Nachtrag - Kein bezahlbarer Wohnraum? Hier ein Tipp für Renter: Packt eure Koffer und zieht in den Osten! Hier hängt an vielen Häuser ein Schild mit “Wohnung zu vermieten” - und zwar bezahlbarer. Wir sind vor 2 Jahren aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Chemnitz gezogen, bewohnen eine sanierte und instandgesetzte Wohnung für 4,60 € Kaltmiete / qm und fühlen uns wohl - umgeben von freundlichen, hilfsbereiten Leuten. Na ja - die Fremdsprache ist immer noch ein Problem(chen).
Bei dem Thema “Enteignung” muss doch jedem, einigermaßen logisch denkendem Menschen (ich rede nicht von den Grünen), klar sein, dass durch Enteignung kein einziger Quadratmeter Wohnraum geschaffen wird - die zu enteignenden Wohnung sind doch schon bewohnt. Oder will man die vorhandenen Bewohner auf die Straße setzen um die Wohnungen anderen zur Verfügung zu stellen? Und wer könnten diese “Anderen” sein?
Obwohl oft verleugnet, Geschichte wiederholt sich doch. DDR 2.0 ist dank der Staatsratsvorsitzenden nicht mehr mehr weit. Einquartierungen von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten war nach 1945 auch nichts ungewöhnliches. Acht bis zehn Personen teilten sich eine Vierzimmerwohnung., Toilette auf halber Treppe. Waschen durfte man sich in der Wohnküche. Fehlende Wände wurden durch alte Armeedecken ersetzt. Gewinner sind die Fluchterfahrenen, da sie sich aussuchen dürfen wo sie künftig auf Kosten anderer leben wollen.
@Karla Kuhn : Es ist nicht wahr , daß man den glückbringenden Segen der DDR nur durch Zwangsgewöhnung begreifen konnte. Westler mit Vorstellungsvermögen waren bereits nach einem Tagesbesuch restlos überzeugt.
@Karla Kuhn: „KEINER, der NICHT im Sozialismus leben mußte, sollte sich darüber eine Meinung bilden !“ Da sagen Sie was. Bezüglich Wohnungsvergabe „pro Kopf“ kann ich auch noch was beisteuern. Wohnhaft mit Mann und Kind in einer 1,5 Zimmer- Buchte in einem Arbeiterwohnheim bekamen wir die Zuweisung für eine 2-Zimmer-Wohnung. Als ich darauf hinwies, dass ich bereits mit dem zweiten Kind im 6.Monat schwanger war und ein Kinderzimmer vielleicht angebracht sein könnte, antwortete mir die gemütvolle Wohnungsamtsdame, noch wäre das Kind nicht da. Eine Totgeburt wäre ja womöglich auch noch drin… Humanistisch, menschlich, alles für das Volk, sozialistisches Wunderland. Enteignet die böööösen Miethaie und lasst uns zu diesen paradiesischen Zuständen zurückkehren.
Das 35 m² - Plattenbau - “Wohnklo” (WBS 70, privatisiert, etwas saniert) wird jetzt in Dresden, bessere Randlage, für schlappe 70.000 Euro zum Kauf angeboten. Noch Fragen?
OT Wie vielleicht einigen Lesen bekannt, verstarb die Mutter unserer Kanzlerin. Soeben traf ich einen alten Bekannten den ich als fleißigen Kommentator in WELT-Online kenne. Der Bekannte erzählte mir von folgender Begebenheit zum obigen Thema in WO. Hier folgend sein Kommentar in WELT-Online: ‘Hoffentlich gedenkt AM am Grab ihrer Mutter auch all der Verstorbenen Mitbürger die sie als Bundeskanzlerin auf dem Gewissen hat’ Dieser Beitrag wurde von WO nicht nur Zensiert, daneben wurde mein Bekannter auch gleich für eine Woche von WELT-ONLINE gesperrt! Offensichtlich reicht die Erinnerung an all die getöteten Mitbürger aus um von WO abgestraft zu werden. Nach meiner Ansicht war der Beitrag gerechtfertigt, jedoch wurde dieser von WO offensichtlich als Majestätsbeleidigung aufgefasst. Es ist schade, dass man nicht daran Erinner darf, wer für die Grenzöffnung und damit verbunden, dass viele Leid bei den Angehörigen der Ermordeten und Schwerverletzten verantwortlich ist. Ich kenne solche Aktionen aus meiner DDR Zeit und dachte, dies wäre endlich vorbei. Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen.
Sehr geehrter Herr Dietmar Schubert, Herr Haferburg hat nicht provoziert, er hat die Realität beschrieben. Natürlich verlangt das GG eine Entschädigung, aber auch ein Euro ist eine Entschädigung. Der Staat hat viele Möglichkeiten Menschen kalt zu enteignen. Dass dies auch in Deutschland trotz GG möglich ist zeigt die Entwicklung von Beitrag, Rentenhöhe und Steuer bei GRV-Rentnern eindrucksvoll. Und der knappe Wohnraum und die steigenden Mieten sind die Folgen eines genauso eindrucksvollen Staatsversagens bei dem Recht im Allgemeinen und das GG im besonderen missachtet wurden und nach wie vor werden. Was Herr Schubert stimmt Sie denn optimistisch, dass in diesem Fall Regeln und Gesetze eingehalten und nicht gebeugt oder gar gebrochen werden? Das einzige was dafür spricht sind die teuren Anwälte, die sich große Wohnbauunternehmen, im Gegensatz zu Otto-Normal-Verbraucher, leisten können. Herr Haferburg hat im Übrigen nirgends behauptet, dass nur Privatinvestoren das Wohnungsproblem lösen können. Auch in keinem anderen Kommentar könnte ich so einen Unsinn lesen. Aber Privatinvestoren können dabei helfen, das werden sie aber nicht, wenn ihnen die Enteignung angedroht wird. Verantwortlich ist aber natürlich der Staat. Er muß die Rahmenbedingungen schaffen und damit dafür sorgen, dass mehr Wohnraum gebaut als durch Zuzug zusätzlich benötigt wird. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten. Nur wollen muss man eben.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.