Ben Krischke übersieht - und das ist nicht unwichtig - w e r da demonstrierte. Das waren nämlich Autoren, Künstler, Theaterschaffende, kurz die intellektuelle Avantgarde . Das wollte jedenfalls der Deutschlandfunk, für den das nicht unbedingt typisch ist, seinen Hörern weismachen. Zu Wort kam ein Autor, von dem ich noch nie gehört hatte und ein Intendant eines Theaters, das nicht allzu bekannt sein dürfte. Obwohl er von der Bayrischen Staatsregierung finanziert wird, war er der Meinung, dass keine Neutralitätspflicht bestünde. Die Kunst müsse immer Partei ergreifen und moralisch agieren. Darüber lässt sich trefflich streiten. Auch Brechts Lehrstücke wurden als Kunst deklariert. Agitprop ist jedoch meilenweit von Kunst entfernt.
Die Qualitätspresse und der ÖR scheint sich mächtig ins Zeug zu legen für die, wie es gestern in den Fernsehnachrichten hieß, nach Umfragen zweitstärkste Partei in Bayern, die Grünen. Die 20000, die gekommen sind, werden sich zu einem Großteil aus Grünen-Wählern rekrutieren. Hinzu gesellen sich ein paar SPD- und Linke-Wähler. Für wen das Herz unserer Qualitätsmedien schlägt, erfahren wir jeden Abend aufs Neue in den Nachrichtensendungen. Da haben wir vor der Bayernwahl noch einiges zu erwarten. CSU und AfD, zieht euch warm an. Und wenn der eine davon den anderen schwächt, soll es auch recht sein.
Vereinnahmung einerseits, Ausgrenzung andererseits. In der Tagesschau wurden O-Töne von Demonstranten wörtlich als “Stimmen der Zivilgesellschaft” anmoderiert. Wohlgemerkt, Stimmen DER und nicht etwa AUS DER Zivilgesellschaft. Sollte wohl heißen: Wer politisch anders tickt, gehört nicht zur “Zivilgesellschaft”, sondern zum “CSU-Rassistenpack”. Vielen Dank, liebe ARD!
Ich vermute einmal, dass die allerwenigsten der Demonstranten jemals in ihrem Leben CSU gewählt haben.
Ach ja , 20.000 bei Pegida sind eine klare Minderheitenmeinung , gestern in München sind 20.000 dagegen eine riesige Demonstration für die “Guten”. Wenn man von den “Demonstrations-Touristen” noch die"zuagreisten” abzieht , wie der Münchner sagen würde , dann blieben vielleicht noch 5.000 Münchner übrig.
Die FAZ unterscheidet sich ideologisch von der TAZ auch nur noch durch den ersten Buchstaben. Das ehemals konservative Blatt durchlebt den gleichen Linksdrall wie unsere Kanzlerin. Zu der Demo nach München stellten höchstwahrscheinlich Gewerkschaften, SPD und sonstige linke Migrationsbesessene ihre mobile Logistik zur Verfügung, ( Elektrobusse?) um Empörte aus ganz Deutschland zur Stimmbildung und getunter Volksempörung zu versammeln. The same procedere as everywhere.
Hätte dieselbe tendenziös berichtende Presse auch zu den jahrelang stattfindenden PEGIDA-Veranstaltungen geschrieben “Dresden demonstriert”?!? Und der Vollständigkeit halber: das waren wenigstens Dresdner, und nicht, wie jetzt in München, die versammelten linksgrünen Berufsdemonstranten der gesamten Republik. Das zum Thema Vergleich von Demonstationen.
Also da sind sie aber mit Ihren Kollegen von der FAZ sehr nobel umgegangen. Mir fallen da spontan ganz andere Wörter für “offensichtlich falsch” ein.
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