Heute weiß ist jeder deutsche Abiturient besser, wie man einen Brunnen gräbt, als diese Subsahara-Natives, denn Brunnengraben ist eine Gesinnungsfrage. Ja, die alte Übermenschen-Denke steckt immer noch tief in uns drin, auch wenn wir auf das N-Wort verzichten. Früher nannten wir eine ungelernte Hilfskraft ja einfach „Boy“; aber dieses Wort ist voll imperialistisch, korrekt heißt es inzwischen „Klimaflüchtling“. – Am liebsten würden wir sogar Millionen von KliFlüs hierher holen, damit sie hier den Mindestlohn für Handlangertätigkeiten noch weiter drücken können. Und irgendjemand muss ja künftig die Lastenräder durch unsere verkehrsberuhigten Innenstädte fahren, wenn dann die deutschen Abiturienten in Afrika gerade WLAN-Kabel verlegen zum Speichern des Stroms.
Es wäre schon ein Anfang gemacht, würde man aufhören von “Afrika” zu sprechen als würde es sich um ein Land handeln. Um mal aber eine kleine Dimension der Entwicklungshilfe zu geben: sie beziehen sich ja häufig auf die “Summe von 6 Marshallplänen für Afrika” seit 1960. Nun passt Europa (der einfach halt halber nehme ich ganz Europa, und nicht nur die Länder, die tatsächlich Hilfe aus dem Marshall-Budget erhalten haben) 10 mal in Afrika rein, einer reinen Milchmädchenrechnung zufolge sind 6 Kannen Marshall-Milch also 4 zu wenig. Oder, um es noch anders auszudrücken, die Gesamtsumme der Hilfe soll sich auf 500 Millliarden Euro belaufen haben (who knows). Das sind 1 1/2 Jahre Bundeshaushalt. Die Bankenrettung kostete den Bund allein übrigens 30 Milliarden Euro (“womöglich 68” - who knows - das wären immerhin eine halbe Kanne inflationsbereinigte Marshall-Milch). Ich erspare mir auszurechnen wie hoch der Quadratmeterpreis für diese Rettung war. Ansonsten bin ich bei Ihnen.
Warum nur, Herr Seitz, sind Sie so ein einsamer Rufer. Gibt es im Außen- und Entwicklungsministerium nur NGO- Lobbyisten und Feiglinge?
Herzlichen Dank für diesen Bericht. Diese guttun Huddelei ist unerträglich. Tausende von Jugendlichen werden, nachdem sie selbst Geld aufbringen mussten, als „ Helfer „ für 6 Wochen in „ Waisenhäuser „ Asiens oder Afrikas versendet. Der enorme Anstrum der „ Helfer“ erzeugt Nachfrage an Waisenkinder ( Kambodschau zum Beispiel ). Kinder werden aus Familen geholt/gekauft, nur damit die Geldmaschine Gutmensch weiter läuft. Man will sich selbst beglücken , sich selbst erheben , seine hohe Moral zur Schau stellen. Geholfen wir niemandem, eher das Gegenteil ist der Fall. Genauso verhält es sich mit dr Entwicklungshilfe für Afrika. Nur das Geldrad dreht sich noch schneller.
“Wir” können doch gar nicht anders als “Africa-sitting”. Wir können auch “Griechenland-sitting” und “Italien-sitting”. Aber nur aus der Ferne. Digital sozusagen. “Wir” sind doch die Guten. Wenn’s sein muß, helfen “wir” auch der Oma über die Straße, ob die will oder nicht. “Wir” haben das Geld. “Wir” erzählen Anderen was sie tun müssen, damit sie an “unser” Geld drankommen können. “Wir” sind doch die Guten. Kolonialmacht mit Armee war Gestern. Heute ersetzt das Geld die Armee. Kolonialmacht sind “wir” trotzdem noch. Und da “wir” selber nicht mehr nach Afrika gehen, sondern unser Geld gehen lassen, kommen Viele gerne auch zu uns. Denn “wir” haben ja das Geld. Und “wir” teilen so gerne. “Wir” sind doch die Guten.
Ich warte nur darauf, dass der erste Potentat Afrikas Schadensersatz von uns fordert wegen der Abwerbung seiner Fachkräfte und der damit verbundenen Schädigung der einheimischen Wirtschaft. Wetten, dass hierzulande die gleichen Gutmenschen der Willkommenskultur und Asylindustrie, die alle gerne aufnehmen, auch für solche Zahlungen sein werden!
Zitat:„Afrika braucht keine Babysitter. Je weniger sich die Welt um Afrika kümmert, umso besser geht es Afrika.“ Ich stimme dem ersten Satz völlig zu. Den 2. Halbsatz bis zum Komma kann ich noch folgen, aber nach dem Komma wird es etwas eigenartig. Stabilität gibt es nur bedingt in Afrika und wirklich besser geht es dort niemanden. Südafrika ist gerade dabei seine Zukunft zu verspielen, wie zuvor Sambia. Wenn irgendeinem Möchtegern-Anführer es einfällt, versinkt jedes Land in Afrika in Stammeskriege. Ruanda mag jetzt etwas funktionieren. Wie lange? Vergessen wir nicht den Völkermord gerade dort. Dazu gibt es in vielen afrikanischen Ländern Stammeskriege, Völkermord ähnliche “Säuberungen” und von Kindersoldaten ganz zu schweigen. Was afrikanische Männer am besten können, ist, zur Waffe zu greifen oder Kinder zu zeugen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Es glaubt doch keiner, dass Brunnen instand gehalten werden, wenn die Bevölkerung ihn bauen würde. Davon mal ganz abgesehen, dass diese Menschen dort überhaupt nicht auf die Idee kommen, einen Brunnen zu bohren. Die laufen lieber viele Kilometer weit zu einen Fluss. Machen ja die Frauen dort und Männer oder Stammesführer interessiert es einfach nicht, was Frauen auf sich nehmen müssen. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit einen Artikel über afrikanische Sprachen gelesen. In den wichtigsten Sprachen gibt es nur die Gegenwart. Wer nur Worte der Gegenwart kennt und keine Zukunftsworte wird niemals irgendetwas instand halten, da dies Zukunftsdenken erfordert.
Ich stimme dem Autor nur unter der Voraussetzung zu, dass die Afrikaner dann auch in Afrika bleiben und Ihre Probleme selbst lösen und nicht zu uns kommen und all das fordern, was wir uns mühsam erarbeitet haben. Mich wundert sowieso, dass all die Billionen, die wir und andere in den letzten 50 Jahren dort versenkt haben als Resultat eine große, rote Null ausweisen.
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