@Karla Kuhn : Es ist nicht wahr , daß man den glückbringenden Segen der DDR nur durch Zwangsgewöhnung begreifen konnte. Westler mit Vorstellungsvermögen waren bereits nach einem Tagesbesuch restlos überzeugt.
@Karla Kuhn: „KEINER, der NICHT im Sozialismus leben mußte, sollte sich darüber eine Meinung bilden !“ Da sagen Sie was. Bezüglich Wohnungsvergabe „pro Kopf“ kann ich auch noch was beisteuern. Wohnhaft mit Mann und Kind in einer 1,5 Zimmer- Buchte in einem Arbeiterwohnheim bekamen wir die Zuweisung für eine 2-Zimmer-Wohnung. Als ich darauf hinwies, dass ich bereits mit dem zweiten Kind im 6.Monat schwanger war und ein Kinderzimmer vielleicht angebracht sein könnte, antwortete mir die gemütvolle Wohnungsamtsdame, noch wäre das Kind nicht da. Eine Totgeburt wäre ja womöglich auch noch drin… Humanistisch, menschlich, alles für das Volk, sozialistisches Wunderland. Enteignet die böööösen Miethaie und lasst uns zu diesen paradiesischen Zuständen zurückkehren.
Das 35 m² - Plattenbau - “Wohnklo” (WBS 70, privatisiert, etwas saniert) wird jetzt in Dresden, bessere Randlage, für schlappe 70.000 Euro zum Kauf angeboten. Noch Fragen?
OT Wie vielleicht einigen Lesen bekannt, verstarb die Mutter unserer Kanzlerin. Soeben traf ich einen alten Bekannten den ich als fleißigen Kommentator in WELT-Online kenne. Der Bekannte erzählte mir von folgender Begebenheit zum obigen Thema in WO. Hier folgend sein Kommentar in WELT-Online: ‘Hoffentlich gedenkt AM am Grab ihrer Mutter auch all der Verstorbenen Mitbürger die sie als Bundeskanzlerin auf dem Gewissen hat’ Dieser Beitrag wurde von WO nicht nur Zensiert, daneben wurde mein Bekannter auch gleich für eine Woche von WELT-ONLINE gesperrt! Offensichtlich reicht die Erinnerung an all die getöteten Mitbürger aus um von WO abgestraft zu werden. Nach meiner Ansicht war der Beitrag gerechtfertigt, jedoch wurde dieser von WO offensichtlich als Majestätsbeleidigung aufgefasst. Es ist schade, dass man nicht daran Erinner darf, wer für die Grenzöffnung und damit verbunden, dass viele Leid bei den Angehörigen der Ermordeten und Schwerverletzten verantwortlich ist. Ich kenne solche Aktionen aus meiner DDR Zeit und dachte, dies wäre endlich vorbei. Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen.
Sehr geehrter Herr Dietmar Schubert, Herr Haferburg hat nicht provoziert, er hat die Realität beschrieben. Natürlich verlangt das GG eine Entschädigung, aber auch ein Euro ist eine Entschädigung. Der Staat hat viele Möglichkeiten Menschen kalt zu enteignen. Dass dies auch in Deutschland trotz GG möglich ist zeigt die Entwicklung von Beitrag, Rentenhöhe und Steuer bei GRV-Rentnern eindrucksvoll. Und der knappe Wohnraum und die steigenden Mieten sind die Folgen eines genauso eindrucksvollen Staatsversagens bei dem Recht im Allgemeinen und das GG im besonderen missachtet wurden und nach wie vor werden. Was Herr Schubert stimmt Sie denn optimistisch, dass in diesem Fall Regeln und Gesetze eingehalten und nicht gebeugt oder gar gebrochen werden? Das einzige was dafür spricht sind die teuren Anwälte, die sich große Wohnbauunternehmen, im Gegensatz zu Otto-Normal-Verbraucher, leisten können. Herr Haferburg hat im Übrigen nirgends behauptet, dass nur Privatinvestoren das Wohnungsproblem lösen können. Auch in keinem anderen Kommentar könnte ich so einen Unsinn lesen. Aber Privatinvestoren können dabei helfen, das werden sie aber nicht, wenn ihnen die Enteignung angedroht wird. Verantwortlich ist aber natürlich der Staat. Er muß die Rahmenbedingungen schaffen und damit dafür sorgen, dass mehr Wohnraum gebaut als durch Zuzug zusätzlich benötigt wird. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten. Nur wollen muss man eben.
“Der Übergang von der Chancengleichheit zur Ergebnisgleichheit.” DIE ERGEBNISGLEICHHEIT, weil nichts mehr klappt, ist logisch. Mit Entsetzen habe ich diese Forderungen über ENTEIGNUNGEN gesehen. ALLE, die das fordern, machen sich mitschuldig, wenn dadurch dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet werden sollte ! Wie in der DDR, irgend ein Bonze (meistens noch minderbegabt) will ein neues Haus auf einem Grundstück bauen, was ihm nicht gehört. Da zögert die Behörde nicht, ruck-zuck wird ENTEIGNET; so geschehen 1953 mit meinen Eltern. Wir hatten ein sehr schönes großes WE Grundstück, weil meine Eltern aber keine ROTEN waren, wurde buchstäblich über Nacht ihr Grundstück enteignet. Als ein dafür eingesetzter Anwalt es 1990 wieder einklagen wollte, war- Simsalabim das Grundbuch verschwunden. So ist es nicht nur uns ergangen. Diese Gangster haben sich alles unter den Nagel gerissen. Die Handwerker mußten ihre kleinen Betriebe aufgeben, weil diese zu einer PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) zwangs- zusammen geschlossen wurden. Von Stund an mußte man monatelang auf einen Handwerker warten oder es ging “unter der Hand” ab. Die Schwarzarbeit in der DDR “Feierabendtätigkeit” lief auf Hochtouren. Wer wie wir mit “harter” DM zahlen konnte, hatte den Joker gezogen. Wer das nicht konnte, mußte entweder warten oder sich selber helfen. Was die Wohnungsnot betrifft, ich hatte es schon mal geschrieben, als ich umziehen mußte und mich in meiner Not ans Wohnungsamt München gewendet habe, wurde mir 2016 von einem Mitarbeiter und beim zweiten Anruf von einer Mitarbeiterin gesagt, sie hätten Anweisungen , momentan nur Flüchtlinge aufzunehmen. Frau/Herr Beyer Ch. ich entnehme Ihrem Brief, daß Sie nicht im Sozialismus aufgewachsen sind, denn sonst würde Sie nicht schreiben “...die auf einmal ganz toll Angst vor der Rückkehr der DDR…” KEINER, der NICHT im Sozialismus leben mußte, sollte sich darüber eine Meinung bilden !! Und wenn doch, dann bitte nicht öffentlich !
” Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, der sammelt Steine für sein Grab.” ( Aus der Bibel )
Es gibt tatsächlich in der DDR auch “positive” Beispiele der privilegierten und rationierten Zuweisung von Wohnungen, die an gewisse Voraussetzungen gebunden waren. Diejenigen, die die ostalgisch verklärende Aussage “Es war nicht alles schlecht,” immer wieder von sich geben, träumen immer nur die halbe Wahrheit. Um in Berlin, Hauptstadt der DDR, wohnen zu dürfen, musste man eine “Zuzugsgenehmigung” erlangen. Selbst innerhalb der DDR war die Personenfreizügigkeit reguliert und rationiert. Hatte man es schließlich die Genehmigung und eine Mietwohnung ergattert, musste man sich eine Art “Blockwart” gefallen lassen, der Besonderheiten, z.B. “Westbesuche” oder Dauergäste, im sog. “Hausbuch” protokollierte. Einige VEB (Volkseigene Betriebe), die DR (Deutsche Reichsbahn) oder die “bewaffneten Organe” verfügten über riesige Kontingente von Mietwohnungen verschiedener Größe, Lage und Qualität, die nach eigenen Kriterien zugewiesen wurden. Diese mehr als geldwerten Privilegien sind nie wirklich hinterfragt worden. Zusätzlich gab es das genossenschaftliche Wohneigentum an “Altneubauten” und und “Neubauten” wie WBS 71, den “Wohnklos mit Kochnische”. Das urige Wohnen im Kiez-Altbau war dank Verfall und Mangel preisgünstig. Überall stank es nach Braunkohlequalm, lagen die Briketthaufen, standen die verzinkten Aschekübel auf dem Fußweg. Die Beseitigung dieser Mängel erforderte Unternehmergeist und Investitionen. Das schlägt sich auf die Mieten nieder. Ohne den Markt und den Wettbewerb wäre das alles nicht möglich gewesen! Das Menschenrecht auf kostengünstiges Wohnen für jeden in der Hauptstadt ist ein spannender Irrtum. Wer meint, die marktfreie Zone durch Enteignung wäre die geeignete Lösung, hat nicht an die Risiken und Nebenwirkungen gedacht. Berlin ist dann arm und nicht mehr sexy. Es soll aber bei der Großen Transformation Vorreiter sein, also wird es so kommen. Und wer bezahlt das alles? Der Steuerzahler mit dem sicher kommenden Berlin-Wohn-Soli fürs Berlin-Wohn-Silo!
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