Ich glaube, es handelt sich eher um Maternalismus als um Paternalismus. Hier wird jemand an die Brust genommen. Im Paternalismus wird in der Regel etwas gefordert, eine Leistung, ein Verdienen der Zuwendungen, ein Teilnehmen. Doch wer die Muttermilch nur einsaugen braucht, bleibt passiv, bleibt unbeteiligt, bleibt Kind, bleibt abhängig. Wollen wir so ein abhängiges Afrika? Ein unfähiges, „behindertes“ Afrika, welches an der Brust des Westens hängt? Wollen die Afrikaner so sein? Nein, sie wollen ihr Leben selber meistern. Und das ist ihnen auch zu wünschen.
Könne Afrikaner selbstständig ihre Entwicklung in die Hand nehmen? Haben Afrikaner in den letzten Jahrzehnten selbstständig ihre Entwicklung in die Hand genommen? Ich überlasse die Antwort dem geneigten Leser. Afrika ist geopolitisch interessant. Mehr sage ich dazu nicht!
In ihrem Buch “Dead Aid” kritisiert Dambisa Moyo die Entwicklungshilfe und sagt: “Wir Afrikaner sind doch keine kleinen Kinder”. Moyo ist sambische Nationalökonomin, nehmen wir die Afrikaner beim Wort, die sind auch nicht blöd.
Danke für diese Analyse. Das schlimme ist, dass der Migrationspakt die bereits hier genannten Probleme vertiefen u. vervielfachen wird. Offensichtlich hat man beschlossen, Migration (wobei Migrations- u. Fluchtursachen durch das ganze Dokument hin wild vermischt werden) als humanitäre Lösung für Probleme von Drittweltländer zu betrachten. Jeder der Migrationserfahrung hat, sollte jedoch wissen, dass Migration in der Regel ein schweres Schicksal bedeutet u. bewusst herbeigeführte Massenmigration mitnichten human ist. Offensichtlich soll Transfergeldmigration (der Regelung von Rücküberweisungen ist im GCM ein ganzes Kapitel gewidmet) als Instrument zur Lösung der Probleme von Drittweltländern dienen, tatsächlich wird es aber nur dazu führen, dass sich die Entsenderländer ihres Youth bulges u. damit des Drucks zu polit. Reformen entledigen können. Es wird also letztlich zu einer weiteren Zementierung autoritärer Strukturen u. Misswirtschaft in den Entsenderländer führen, während es die Aufnahmeländer in ihrem Sozialgefüge nachhaltig fragmentieren u. von innen her zerstören wird. Das Interesse der Regierungsvertreter der Drittweltländer, die sich damit eines Teil ihrer Verantwortung zu entziehen hoffen, ist zumindest menschlich nachvollziehbar. Weitaus verwerflicher empfinde ich hingegen die geradezu monströse Hybris der Machbarkeit, die die Regierungen des Westens antreibt. Es sind nichts als Allmachtsphantasien, die ein soziales Großexperiment auf Kosten der eigenen Bevölkerung (dessen Wohlergehen ihre oberste Priorität sein sollte) in die Wege leiten, das am Ende die Folgen aller größenwahnsinnigen Experimente in der Geschichte zeitigen wird. Wäre der Westen im Wohlstandsfett der Selbstzufriedenheit nicht schon vollkommen geschichts- und kulturvergessen, würde er sich noch der alten Geschichten erinnern, die uns einst zur Mahnung dienen sollten, wie die vom Turmbau zu Babel.
Richtig, aber das will doch niemand hören ;-) Hier sind ja nicht mal die migrationslegitimierenden Stichworte “Imperialismus”, ” Kolonialismus”, “Schuld” zu vernehmen. Man vernimmt ja, dass sich in Kreisen bzw. Kommunen die Großprofiteure (vorrangig kirchliche “Verbände”) der letzten (durch die Bundeskanzlerin forcierten) Migrationskrise mit den Befürwortern einer uneingeschränkten Migration (Parteien) zsmtun, um Vereine zu gründen, deren Vereinsziele förmlich bis in den Wortlaut mit dem migration act übereinstimmen .... Honi soit qui mal y pense :-D
Herr Seitz, In vielen Dingen stimme ich mit Ihnen bezüglich Afrikas bei, was Bevormundungen angeht. Allerdings gibt es EINEN, den wichtigsten Grund, bei der man Afrika kritisieren und, auch wenn es ethisch vielleicht nicht korrekt klingt, man doch eingreifen müsste. Dies betrifft seine demoskopische Entwicklung. Noch vor 100 Jahren regulierte sich die Bevölkerungszahl der Menschen egal in welchen Ländern dieses Kontinents durch die Nahrungsmenge, die erzeugt wurde. Oder es gab Seuchen, Hungersnöte,etc. Auf jeden Fall blieb die Bevölkerung relativ stabil. Durch viele Faktoren wurde dieses Naturprinzip ausgehebelt und seit der Mitte des letzten Jahrhunderts, wo gesamt Afrika ungefähr 200 Millionen zählte, waren es 2015 schon 1,25 Milliarden und gegen 2050 rechnet man mit einer Explosion auf über 3 Milliarden. Dieses Verhalten, wo im Durchschnitt eine Frau 7,5 Kinder bekommt, zeigt, dass Afrikaner extremst egoistisches Fortpflanzungsdenken aufweisen. Wenn man mit zig Frauen zig Kinder in die Welt setzt ohne auch nur im Entferntesten dafür zu sorgen, wie sie aufwachsen, Bildung erhalten und ernährt werden können, dann aber die Lösung darin sieht, nach vor allem Europa auszuwandern und dort in die Sozialsysteme einzufallen, dann hat dieses Europa alle Rechte dieser Welt, dagegen vorzugehen.
Lieber Herr Seitz, Ihre Artikel enthalten oft eine gut recherchierte Aussage und lassen ihre redliche Absicht, eine langfristige Lösung für Afrikas Problem zu finden, klar erkennen. Merkel und ihre gefühlsbetonte Entourage aus der grün-linken Märchenwelt, bearbeiten afrikanische Mißstände aus dem ‘richtigen’ Bauchgefühl heraus. Man ist nicht daran interessiert, wie ein Bill Gates, Afrika in die Selbstständigkeit zu führen, in dem man die wirklichen Ursachen der Misere, korrupte Potentaten und Überbevölkerung angeht, nein. Das würde die eigene Hilfsbereitschaft, die finanzielle Abhängigkeit Afrikas, das moralisch unterlegte Arbeitsfeld ‘Hilfe für Afrika’, die großartige Performance für Helfer, singende Grönemeyers, Fischfilets und andere Künstler und alle Wohlfühlanhänger obsolet werden lassen. Geht garnicht. Der Gipfel der moralischen Bereitstellung, mit dem Geld der arbeitenden Bevölkerung gerade im Verwirklichungsprozess begriffen, ist der Migrationspakt. Schwarze und weiße Schafe sollen zusammengeführt werden, was in Afrika kein Problem löst, aber in Europa zu jeder Menge Problemen führen wird. Die Potentaten kassieren unser Geld, die Afrikaner und Muslime wandern in unsere Sozialsysteme ein, erfreuen uns mit ihrer archaischen Sozialisation und bilden Parallelgesellschaften, und die Politiker kassieren die Bevölkerung hoch moralisch ab, erzählen Unsinn und gehen anschließend zusammen lecker Essen. Guten Appetit!
Ich frage mich schon lange, warum der Westen immer wieder glaubt, anderen Völkern/Kulturen westliche Werte aufzwängen zu wollen. Das ist ziemlich anmaßend.
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