Was sagte juenger in seiner Rede in Frankfurt? Das Zeitalter das anbraeuners hat begonnen. 40 Jahre spaeter ist nicht einmal mehr das noetig. Der lästige Denker und seine lästigen Gedanken werden totgeschwiegen. Allein… Genau diese Methode funktioniert nicht. Je lauter das Schweigen wird, desto mehr wird es gehoer finden.
Was kann man denn heute tun, als menschliches Wesen mit Charakter und Restverstand, in einer Zeit, in der destruktive Bekloppte mal wieder die Macht haben und die Mehrheit sie mal wieder bejubelt? Man kann protestieren, sich im realen Leben und im Internet äußern und wenn man wirklich etwas zu sagen hat, kann man Bücher schreiben. Scruton hat Letzteres getan. Lasst uns seine Bücher lesen! Er hätte es sicher gewollt!
Bin leider zu spät auf Scruton gestoßen. Es gibt einen sehenswerten „Spectator-Talk“ mit ihm und Douglas Murray („Wahnsinn der Massen“) bei YouTube anlässlich der Veröffentlichung seines neuesten Buches „Von der Idee, konservativ zu sein“. Sein Buch „Fools, Frauds and Firebrands“ habe ich bereits durch - ein tolles Werk, dass die Haus-Philosophen der Neuen Linken auseinandernimmt (von Marx, Dworkin, über Satre, Habermas usw.) Wer Ihnen danach noch irgendwas versucht mit Satre oder Foucault zu erklären, demontiert sich selbst. Was sicher daran liegen dürfte, dass den meisten gar nicht klar ist, auf welchen wackeligen, modrigen Pfeilern ihre vorgekauten Denke fußt. Wer Scruton ehren möchte, der sollte seine Arbeit versuchen zumindest im kleinen fortzuführen. Lesen und Denken schaden niemanden.
Konservativ wird unabhängig der 99%-linkskonformen Journalisten immer noch mehrheitlich gewählt. Wer weiss, wohin die Grünen bei mehr Zustimmung aus dem Volke zu steuern. Etliche Politiksterne am grünen Himmel sind sehr konservativ, siehe u.a. die erfolgreichen Kretschmann und Palmer. Die CDU nähert sich den Grünen an, die Grünen nähern sich der CDU an. Ich finde es weiterhin in Deutschland - im Gegensatz zu DDR-Zeiten - politisch nicht langweilig.
Bei Klonovsky hatte ich zum ersten Mal etwas über diesen Mann bzw. über sein Hinscheiden gelesen. Dort gibt es auch den Link auf den Nachruf im Guardian. Jetzt wundere ich mich aber doch: liest denn keiner der hiesigen Redakteure auswärtige Presse, noch nicht einmal linke Publikationen? Oder sind sie des Englischen nicht mächtig? Oder sie haben es gelesen und bekamen Order, sich nicht darum zu kümmern und sich stattdessen lieber Harry ubd Meghan zu widmen? Welche Verarmung.
Scruton hat mich verändert. Sein Buch “Von der Idee konservativ zu sein” ist für mich eines der wichtigsten Werke der letzten Jahrzehnte. Und ich glaube an die Menschen. Ich glaube, dass sich Srutons Worte auch in unserem Land verbreiten werden. Zu klar und deutlich sind seine Darlegungen, seine Argumente. Seit ich dieses Buch gelesen habe sage ich mit Selbstbewusstsein dass ich konservativ bin.
Am Grat der Jetzzeit ist sowohl links als auch rechts ein tiefer Abgrund
Bin sehr froh, dass die Achse doch noch einen Artikel zum Tod von Roger Scruton veröffentlicht.
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