@Frank von Bröckel hömmal: DE ist doppelt so dicht besiedelt wie Frankreich, gucksdu wiki.
In meinem vorherigen Kommentar bin ich schuldig geblieben, genauer zu erläutern, worum es geopolitisch geht. Niemand interessiert sich für Erdo und seine Türken. Die strategische Position, deswegen ist die Türkei wichtig. Der weiche Bauch der Russen. Da es mit dem Iran schon länger nicht geht, die Regime-Change-Politik in der Ukraine und eben in Syrien nicht zuletzt durch die Russen gescheitert ist, bleibt für die USA, geopolitisch auch manchmal “Der Westen” genannt, nur die Türkei. Warum die Russen das machen? Weil sie ihre strategischen Interessen vertreten. Und da gibt man Syrien nicht Preis. Die Russen stehen da, um den geopolitischen Einfluß der USA in der Region zurück zu drängen, nicht weil sie da menschliche Präferenzen haben. Dass Putin Erdo nicht ab kann, lässt er ihn gerne spüren. Im Netz kursiert ein Film, wie er Erdo mit Delegation 2 Minuten vor seinem Büro warten ließ. Gespräch war schon gelaufen, als es anfing. Autokrat her oder hin, würde den Putin sofort gegen Merkel tauschen. Aber ich schweife ab, die Position der Türkei ist weiter gut, weil andere Pläne nicht aufgingen. Andererseits hat aber Erdo eben auch zu oft gezeigt, dass ihm keinesfalls zu trauen ist. Da Erdo viel Getöse allein wegen innenpolitischer Probleme macht, tanzt der Sultan schon mit blutigen Füssen auf dem Krummsäbel. Ohne EU-Geld ist er pleite. Viel los auch dem Schachbrett.
“Flüchtlinge kehren erst zurück wenn Assad gestürzt wurde”. Wie soll das gehen wenn das Volk das Land verlässt und die Gewalt im Aufnahmeland aus- lebt statt sich gegen den Peiniger zu erheben. Hier in der sozialen Hängematte zu liegen ist natürlich viel bequemer als z. B. in der Türkei zu arbeiten und auf das Ende des Regimes zu harren. Asylrecht ja, aber nur für wirklich verfolgte und nicht für “Wirtschaftsflüchtlinge”.
Lieber Herr Carl Christian Jancke, Sie schreiben: ”Ich bin wütend auf meine eigene Ratlosigkeit”. Und das zu recht. Aber es ist nicht nur das, was Ihren Artikel so völlig wertlos macht. Es ist vor allem Ihre ideologisch begründete Geschichtsklitterung. Man hat den Eindruck, Sie haben die letzten 20 Jahre der Weltgeschichte, gerade im Nahen Osten, nicht mit bekommen. Eine so faktenfreie oder faktenverdrehende aber emotionstriefende Propaganda gegen den “Westen” habe ich auf der Achse bisher nicht gelesen. Im Nahen Osten bekämpfen sich nun mal gleichzeitig zwei religiöse Richtungen des Islam - Sunniten und Schiiten - und zwei darüber liegende politische Richtungen - reaktionäre Bewegung zurück ins Mittelalter des Islam oder moderate Öffnung des Islam für eine moderne Welt - gegenseitig bis aufs Blut. Hier gilt: wegbleiben! Auch in Europa bedurfte es eines 30-jährigen Krieges bis sich nach der Reformation die Sache einigermaßen zurechtgeschüttelt hat
Was wissen wir denn schon, was wirklich in Syrien passiert. Vieles, was uns serviert wird, ist Lüge, Propaganda und sind Halbwahrheiten, verbreitet von NGOs, die nicht mal in Syrien sitzen und der Westen glaubt denen auf’s Wort, obwohl sie nie etwas beweisen konnten. Was wir aber wissen, ist, was in Idlib passiert. Idlib ist der Rückzugsort des IS. Bei aller Liebe, ich kann keinerlei Mitgefühl empfinden, wenn es den Kopfabschneidern dort an den Kragen geht. Auch das Problem Syrer/Kurden/Türken können wir nicht von unserer Warte her beurteilen. Die arabischen Länder bekämpfen sich schon Jahrhunderte untereinander wegen des “wahren” Glaubens. Eines muss man Assad lassen. Bei ihm konnten die Syrer ihr Leben leben, vor allem die Frauen und die Christen. Das kann man von den Terroristen des IS nicht behaupten. Jeder sollte dankbar sein, dass der IS in Idlib hoffentlich sein Waterloo erleben wird. WIR sollten uns da überhaupt nicht einmischen. Und unter “wir” verstehe ich die Weltgemeinschaft. Und gar für Solidarität mit Idlib zu zeigen, das wäre sehr fatal.
Wer in seinen Gefängnissen Tausende Gefangene töten und dann in Krematorien verbrennen lässt. Wer Giftgas gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung einsetzt, der muss einfach weg. Das hat z.B. schon im Mai 2017 der damalige israelische Bauminister Yoaw Galant, der General und Sohn einer Holocaustüberlebenden ist richtig erkannt.
Anders als meine Mitkommentatoren gebe ich dem Autor eher Recht. Das Verständnis, welches Assad (wie Putin) von vielen entgegengebracht wird, lässt mich fast verzweifeln. Für mich ist das ein Kernproblem der deutschen Opposition. Ich möchte allerdings mal die Frage aufwerfen, ob Assad (oder die Taliban oder die iranischen Mullahs) nicht schon besiegt wären, wenn Deutschland den Bewohnern dieser Länder nicht die Perspektive bieten würde, sich von den Problemen der eigenen Heimat zu verabschieden und sich dauerhaft an die deutsche Gesellschaft zu klammern. Vergessen wir nicht, dass am Anfang des Konfliktes mehrere Millionen syrischer Männer vor nur ein paar zehntausend IS-Kämpfern abgehauen sind. Für mich ist klar, dass viele die Gelegenheit zur Übersiedlung in den reicheren und stabileren Westen beim Schopfe packen wollten. Der Schrumpf-Westen kann nicht hunderten Millionen Orientalen und Afrikanern den Service der Despotenentledigung anbieten. Der Westen muss verlangen und durchsetzen, dass die Menschen aus diesen Gebieten dies selbst erledigen.
Wie nennt man jemanden, der von nichts eine Ahnung hat, dies aber lautstark herausposaunt?
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