Es war ein wenig anders, als Stefan Frank es hier schreibt. Ich kann mich noch sehr gut an die Ereignisse von 1974 erinnern. Es waren die griechischen Zyprer, die den Anlaß für die unheilvolle Entwicklung der Insel gaben. In jenem Jahr gab es nämlich einen Umsturz, der den zyprischen Präsidenten, Erzbischof Makarios, aus dem Amt jagte. Nur mit Glück entrann er den Aufrührern und kam mit dem Leben davon. Die Putschisten strebten nach der Wiedervereinigung (Enosis) von Zypern mit Griechenland. Dadurch wären die türkischen Bewohner Zyperns zu griechischen Bürgern geworden. Das konnte und wollte der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit nicht hinnehmen. Er schickte türkische Truppen auf die Insel, die den Nordteil der Insel besetzten. Es kam zur gegenseitigen Vertreibung der Volksgruppen und zur Lage Zyperns, wie sie seither festgemauert erscheint. Damit will ich die aggressive türkische Politik der letzten Jahrzehnte nicht entschuldigen. Insbesondere der Nationalismus des Recep Tayyip Erdoğan mit seinem Traum der Restauration des Osmanischen Reiches gibt Anlaß zur Sorge. Dennoch sollte nicht verschwiegen werden, wie das in Zypern alles einmal angefangen hat. Und angefangen haben die Griechen.
Der Niveauverlust der Achse wird immer schlimmer. Es lohnt sich nicht gegen solche dummen und einseitigen Artikel zu argumentieren. Solche wie auch viele andere der letzten Zeit beschädigen das Ansehen einer früher geschätzten Seite. Sie verkommen langsam auf das Mainstreamniveau. Wenn überhaupt lese ich nur noch die Kommentare.
@A.Schröder: ??? Dieser Artikel enthält doch etliche Fakten, zu einem Thema, das im Mainstream selten beachtet wird. Was ist Ihr Problem? Ach, ich sehe! Das Signum der Putin-Trolle, das fehlende Leerzeichen nach dem A. - Ist das eigentlich Absicht oder Versehen? Also Versehen, wie etwa die Benutzung des Wortes Politologe. Aber das machen meist Leute mit Vor- und Zunamen… Fast so rätselhaft wie die Buchstaben Z, O, V usw. auf den Denazifizierungsfahrzeugen. Gibt es da ein Spezial-Wiki?
Guten Abend Herr Frank, Erdogan islamisiert, und Putin hitlert (letztlich gegen das Zwei-Päpste-Ärgernis).
@Angelika Meyer: Diese Vergleiche von Sultan und Zar sind völlig sachlich und nüchtern. Wie kommen Sie dabei auf Hitler? Der hat gegenüber den anderen ein Gutes: er ist tot und kann kein weiteres Unheil mehr anrichten. - Weil im Zypernkonflikt oft beide Seiten, Griechen wie Türken, als gleich problematisch dargestellt werden, möchte ich ein paar Beobachtungen von meiner Reise von 2004 einbringen. Am Rande Larnakas stand eine kleine gotische Kirche, schon lange (also zu osmanischen Zeiten) zur Moschee umgebaut. Etliche Gläubige gingen da ein und aus, ein ganz normaler entspannter Alltag. Auf die Frage, ob es denn im türkisch besetzten Nordteil dann auch Griechen gäbe, wurde geantwortet: Ganz in der Nordostecke der Insel sollen noch drei griechische Mönchen leben, wenn sie nicht inzwischen gestorben seien. Dann die Opferzahlen der Invasion 1974, nach türkischen Angaben: die griechischen Toten übertreffen die Zahl der türkischen um den Faktor 10 bis 100 (genauer weiß ich es jetzt nicht mehr). Im türkisch besetzten Kyrenia (Girne) an der Nordküste ein großes Baustellenschild, das große EU-Fördergelder ausweist, als wäre dort alles ganz normal. An der griechisch-orthodoxen Hauptkirche der Stadt das Schild: Ikonenmuseum. (Nein, niemand wird da gleich an Stalin denken! Warum auch?) Das anglikanische Kirchlein mit Requisiten der britischen Kolonialzeit dagegen war unbehelligt offen. - Zur Türkei generell: Wenn die katholische Kirche seit Jahrzehnten protestlos hinnimmt, daß es keine Kapellen für katholische Urlauber geben darf, trotz Massentourismus, in einem Land, das massenhaft eigene Moscheen in Europa unterhält - dann muß da gewaltig was faul sein. Nicht wegen Sympathie für die Katholiken, sondern weil die ja sonst immer auf ihre Rechte pochen. Warum hier nicht? Das ist die Frage…
@ Alle sind schlimm. Nur die Weltmacht USA nicht. Das wäre Antiamerikanismus. Denn egal was die tun, sie sind immer die Guten. Das war ja schon so als sie die “verdammten Rothäute” abmetzelten. Für Gott, weil der keine Zeit hatte. Haben wir doch in den Western gesehen, wie diese Wilden die unbescholtenen Siedler angriffen allein weil die Ihnen das Land klauten. Muss man sich mal vorstellen. Alle US-Gegner sind immer Hitler. Das hat sich so bewährt. PS.: Der Völkermord an den Indianern war natürlich keiner. So was machen Amerikaner nicht.
Zur Erinnerung: 1. Der türkischen Besetzung des Inselnordens 1974 war ein von der griechischen Obristenregierung angeregter Militätputsch der Inselgriechen mit dem Ziel der Marginalisierung der türkischen Minderheit vorausgegangen. 2. Bei der EU-Aufnahme Zyperns war ursprünglich vorgesehen, den griechischsprachigen UND den türkischsprachigen Teil der Insel aufzunehmen. Die Inseltürken im Norden waren dafür, die Inselgriechen dagegen. Aufgenommen wurde nur der südliche, griechischdominierte Teil. Die Inseltürken mußten trotz ihres Referendums außen vorbleiben. Diese grandiose Entscheidung der EU wurde unter dem damaligen Kommissar Verheugen (ursprünglich FDP, später SPD) getroffen.
iich habe mich nie über das “Handeln” der EU in dieser Frage gewundert,denn seien wir doch zumindest zu uns selbst ehrlich,dieser ganze Zirkus inklusive “Scheinparlament” in Brüssel (one man,one vote???) ist nichts als Augenwischerei,die Befehle kommen aus Washington/der Nato und dann wird auch unvereinbares Vereinbar gemacht,wenn es den “grossen Demokraten” hinterm Teich in Ihre Agenda passt…. leid können einem die Zyprioten und Griechen tun,ebenso wie der BRd die völlig unsinnige Zuwanderung aus Anatolien aufgezwungen wurde durch die USA,um der strategischen Türkei den arbeitslosen Geburtenüberhang abzunehmen….
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