jakob Augstein, der vom Simon Wiesenthal Center in in die Oberliga der antisemitischen Internationale aufgenommen wurde, macht sich Sorgen um den inneren Frieden in der Bundesrepublik. Unter denen, die es ihm angetan haben, stehe ich ganz weit oben. Wer, wenn nicht ich.

Jakob Augstein schreibt auf Twitter: 

Die Wegbereiter der Gewalt haben Namen und Adresse: Sarrazin, Broder, Tichy, und andere, die die Verrohung des Diskurses vorangetrieben haben. Zuerst kommen die Worte, dann die Taten. Das ist bei den Rechtsterroristen so, wie bei den Islamisten.

Augstein hat recht. Ich habe einen Namen, und ich habe eine Adresse. Derzeit ist es das Café Babalú in der Skólavörðustígur 22, 101 Reykjavik. Auch sonst stimmt alles, was er sagt.

Wer, wenn nicht ich, ist ein Wegbereiter der Gewalt in diesem friedlichen Land, das seit Generationen die Pazifistische Internationale anführt?

Wer, wenn nicht ich, treibt den Diskurs und dessen Verrohung voran, während Augstein Sätze wie diesen schreibt: Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.

Wer, wenn nicht ich, sorgt dafür, dass Worte zu Taten werden, derweil Augstein in der Hängematte schaukelt und mühsam seine Gedanken sortiert: Die Tage des Gärtners. Vom Glück, im Freien zu sein.

Ja, Augstein, hat mich durchschaut. Aber eigentlich hat er nur bei mir abgeschrieben: Hätten meine Eltern nicht überlebt, wäre ich nicht da, dann wäre Deutschland nicht ganz so bunt und vielfältig, wie es heute ist, dafür aber eine Spur friedlicher. 

Nimm's mit Fassung, Jakob, du hast deine Chance gehabt. Du stehst auf der Seite der Verlierer. Für dich gilt, was Karl Kraus vor über 100 Jahren über deinesgleichen geschrieben hat: „Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können – das macht den Journalisten.“

Komm doch vorbei, Jakob, besuch mich im Café Babalú, ich geb dir einen kleinen Braunen aus.

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

sybille eden / 21.02.2020

Habe selten ein so arrogantes, selbstgefälliges Subjekt wie diesen Typen erlebt. Er gehört doch genau zu der Sorte Mensch die vor 80 Jahren die schwarze Uniform angezogen haben. Allerdings mit Monokel. Viele Grüsse nach Reykjavik !

Rainer Drexler / 21.02.2020

Mensch Herr Broder, Sie sind aber auch ein ganz „pöhser Pursche“. Achgut, bleiben Sie einfach so wie Sie sind, immer ein Stachel im Fleisch derer die meinen die einzig wahre Wahrheit zu vertreten. Erneute Spende geht gleich raus.

Leopold Hrdlitschka / 21.02.2020

Bin nur gespannt wie lange der Herr Augstein noch benötigt, bis er den Laden von Rudolf Augstein endgültig ruiniert hat. Der Rudi und FJS werden von oben zusehen und sich nur noch an den Kopf langen.

Thomas Kache / 21.02.2020

“Zuerst kommen die Worte, dann die Taten. Das ist bei den Rechtsterroristen so, wie bei den Islamisten.” Ja, wenn es denne mal so ist.Traurig, traurig. Zum einen ist dieses ein grauenhaftes Deutsch. Geschenkt. Zum anderen impliziert eben das, daß die “Rechtsterroristen & Islamisten” vorerst mal Worte gebrauchen. Ergo war, resp. ist immer noch Zeit zum Nachdenken. Ergo, und jetzt wird es wohl ehr traurig- gehe ich recht in der Annahme, daß demzufolge die Linkinnen & Linken (m, w, d) erst Taten tun, und dann Reden reden? Der Rest ist Schweigen; Ja. lieber Herr Augstein: vor Verwendung von Twitter- Hirn einschalten (so vorhanden).

Donald Adolf Murmelstein von der Böse / 21.02.2020

Im Grunde tun die Anhänger der einzig wahren Demokratie in Muddiland 4.0 nichts anderes als das, was vor Jahren ¾ der Anhänger der einzig wahren Religion (weltweit), den Mohamed-Karikaturisten vorgeworfen wurde (Frevel, Hetze etc.) was natürlich aus Sicht unserer Demokratiewächter nicht sein darf, weil es (hier) um Meinungs- und Pressefreiheit geht.

Gregor Domer / 21.02.2020

Broder ist also der Anführer der Nazis in Deutschland, wer hätte das gedacht.

Lenzie Amhart / 21.02.2020

Das, was Jakob Augstein verkörpert, nannte man bei uns auf dem Land früher: Bankert. Ein uneheliches Kind, eine Mischung aus Peinlichkeit und Scham; in jedem Falle nie richtig geliebt und wertgeschätzt. Im Grunde genommen ein Mensch, für den man Mitleid hatte. Werden die groß, nutzt kein Geld und keine Liebe. Es fehlt das Grundvertrauen ins Leben. Was bleibt ist der blanke Hass und v.a. der ständige Wunsch, die Leere irgendwie auszugleichen. Das gelingt natürlich nie, für seine Probleme bräuchte so ein Mensch ein intensives Aufarbeiten. Stattdessen pöbelt er, wo es nur geht und bekommt so zumindest Aufmerksamkeit. Wenn Sie ihn wirklich strafen wollen, geben Sie im keine Aufmerksamkeit. Dann ist er mit seiner Leere allein. Armer Walser-Bub, ich bete für Dich.

Martin Müller / 21.02.2020

Die selbsternannten Guten dürfen jetzt ungeniert hetzen und diskreditieren unter dem Zeichen der politisch korrekten Haltung. —— “Hetze ist es nur, wenn du auf der falsche Seite stehst. Auf der richtigen Seite bekommst du sogar einen Orden dafür.” ——Alexander Solschenizyn Es war doch klar, dass das barbarische Verbrechen eines rassistischen Einzeltäters politisch instrumentalisiert wird, um mit den Kritikern des “Regimes” abzurechnen, sie als geistige Verursacher dergleichen Verbrechen an den öffentlichen Pranger zu stellen. Die Stunde ist günstig, und wird intensiv genutzt vom journalistischen Mainstream und vom politischen Establishment. ————Schon eilten die renommierten Regierungspolitiker nach Hanau, der Bundespräsident hielt gleich vor Ort eine Rede, die Kanzlerin äußerte sich schnell via TV gegen die bösen Rechten. Und damit ist jeder gemeint, der nicht im links-grünen Kostüm durch die politische Arena läuft. War das bei Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz auch so? Es ist doch klar, dass Herr Broder durch seine jovial-satirische und real-korrekte Art und Weise , die politischen und gesellschaftlichen Probleme zu kritisieren und ansprechen, der medialen und politischen Nomenklatura längst ein Dorn im Auge ist. Und Herr Augstein ist da sicher ein Fan von Herrn Broder…

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 03.04.2024 / 12:00 / 120

Kein Freibrief von Haldenwang

Von „Verfassungshütern“ wie Thomas Haldenwang geht die größte Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie in unserem Land aus. Wenn die Bundesrepublik eine intakte Demokratie wäre, dann…/ mehr

Henryk M. Broder / 12.03.2024 / 14:00 / 62

Christian Wulff: Liechtenstein? Nein, danke!

Unser beliebter Ex-Präsident Christian Wulff hat Angst, Deutschland könnte auf das Niveau von Liechtenstein sinken. Das kleine Fürstentum hat auf vielen Gebieten längst die Nase…/ mehr

Henryk M. Broder / 07.03.2024 / 16:00 / 19

Aserbaidschanische Kampagne verhindert Armenien-Debatte

Eine in Berlin geplante Buchpräsentation und Diskussion über bedrohtes armenisches Kulturgut konnte aus Sicherheitsgründen nur online stattfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.03.2024 / 14:00 / 23

Michael Blume: Vom Zupfgeigenhansl zum Ersten Geiger?

In der Dienstzeit des Antisemitismus-Beauftragten Michael Blume hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg erfolgreich zugenommen. Aber der Mann hat andere Sorgen. Ende Dezember letzten…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 12:15 / 35

Eilmeldung! Herr Schulz ist aufgewacht!

Im Büro der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann war nach einem Bericht von Achgut.com die Luft heute morgen offenbar besonders bleihaltig. Richtet man…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 06:00 / 125

Frau Strack-Zimmermann hat Cojones, ist aber not amused

Es spricht für Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ), dass sie mein Schaffen verfolgt. Deshalb hat sie noch eine Rechnung mit der Achse offen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) hat…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.02.2024 / 10:00 / 80

No News aus Wolfsburg in der Tagesschau

In Wolfsburg stellt sich der VW-Chef auf die Bühne, um Weltoffenheit zu demonstrieren. Die Belegschaft hat derweil andere Sorgen. Die Tagesschau meldet, auch an diesem Wochenende hätten tausende…/ mehr

Henryk M. Broder / 18.02.2024 / 11:00 / 57

Eine Humorkanone namens Strack-Zimmermann

Ja, wenn einem deutschen Politiker oder einer deutschen Politikerin nichts einfällt, irgendwas mit Juden fällt ihm/ihr immer ein. Dass immer mehr Frauen in hohe politische…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com