Ob in der bildenden Kunst oder bei Musikern. Oft zählt nur, eine afrikanische Herkunft zu haben und im richtigen Moment im Blickfeld einer Institutionsangestellten zu stehen. Es ist oft nicht begreiflich, dass Qualitätskriterien gar keine Rolle spielen. Bis in die Neunziger Jahre wurden Künstler in Afrika von Ethnologen „entdeckt“. Heute ist es die Dame aus der Verwaltung des Goethe-Instituts oder eine Studentin der Afrikanistik, die nach einer dreiwöchigen Feldforschung einen kreativen Strandrasta in den künstlerischen Adelsstand hievt. Sind jungen Herren mal im Loop der Besprechungen und Empfehlungen angekommen, müssen sie nur noch lernen, wie die Gendersprache der Projektanträge funktioniert, deren Ausfüllen die Damen aber auch gerne für sie übernehmen. Sehr beliebt derzeit auch afrikanischstämmige Künstlerinnen auf Identitätssuche mit der schweren Aufgabe, die Kunstwelt zu dekolonisieren. Da kommen auch sehr niedliche Performances dabei heraus. Eine der preiswerten Kunstrichtungen, die keinen Zoll und wenig Transport kosten. Seit man digitale Bilder leicht senden kann, wurde in Deutschland beschlossen, dass in Afrika Fotografie der große Renner sei. Das ganze auf Aludibond zu ziehen, wird in Deutschland gemacht und vom Goethe bezahlt. Denn da, wo es so hype sein soll, sprich auf dem gesamten afrikanischen Kontinent gibt es seltsamerweise gar keine Firma, die das kann. Fachabzüge gibts in ein paar wenigen Ländern, aber schon mit Rahmungen wird’s wieder eng. In der Welt der Literatur dürfte es ähnlich funktionieren. Herr Mbembe passt doch toll in die Sehnsucht nach Selbstgeißelung mit ganz viel Schuld und Sühne. Gruß aus Togo
Vielleicht denken die ja genauso!
Betreibt dieser Herr Mbembe nicht das, was man in diesem unserem Lande allen unliebsamen Kritikern etwa des Corona-Hypes vorzuwerfen pflegt: eine Verschwörungstheorie? Zu den Verlautbarungen der beiden Staatsministeusen verkneife ich mir eine Bemerkung, um nicht wieder der Misogynie bezichtigt zu werden.
Zweiter Aufguss eines Kommentars von Thomas Schmid. Der ist, wie seine Monika-Maron-Kritik zeigt, keine große Leuchte (man lese dazu parallel Vera Lengsfeld bei Achgut). Weder aus Schmids Kommentar noch aus Seitz’ Remake kann ich mir einen klaren Eindruck von Mbembe verschaffen. Übrigens: Bei Wissenschaftlern setzt man normalerweise an ihren stärksten Stellen, ihren originellen Einsichten etc. an - hat Schmid das gemacht?
Eben weil Mbembe pseudo-intellektuellen Müll schreibt, ist er doch ein mehrfach preisgekrönter Freund im Geiste des Zeitgeists, nämlich linksrassistisch und geschichtsvergessen (der Kolonialismus war ein Instrument der Ausbeutung, aber es waren auch, und besonders in Afrika, die Kolonialherren, die die Sklaverei abschafften. Vorwürfe sind berechtigt, dürfen aber nicht dieses wirkliche Lorbeerblatt verschweigen). Wenn unsere politisch-mediale Elite, d.h. der parasitäre Teil der herrschenden Minderheit, nicht so jämmerliche Geschichtskenntnisse und ein mehr als abstruses Verständnis von wirtschaftlichen und sozialen Realitäten hätte, würde Mbembe kritischer gesehen? Aber so? Er ist postnormales, dt. Mittelmaß, vielleicht noch etwas aggressiver als gleichgesonnene Kollegen, aber sonst nicht von diesen unterscheidbar. Auch Mbembe gehört ja zum parasitären Teil der Elite, nämlich dem an den Universitäten. Nicht etwa, dass es in den Geistes- und Sozialwissenschaften nur Schlagwortproduzenten gäbe, weit gefehlt! Aber sonderbarerweise werden echte Historiker wie Egon Flaig totgeschwiegen und, sobald das nicht mehr funktioniert, als “krampfhaft und einseitig” (die Alpen-Prawda über Flaig) oder gleich als “rechts” etikettiert. Und überhaupt, warum machen Sie so viele Worte um einen einfachen Tatbestand, der einen höchst alltäglichen, dt. “Intellektuellen” betrifft? Die Mitteilung “Mbembe kotzt ab. Gilt als zeit- und gesellschaftskritisch” hätte doch gereicht.
Diese Preisverleihungen sind eine Pest geworden. Erinnern wir uns an Kurt Beck, Roland Schmidt von der FES - und den Women’s March.
Die Ergebnisse dieser Recherche sind unglaublich und für die Preisverleiher sowie Laudatoren mehr als peinlich! Volker Seitz zeigt, wie wichtig es ist, Vorgänge ohne Rücksicht auf vordergründigen “Glanz” zu hinterfragen.
Dass die genannten Politikerinnen nichts von dem gepriesenen Autor gelesen haben, dürfte business as usual sein. Man fliegt ein, liest eine von jemand anderen vorbereite Rede, posiert für Fotos und verschwindet dann wieder. Herr Mbembe verfolgt ein einfaches Geschäftsmodell: beschäme diejenigen, die danach lechzen, beschämt zu werden, und lass dich dafür bezahlen. Kurzum: er spielt die Domina in einem Kultur-Sado-Maso-Spiel für geistig und moralisch leere Europäer, die sich von ihrer „Bestrafung“ Erfüllung und Erlösung versprechen.
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