Lieber Herr Jungnickel, gestatten Sie mir den Hinweis, dass JEDE Religion eine Ideologie ist, da sie unverrückbare Glaubenssätze, sprich Dogmen, beinhaltet, die nicht hinterfragt werden dürfen. Das ist das Kriterium für eine Ideologie - im Gegensatz zu Wissenschaften, die wohlweislich immer nur vorläufige Erkenntnisse bieten und sich ständig einer Überprüfung stellen (müssen). Eine Ideologie - und damit auch eine Religion - ist unveränderbar, egal, was neuere Erkenntnisse dazu sagen. Das Christentum und damit Jesus droht überdies allen Ungläubigen mit ewigen Höllenqualen, was unseren unaufgeklärten Altvorderen und auch noch manch heutigem Zeitgenossen schreckliche Ängste bereitet hat (und noch bereitet).
Unser sozialistischer Papst( Selbstanpreisung, oder sollte man besser sagen Selbstvermarktung?) forderte in der französischen Zeitung (la Croix) freundlich die europäischen Frauen auf, sich mit muslimischen Männern zu vereinigen zur Integration und Aufbesserung der europäischen Geburtenrate. Quasi ein Aufruf zur Blutvermischung, Halleluja! Die beiden obersten Kirchenschäfchen Marx und Betford-Strohm nehmen nach Aufforderung des Obermuftis in Jerusalem ihre Kreuze auf dem Tempelberg ab, das oberste christliche Symbol in appeasement-gefälliger grün-linker Haltung. Was an Korruption und sexueller Vielfalt in den Konstitutionen der evangelischen und katholischen Kirche ansonsten noch getrieben wird, will der Laie und vorallem der religiöse, wirklich nicht wissen. Die Kirchen sind und waren eine Versorgungsindustrie für Ängstliche und Verzweifelte, und die Versorgung diente schon immer zuerst den Versorgern selbst. Vergessen wir aber nicht die Geistlichen, die ihre Arbeit mit reinem Herzen verrichten und die Welt ein bißchen besser machen.
@Dr. Hans Wilhelm Meier Herr Dr. Meier gestatten Sie mir, Sie darauf hinzuweisen, dass das Christentum k e i n e Ideologie ist. Ideologien haben immer mit Machtmissbrauch und Unrecht zu tun. Leider hat auch die Kirche in ferner Vergangenheit ideologisch gehandelt und ihre Macht missbraucht, somit auch das Christentum missbraucht. Atheisten versuchen, sich damit abzugrenzen, indem sie das Christentum a priori zur Ideologie umdeuten. Das ist ein Fehler. Weder die Trinität noch das Wirken Jesu hat ideologische Züge. Wenn Sie das behaupten, setzen sie das Christentum - vielleicht ungewollt - mit den Ideologien , die die Menschheit im 20. Jh. ins Verderben führten, gleich.
Leitsätze der rennenden Kirche: Lieber Sklave an den Fleischtöpfen Ägyptens als ein freier Christ in der Tundra. Blutvergießen ist gut, sofern es das eigene des anderen ist (Père J. Hamel!). Wenn dir der arme Wanderer dein Kirchlein ausrauben will, so verweigere ihm weder Schlüssel noch Feuerzeug. Wir beten für den Sieg Amaleks, nicht unseres Israel. Nachdem der Samariter viele gerettet hatte, fielen sie über ihn her, raubten ihn aus und töteten ihn. Auf der Flucht nach Ägypten wurde Maria vergewaltigt und Josef sah zu. “Man kann doch nicht morden ob eines solchen Erlebens!”, meint er heute.
@Dr. Hans Wilhelm Meier : Ganz so einfach wie Sie das mit den Atheisten darstellen ist es eben nicht. Wenn Sie wie ich in einem atheistischen Umfeld der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, hat man mehr als genug (eigentlich nur) Atheisten mit ideologischen Einschlag kennen gelernt. Und ich kann es aus meiner Erfahrung mit Atheisten nur bestätigen, dass bei den meisten kein „länger Denkprozess“stattfand. Oft sind es ganz andere Dinge, die einem am Glauben zweifeln lassen( z.B. auch Mitmenschen a la Bedford/Marx). Und Frau K. Kuhn, glauben außerhalb der Kirche funktioniert nicht. Beten ja, aber nicht seinen eignen Reim auf die Weisheit machen. Ich kann Ihre Gedanken gut nachvollziehen Herr Matthes, aber erstens: getauft ist getauft und der Austritt aus der Kirchensteuergemeinschaft geht in Deutschland (trotz gegenteiliger Berichte) zumindest bei den Katholiken. Wer nicht an den Grundlagen und Glaubenswahrheiten rührt, hat in Rom Erfolg. Wie haben doch so einige Pfarrer immer gepredigt, Taufe ist wie ein Brandmal, na das geht nicht so einfach zu löschen. Man muss kein Martin Luther werden. Die Kirche besteht nicht nur aus Deutschen und nur weil es hier derzeit verirrte Hirten und Oberhirten gibt, zweifle ich nicht am Gesamtwerk. Es kommen auch wieder andere Zeiten.
Gerade gelesen: “Italian bishop says he’s ready to “turn all the churches into mosques” to aid the cause of mass Muslim migration”. Alles klar?
Das Mittelalter schon kannte seine Kandidaten ziemlich gut. In den Gemälden vom Jüngsten Gericht wurden auch immer Mitrenträger von kleinen hässlichen Teufeln in die Hölle geführt. Solche Bilder hingen ganz öffentlich in den Kirchen und jeder wusste, was das meinte. Kirchliche Würdenträger, die es unternehmen, der Lüge stattzugeben und sie auch noch öffentlich zu unterstützen, machen sich persönlich schuldig an den Folgen und werden mit Konsequenzen zu rechnen haben, ob sie nun eigentlich Agnostiker sind oder doch eigentlich nicht wirklich. Leider aber findet in der klerikalen Wirklichkeit nicht einmal ein Kardinal, der ohne jede Not und völlig gewissenlos das Kreuz verleugnet und damit den Märtyrern von 2000 Jahren ins Gesicht schlägt, einen Heiligen Vater, der ihn dafür in ein bayerisches Kloster zum Unkrautzupfen abkommandiert. Nein, wegen solcher Leute geht niemand in die Sonntagsmesse, das hat einen ganz anderen Grund.
Nicht einmal feiern kann diese Kirche, ohne zeitgeistig zu belehren: Auf dem Straßenfest, das meine Ex-Gemeinde neulich zusammen mit benachbarten städtischen Jugendeinrichtungen veranstaltet hat, wurden meine Freunde und ich von einem hinter der Getränkeausgabe (!) platzierten Banner mit der Aufschrift “Wir fordern: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!“ angebellt. Nachdem wir von einem Fest eher ein gutgekühltes Bier und gute Laune fordern und somit in Zweifel stand, ob die Veranstaltung unter einem guten Stern stünde, haben wir stantepede kehrtgemacht und uns einen Ort ohne Politpropaganda gesucht. Die deutschen Kirchen werden untergehen - und das ist gut so!
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