Vor zwei Jahren befahl Putin den Einmarsch in die Ukraine und begann damit den größten Krieg in Europa seit 1945.
Diese Analyse beleuchtet die vergangenen Ereignisse, untersucht den aktuellen Status und nimmt zukünftige Entwicklungen in den Blick.
Jeder Krieg beginnt mit Prognosen. Im Falle der Ukraine ist das nicht anders. Als die Russische Föderation am 24. Feburar 2022 ohne vorherige Kriegserklärung eine Invasion des Nachbarlandes begann, war sich das Gros der Analysten einig: Kiew würde dem Angriff eines so übermächtigen Gegners nicht mehr als ein paar Wochen standhalten können.
Diese Sorge war der Hauptgrund dafür, dass alle europäischen Staatschefs bis zum letzten Moment versucht hatten, Wladimir Putin von einem Angriff abzubringen. Als die russische Armee kurz darauf vor den Toren Kiews stand, glaubte im Westen niemand mehr an die Möglichkeit des Überlebens der Ukraine als souveräner Staat.
Doch wie so oft in großen Kriegen, sollte es auch in diesem Fall anders kommen. Moskaus Plan, die ukrainische Führung durch einen gezielten Schlag auszuschalten und das Land militärisch zu überwältigen, scheiterte. Weder gelang die Einnahme Kiews, noch konnte der Widerstandswille der Verteidiger gebrochen werden. Der Kreml musste die erste strategische Niederlage im Krieg hinnehmen.
Deren Bedeutung resultierte daraus, dass das ursprüngliche Kriegsziel nicht mehr erreichbar war: die Zerschlagung des ukrainischen Staates. Anstatt das Land, wie 2014 auf der Krim geschehen, rasch zu besetzen, schlug den russischen Truppen die Ablehnung der einheimischen Bevölkerung entgegen. Die von der staatlichen Propaganda inszenierte Erzählung von der Sehnsucht der Ukrainer nach einer Vereinigung mit dem russischen Mutterland stellte sich als Fiktion heraus.
Kampf mit allen Mitteln fortsetzen
Der Kreml reagierte auf das militärische Scheitern, indem er stoisch an seiner Position festhielt. Anstatt seine Kriegsziele anzupassen, entschied er sich dafür, den Kampf mit allen Mitteln fortzusetzen. Obwohl diese Entscheidung aus militär-ökonomischer Sicht irrational erschien – Russland hatte sich offensichtlich nicht angemessen auf einen langfristigen Konflikt vorbereitet – erwies sie sich im Rückblick als vorteilhaft.
Durch das medial pompös inszenierte Vorzeigen eines unerschütterlichen Durchhaltewillens, begleitet von regelmäßigen öffentlichen Auftritten des russischen Präsidenten, gelang es, die russländische Bevölkerung für den Krieg und die dahinterstehende Mission zu begeistern: die Ukraine aus der Umklammerung einer faschistischen Junta zu befreien und der Bevölkerung im Donbass Frieden und Wohlstand zu bringen.
In dem Bewusstsein, dass dies nur mithilfe einschneidender Maßnahmen umsetzbar wäre, nutzte Moskau sämtliche verfügbaren Ressourcen aus. Hierzu richtete es eine Kriegswirtschaft ein und führte eine Teilmobilmachung durch, wodurch ab Oktober 2022 insgesamt 300.000 Reservisten in die Armee einbezogen wurden (Achgut berichtete). Dieser drastische Schritt aufgrund der immensen personellen Verluste Russlands erwies sich als notwendig.
Die kurzzeitige Eruption des Machtapparats im Juni 2023, ausgelöst durch die von Jewgenij Prigoschin angeführte Revolte, brachte das Regime zwar ins Wanken, konnte jedoch mithilfe Alexander Lukaschenkos durch geschickte Verhandlungen gelöst werden (Achgut berichte). Die spätere Liquidierung Prigoschins eliminierte die Bedrohung, die von der Gruppe Wagner ausging.
Zeichen der Stärke und Führungsfähigkeit
Gleichzeitig gelang es dem Kreml, die teils erheblichen militärischen Misserfolge durch den Austausch des jeweiligen militärischen Oberbefehlshabers, zuletzt General Surowikin, zu kompensieren und Wladimir Putin damit aus der Verantwortung zu nehmen. In der Bevölkerung wurde dies als Zeichen der Stärke und Führungsfähigkeit des Präsidenten wahrgenommen.
Angesichts dessen ist es nicht überraschend, dass er noch nie zuvor eine derartige Beliebtheit genossen hat wie heute. Nach zwei Jahren Krieg ist Wladimir Putin unantastbar. Als er am 16. Februar 2024 in Tscheljabinsk mit Studenten der Rüstungsindustrie zusammentraf, hatte deren Sprecherin keine Fragen zur wirtschaftlichen Entwicklung, sondern stimmte eine skurrile Lobeshymne an.
Die Erwartung, dass die Entbehrungen des Krieges die Popularität des Regimes mindern würden, hat sich als falsch erwiesen. Stattdessen hat sich sein Rückhalt in der Bevölkerung in den letzten zwei Jahren gefestigt; daher ist absehbar, dass Wladimir Putin bei den Präsidentschaftswahlen am 17. März 2024 mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt werden wird.
In der Ukraine hat der Krieg andere Auswirkungen gezeigt. Nach dem anfänglichen Schock über den russischen Überfall gelang es der politischen Führung, Gesellschaft und Staat zu konsolidieren. Dies ist maßgeblich Präsident Selenskyj zuzuschreiben, der im März 2022 trotz des feindlichen Vormarsches auf Kiew entschied, in der Hauptstadt zu bleiben. Dadurch konnte die Armee den Widerstand aufrechterhalten.
Ein weiteres Verdienst der Regierung bestand darin, die politische Unterstützung westlicher Staaten zu erhalten, was umfangreiche Militär- und Finanzhilfe ermöglichte. Dies befähigte die Ukraine, den Kampf zu intensivieren und die Russen im September 2022 aus dem Raum Charkiw zu verdrängen. Am 11. November 2022 gelang es schließlich, sie hinter den Dnjepr abzudrängen. Diese Erfolge stürzten Russland in eine tiefe Krise und waren der Grund für die Teilmobilmachung.
Gegenoffensive und Sprengung des Kachowka-Staudammes
Im Juni 2023 ging Kiew dann zu einer Großoffensive über. Trotz des Einsatzes westlicher Waffen bleib diese jedoch erfolglos, da die tief gestaffelten Verteidigungsanlagen der Russen nicht überwunden werden konnten. Hinzu kam die strategische Fehlentscheidung, an mehreren Abschnitten gleichzeitig anzugreifen, was zu einer Zersplitterung der Kräfte führte.
Das Ziel, die russische Front im Süden durch einen Vorstoß zur Küste des Asowschen Meers zu durchbrechen und die Bahnverbindung abzuschneiden, blieb unerreicht. Stattdessen hatten die Russen ukrainische Operationen am Unterlauf des Dnjepr durch die Sprengung des Kachowka-Staudammes am 6. Juni 2023 unmöglich gemacht.
Zwar gelangen der Ukraine im Laufe der Zeit immer wieder spektakuläre Erfolge, wie z.B. die Versenkung großer Kriegsschiffe, die Vernichtung des Hauptquartiers der Schwarzmeerflotte, Angriffe auf die Krimbrücke oder Vorstöße auf russisches Territorium. Kriegsentscheidend waren diese Operationen jedoch nicht (Achgut berichtete).
Demnach ging der Krieg in einen Stellungskampf über, der von hohen Verlusten auf beiden Seiten gezeichnet war. Die Stadt Bachmut ist zum Sinnbild des grausamen Massensterbens geworden (Achgut berichtete). Ihr Fall verdeutlichte, dass keine der Konfliktparteien in der Lage war, signifikante Geländegewinne zu erzielen, wobei die materiellen Verluste unaufhörlich anwuchsen.
Zwangsrekrutierungen und Korruptionsskandale
Während der Krieg in Russland zu einer Konsolidierung der Gesellschaft und einer Festigung des Regimes führte, war in der Ukraine das Gegenteil der Fall. Durch unpopuläre Maßnahmen wie Zwangsrekrutierungen sowie durch Korruptionsskandale geriet die Regierung unter Druck (Achgut berichtete). Hinzu kam der Machtkampf zwischen Präsident Selenskyj und Generalstabschef Saluschnyj, der schließlich im Februar 2024 entlassen wurde (Achgut berichtete).
Nach monatelanger Stagnation beginnt sich die stagnierte Situation auf dem Schlachtfeld nun zugunsten Russlands zu verändern. Dies liegt an verschiedenen Faktoren.
Der wichtigste von ihnen ist die ukrainische Verteidigungsfähigkeit, die nachgerade von der Unterstützung westlicher Verbündeter abhängt. Wie gesehen, haben die Unterbrechungen bei den Waffenlieferungen bereits zu einer Schwächung der ukrainischen Armee an der Front geführt.
Dadurch konnte Russland an drei Fronten vorzurücken: entlang der Grenze zwischen den Regionen Charkiw und Luhansk, insbesondere in Richtung Kupjansk und Lyman; in Awdijiwka und in ihrer Umgebung; im Gebiet des Dorfes Rabotino im Westen der Region Saporischschja.
In einem Analysepapier vom 16. Februar 2024 stellte das Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel (IfW) fest, dass der Krieg ohne westliche Waffenhilfe nicht fortgesetzt werden könne. Während die amerikanische Unterstützung nachlasse, nehme die europäische stetig zu.
Europa liefert nicht
In Europa bestehe jedoch eine Kluft zwischen zugesagten und tatsächlich geleisteten Mitteln bestehe. Zum 15. Januar 2024 hätten die EU und ihre Mitgliedstaaten der Ukraine insgesamt 144 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt, aber von dieser Summe seien bislang nur 77 Milliarden Euro für konkrete Zwecke ausgegeben worden. Um den amerikanischen Beitrag zu ersetzen, müsse die EU ihre Zuwendungen verdoppeln.
Dieses Ziel ist jedoch weit entfernt. Der im März 2023 zugesagte Plan, innerhalb eines Jahres eine Million 155-mm-Geschosse in die Ukraine zu liefern, die in allen schweren Artillerien der NATO-Länder verwendet, einschließlich deutscher Selbstfahrlafetten Pzh2000, Haubitzen M777 und anderer Artilleriesysteme verwendet werden können, ist heute noch nicht einmal zur Hälfte erfüllt.
Zwar hat der US-Senat nun ein Hilfspaket für die Ukraine, Israel und Taiwan in Höhe von 95 Milliarden US-Dollar gebilligt. Es muss allerdings noch durch das Repräsentantenhaus, was keine einfache Aufgabe ist. Ob die betreffenden Güter noch rechtzeitig an der Front eintreffen, ist fraglich.
Für Russland sieht es hingegen deutlich besser aus. Seit Kriegsbeginn hat seine Produktion von Waffen in bestimmten Bereichen um ein Vielfaches zugenommen. Das berichtete der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats Russlands, Dmitrij Medwedew, während eines Treffens mit Journalisten.
„In einigen Bereichen, in Bezug auf Waffen – ich meine Raketen, Geschosse, Bomben – ist die Produktion um das 2- bis 10- oder 15-fache gestiegen, das heißt um 1000 bis 1500 Prozent“, sagte Medwedew.
Wie gesagt, ist die Verfügbarkeit neuer Soldaten in der gegenwärtigen Kriegsphase für beide Seiten entscheidend. Während der Kreml eine neue Mobilisierung bislang ausschließt, hat Wolodymyr Selenskyj bereits erklärt, man werde 2024 bis zu 500.000 Menschen in die Armee einziehen.
Der Wirtschaft kommt eine wichtige Rolle zu
In der Werchowna Rada liegt ein Gesetzentwurf zur Prüfung vor, der in seiner aktuellen Form die Mobilisierung vereinfacht und die Altersgrenze von 27 auf 25 Jahre senkt. Es wurden viele Änderungsanträge vorgeschlagen, und in welcher Form der Entwurf angenommen werden könnte, ist unbekannt (Achgut berichtete).
Aber auch der Wirtschaft kommt eine wichtige Rolle zu. Die Experten des IfW konstatieren: „Bis zum Jahr 2026 erwarten wir einen kumulativen BIP‐Verlust in der Ukraine von etwa 120 Milliarden US‐Dollar (110 Milliarden Euro). Der ukrainische Kapitalstock würde im selben Zeitraum um mehr als 950 Milliarden US‐Dollar (879 Milliarden Euro) sinken, dass der Ukraine bis 2026 ein ökonomischer Schaden (BIP-Verlust) von 120 Milliarden US-Dollar entsteht.“
Russland hingegen nimmt massive Investitionen in die Ausweitung der militärischen Produktion vor. An vielen bestehenden Fabriken wurde die Anzahl der Schichten erhöht, und es wurden bereits neue Produktionsstätten gebaut.
Iranische Drohnen und Artilleriemunition aus Nordkorea
Gleichzeitig wendet Moskau erhebliche Mittel für den Kauf von Waffen im Ausland aus. Das betrifft vor allem iranische Drohnen und Artilleriemunition aus Nordkorea. Angeblich soll die EU nach wie vor allem auf Ermüdungseffekte setzen. In diesem Zusammenhang sind auch die neuerlichen US-Sanktionen nennen, die als Reaktion auf den Tod von Alexej Nawalny verhängt wurden.
Damit wird vor allem eine langfrisitge Schwächung der russischen Wirtschaft intendiert. Da die Militärausgaben bereits über 30 Prozent des Budgets aufgezehrt haben, die für Soziales, Bildung und Gesundheit vorgesehen waren, hofft man auf Ermüdungseffekte. Eine Quelle aus Brüssel gibt an, dass man davon ausgehe, dass die russische Wirtschaft noch etwa ein Jahr bis anderthalb Jahre überleben könne. Mitte 2025 werde eine ernsthafte und weitreichende Finanzkrise erwartet.
Dass der wirtschaftliche Krisenzustand den Kriegsverlauf tatsächlich verändern kann, scheint allerdings wenig realistisch. Bislang haben sich alle derartigen Prognosen als falsch herausgestellt. Die russische Wirtschaft hat sich als anpassungsfähig und krisenfest erwiesen. Zudem ist für dieses Jahr die Einführung neuer Waffensysteme geplant (Achgut berichtete).
Schließlich wird auch die Lieferung westlicher Kampfjets als Einflussfaktor diskutiert. Das betrifft nicht nur die zugesagten F-16, sondern auch schwedische Kampfflugzeuge vom Typ JAS 39 Gripen. Diese sind äußerst vielseitige und moderne Flugzeuge, die eine Vielzahl von europäischen Munitionstypen einsetzen können.
Der Krieg ist militärisch nicht zu gewinnen
Obwohl Kiew betont, dass die Flugzeuge für eine erfolgreiche Konfrontation mit Russland dringend benötigt werden, bleiben die taktische Anwendung und die Art der Operationen, in denen sie eingesetzt werden sollen, unklar.
Richtig ist, dass die Kampfflugzeuge für Angriffe auf Land- oder Seetruppen, Luftkämpfe, Luftabwehr, Abfangen von Marschflugkörpern und Drohnen, Unterdrückung der Luftverteidigung und andere Aufgaben eingesetzt werden können.
Dass diese Fähigkeiten für die Ukraine wichtig sind, hat sich zuletzt in Awdijiwka gezeigt. Dort wurden die russischen Truppen von Kampfbombern unterstützt, die gelenkte Bomben auf Ziele entlang der Frontlinie abwarfen. Wenn die ukrainischen Streitkräfte über Luft-Luft-Raketen mit entsprechender Reichweite verfügt hätten, hätten sie diese Bombardements vereiteln können.
Gleiches gilt für die Gefahr russische Kampfhubschrauber für ukrainische Panzer. Eine aufgerüstete ukrainische Luftwaffe würde den Einsatz von russischen Ka-52 erheblich erschweren. Westliche Kampfflugzeuge könnten zudem selbst Angriffe gegen russische Ziele durchführen und den Bodentruppen der ukrainischen Streitkräfte helfen.
Wie also könnte sich der Krieg in den kommenden Monaten entwickeln?
Immer mehr Experten, wie beispielsweise Oberst Markus Reisner oder Harald Kujat, betonen, dass der Krieg militärisch nicht zu gewinnen ist. Während die Ukraine zu schwach sei, um die besetzten Gebiete zu befreien, habe Russland nicht die Kapazität, Kiew zur Aufgabe zu zwingen. Daher fordern sie eine Verhandlungslösung. Eine Fortführung des Konflikts sei sinnlos, da die ökonomischen und humanitären Konsequenzen immens seien.
Der Kreml kann mehr Soldaten mobilisieren
Die Tatsache, dass es bislang nicht zu einer diplomatischen Lösung gekommen ist, hat politische Gründe. Nach dem Scheitern der Istanbuler Gespräche hat die ukrainische Regierung ein Dekret erlassen, das Verhandlungen mit einer von Wladimir Putin geführten Regierung untersagt. Im April 2022 war es verständlich, dass Kiew den völkerrechtswidrigen Landraub nicht akzeptieren wollte.
Fast zwei Jahre später hat sich die Situation jedoch geändert, da sich gezeigt hat, dass militärische Gewalt keine Lösung des Konflikts herbeiführen kann. Nun stehen beide Parteien vor der Entscheidung, ob sie den anstrengenden Kampf fortsetzen wollen.
Wie an dieser Stelle bereits vielfach gezeigt wurde, hat der Kreml einen Vorteil: Er kann mehr Soldaten mobilisieren, verfügt über eine große Rüstungsindustrie und genießt den Rückhalt der Bevölkerung. Die Ukraine hingegen ist auf die Unterstützung ihrer Verbündeten angewiesen und kann die Ereignisse daher nur begrenzt beeinflussen.
Daher ist es wahrscheinlich, dass es im Jahr 2024 zu diplomatischen Verhandlungen kommen wird. Die russischen Bedingungen für einen Frieden sind bereits grob bekannt: Kiew soll die im September 2022 annektierten Gebiete abtreten und eine demilitarisierte Sicherheitszone einrichten. Welche Zugeständnisse Moskau im Gegenzug machen würde, ist hingegen unklar.
Da Kiew wahrscheinlich in absehbarer Zeit kaum das notwendige Vertrauen gegenüber Moskau aufbauen wird, ist zu vermuten, dass eine Friedenslösung nicht ohne umfangreiche Sicherheitsgarantien der NATO auskommen wird. Langfristig könnte dies auch eine Aufnahme in die Militärallianz bedeuten.
Bis es so weit ist, zeigt sich die russische Führung unerbittlich. In einem Interview mit führenden Journalisten vom 22. Februar 2024 erklärte Dmitrij Medwedew, man werde auch in Zukunft erbarmungslos gegen Verräter und Abweichler vorgehen. Ohne Alexej Nawalny beim Namen zu nennen, sagte er: „Dem Hund ist ein Hundetod bestimmt.“
Dies ist eine bekannte russische Redewendung, deren sinngemäße Übersetzung eine besonders zynische Note trägt und im Zusammenhang mit Dissidenten eine Drohung birgt. Sie bedeutet „Wer Wind sät, wird Sturm ernten.“