@“von der Böse”: Ich denke das Wort “klandestin” ist hier absolut passend. “Geheim” waren Scrutons Vorlesungen sicher, nur leider eben auch höchst gefährlich für ihn und seine Zuhörer - einen Zusammenhang den das Wort “klandestin” perfekt kondensiert. Denn dessen negative Konnotation negiert sich durch den Umstand ins Positive, dass man er gegen kein “Recht” verstoß, sondern nur gegen die Gesetze eines (mehrerer) Unrechtsregimes.
Leider kenne ich Scrutons Werk nicht. Wenn ich aber lese, daß er in unterschiedlichen Bereichen außerordentliches zu leisten imstande war, so muß er eine weit überdurchschnittliche Intelligenz gehabt haben. Daß dies Kritiker zur Weißglut brachte, liegt sicher nicht nur an seiner politischen Überzeugung, sondern läßt sich mit Neid gut erklären. Reichtum, Schönheit, Intelligenz sind die heftigsten Auslöser von Neid. Intelligenz macht vermutlich mehr verhaßt als die beiden anderen, weil sie unabänderlich ist. Reichtum kann man möglicherweise erwerben, Schönheit in gewissem Umfang erkämpfen, überragende Intelligenz kann man nur vernichten, aber niemals erlangen.
@Andreas Rochow: stimmt! Dieser Übelstand - das Beschweigen des Sir Roger Scruton in den Presseerzeugnissen - ist ein Beweis!
Menschen sterben. Ihre Gedanken leben weiter!
Was sagte juenger in seiner Rede in Frankfurt? Das Zeitalter das anbraeuners hat begonnen. 40 Jahre spaeter ist nicht einmal mehr das noetig. Der lästige Denker und seine lästigen Gedanken werden totgeschwiegen. Allein… Genau diese Methode funktioniert nicht. Je lauter das Schweigen wird, desto mehr wird es gehoer finden.
Was kann man denn heute tun, als menschliches Wesen mit Charakter und Restverstand, in einer Zeit, in der destruktive Bekloppte mal wieder die Macht haben und die Mehrheit sie mal wieder bejubelt? Man kann protestieren, sich im realen Leben und im Internet äußern und wenn man wirklich etwas zu sagen hat, kann man Bücher schreiben. Scruton hat Letzteres getan. Lasst uns seine Bücher lesen! Er hätte es sicher gewollt!
Bin leider zu spät auf Scruton gestoßen. Es gibt einen sehenswerten „Spectator-Talk“ mit ihm und Douglas Murray („Wahnsinn der Massen“) bei YouTube anlässlich der Veröffentlichung seines neuesten Buches „Von der Idee, konservativ zu sein“. Sein Buch „Fools, Frauds and Firebrands“ habe ich bereits durch - ein tolles Werk, dass die Haus-Philosophen der Neuen Linken auseinandernimmt (von Marx, Dworkin, über Satre, Habermas usw.) Wer Ihnen danach noch irgendwas versucht mit Satre oder Foucault zu erklären, demontiert sich selbst. Was sicher daran liegen dürfte, dass den meisten gar nicht klar ist, auf welchen wackeligen, modrigen Pfeilern ihre vorgekauten Denke fußt. Wer Scruton ehren möchte, der sollte seine Arbeit versuchen zumindest im kleinen fortzuführen. Lesen und Denken schaden niemanden.
Konservativ wird unabhängig der 99%-linkskonformen Journalisten immer noch mehrheitlich gewählt. Wer weiss, wohin die Grünen bei mehr Zustimmung aus dem Volke zu steuern. Etliche Politiksterne am grünen Himmel sind sehr konservativ, siehe u.a. die erfolgreichen Kretschmann und Palmer. Die CDU nähert sich den Grünen an, die Grünen nähern sich der CDU an. Ich finde es weiterhin in Deutschland - im Gegensatz zu DDR-Zeiten - politisch nicht langweilig.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.