Bravo, Herr KNABE ! Meine ausdrückliche Anerkennung, dass Sie das “DDR-Wohnungsbauprogramm, als Kernstück des sozial-politischen Programms der SED” als das beschrieben haben, was es war. Nämlich kein Zugewinn, wie im ersten Moment vermutet, sondern die Notreparatur an der irren Wohnungspolitik. Eines SED-Politbüros, das aus steinalten Männern bestand, die keinen Neubau benötigten. Weil sie unter Sonderbedingungen lebten. Sie haben, Herr Knabe, bestä-tigt und zwar recht konkret, dass die Worte des Altkanzlers über die “...blühenden Landschaften im Osten” volle Berechtigung hatten. Was in nur 20 Jahren an Neubau und Reko in ganzer Breite passiert ist, hatte die Welt noch nicht gesehen ... und schon wieder wollen links-gewordene Irre ein Vernichtungsprogramm starten, um ihrer Illusion einer besseren Welt zu folgen. Es wäre machbar und nicht ungerecht, den Vermietern 3 -4 % Gewinn nach Steuern zu bieten, um ihnen die Investitionen zu erleichtern. Der Mietwucher in Ballungszonen kann nicht mehr gestoppt werden. Dazu kämen alle Maßnahmen einer vordem ignoranten Regierung zu spät. Im Osten wurde z.B. § 10 e des Einkommenssteuergesetzes eingesetzt, um den Boom zu erzeugen. Auch hier ist der Weg klar vorgezeichnet.
Na, na, na. Jetzt stellt euch mal nicht so an. Der Zustand der Mietwohnungen wird an das Flackerlicht - an das wir uns gewöhnen werden müssen - angepasst, denn die Vogelschreddermaschinen schaffen den nötigen Bedarf nicht. Lösung: Maschinen abschalten und frische Luft atmen, wenn man den Bauermann/die Bauermännin - natürlich ökologisch - mit der Sense in der Mittagshitze ein fröhliche Liedlein summen hört. Und ruhig wird es, sehr ruhig. Keine lärmenden Baumaschinen mehr, fröhlich schleppt der Maurer/die Maurerin den Speißvogel auf der Schulter die Leiter hinauf, während die Hausfrau (Äh, pardon, der Hausmann) am Waschbrett die Wäsche rubbelt, denn auch Waschmaschinen verbrauchen bösen Strom. ..Luftig wird es in den Stuben, denn Schimmel - durch zuweniges Lüften - gibt es alsbald nicht mehr, denn die zugigen Mauerritzen werden für einen steten Windzug sorgen und in den Ritzen findet sogleich die nichtgeschredderte Tierwelt ein neues Habitat. Ja, so ein Sozialismus 2.0 hat schon seine Vorteile, nicht wahr? Befragen Sie doch mal ihren grün-rot-schwärzlichen Volksvertreter dazu, wenn er seinen E-SUV vor dem örtlichen Bioladen parkt…
Lieber Herr Knabe, Ihrer Betrachtung fehlt m.E. ein wesentlicher Teil denn, einem Großteil der Mieterhöhungen geht ja der Handel mit der Immobilie voraus. Ich möchte das an einem Berliner Beispiel verdeutlichen. 2004 erwarben zwei Hamburger einen großen Block an der Hasenheide mit Durchgang bis zur Körtestr., Insgesamt so um die 12000 qm. Kosteten 2004 rd 3,2 Mill € und bestanden überwiegend aus Gewerbeflächen. Die Mieten betrugen so um die 5€ und wurden in der Folge nicht erhöht. Gleichwohl war es ohne weiteres möglich aus dem Cashflow das Haus nach und nach zu modernisieren und zu verschönern. Und trotzdem blieb eine sehr ordentliche Mietrendite übrig die sogar ein ordentliches Einkommen für die Eigentümer darstellte. Tj, und dann, nach 10 Jahren, man kann dann evtl. Gewinne steuerfrei kassieren, waren die Angebote wohl zu verlockend, man hat verkauft, und aus 3,2 Mill wurden rd. 26 Mill. Und natürlich haben die neuen Eigentümer, nun nicht mehr in Hamburg ansässig sondern in der feinen Schweiz und auch nicht mehr selbst auftretend sondern durch die üblichen kaltgesichtigen Verwalter vertreten lassend, sofort an jeder Schraube gedreht um die Mieten hochzutreiben denn auch die neuen Eigentümer möchten eine vergleichbare Mietrendite wie die Voreigentümer erreichen. Wem ist damit gedient? Der Gesellschaft in Berlin? Den Gewerbetreibenden vor Ort? Nee, hier gehts ausschließlich darum möglichst viel aus der Kiste zu saugen, solange es nur irgend geht. Und mit Refinanzierung von Neubau hat das garnichts aber auch garnichts zu tun. Neubauten werden, gerade jetzt mit so gut wie keinem eigenem Geld hochgezogen, Geld kostet fast nichts. Ich bin ein Verfechter des Wiener Modelles, auch wenn sichs nicht 1 zu 1 übertragen läßt, vor allem natürlich wegen des, aus Erfahrung der Vergangenheit, fehlenden Vertrauens in die Politik. Aber das Wiener Modell und dann eingekleidet ins Modell Miethaussyndikat, das wäre was.
Ich stelle mal ne ganz blöde Frage: Muss eigentlich jeder Hinz und Kunz in der Stadt leben? Ich habe noch nie von einem Menschenrecht auf eine bezahlbare Stadtwohnung gehört. Wir leben hier nicht in Peking, aber dennoch haben wir in Deutschland eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt. Das weiß kaum jemand, kann aber ganz einfach recherchiert werden. Ab aufs Land! Die Lebensqualität auf dem Land ist wesentlich höher. Die Luft ist besser, der soziale Zusammenhalt funktioniert noch ganz gut, es gibt Platz und Freiraum für Kinder, die Möglichkeit, eigene Bio-Lebensmittel anzubauen und die Zukunft gehört ohnehin dem Home-Office-Arbeitsplatz. Raus aus den Metropolen und rein in die Natur. Das ist meine Botschaft an all die armen, vom Mietpreis gebeutelten Stadtneurotiker. Auf dem Land gibts zwar keinen Chai-Latte-In-Laden, aber Tee mit Milch, handgemalenen Kaffee, frisches Obst und Gemüse.
Wir schaffen es eben NICHT, gleichzeitig Millonen Immigranten aufzunehmen (nur von diesen ist hier die Rede, nicht von Flüchtlingen) UND gleichzeitig das Wohnungsangebot nicht drastisch zu verknappen. Wie stets betrifft das nicht die Nomenklatura, auch das erinnert an die ehemalige DDR. Die hatten ihr Wandlitz…
Mietendeckel etc.: Ein weiterer von vielen Programmpunkten in denen sich die nationalen und internationalen Sozialisten gleichen.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer! War das nicht die kommunistische Losung? Stimmt doch, vorwärts in Richtung Sozialismus, alles nur eine Frage der Sichtweise! Und einer meiner Lieblingssprüche: Zum Verlieren sei nichts leichter als das Vergessen. Vergessen, wie es mal war im Osten, Unfreiheit, Bevormundung, Preisdiktate, Denkverbote. Die Geschichte wiederholt sich, der Mensch ist leider vergesslich. Freiheit? Was sollen wir damit? Alles zum Wohl des Volkes!
Dem kann ich als ehemaliger DDR-Bürger nur zustimmen. Der Verfall der Wohnungssubstanz in der DDR, besonders in den Gründerzeitvierteln war dramatisch und ideologisch begründet, da Vermieter als bösartige Kapitalisten galten. Die Enteignung von privaten Wohnungsgesellschaften, wie sie Berlin plant ist keine Lösung der Probleme. Die für die Entschädigung erforderlichen Mittel sind besser in einem staatlichen Wohnungsbau oder in Fördermitteln für z.B. vorhandene Wonhungsbaugenossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften angelegt. Insgesamt ist aber auch die Vorschriftenviefalt zu kritisieren, die das Bauen verkompliziert und verteuert.
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