Chaim Noll / 05.08.2021 / 06:00 / Foto: Imago / 174 / Seite ausdrucken

Wo die Staatsgewalt zuschlägt und wo nicht

In den offiziellen deutschen Zeitungen war nichts davon zu sehen, doch auch das Heimliche und Geheime findet heute seinen Weg ans Licht. Wie kindisch von den Verantwortlichen, im Zeitalter der überall gegenwärtigen, millionenfach in Telefone eingebauten Kameras, die Wahrheit weiterhin medial parzellieren und verwalten zu wollen. Sie verbreitet sich mit Lichtgeschwindigkeit und tut aller Welt kund: Deutschland ist ein Polizeistaat.   

Zum Beispiel die Bilder von den brutalen Polizeieinsätzen in Berlin. Da sind Mitbürgern, unter dem Vorwand, eine vom ehemaligen SED-Genossen Geisel verbotene Demo aufzulösen, schwere Körperverletzungen zugefügt worden. Frauen wurden von Banden bulliger Männer zu Boden geworfen wie bei Vergewaltigungen im Wald, mit Würgegriffen traktiert und geschlagen. Sichtlich floss Blut – das lässt sich nicht mehr ungeschehen machen, auch nicht durch nachträgliche Anzeigen gegen die Opfer. „Ich hatte starke Schmerzen, an Kopf, Hüfte und Rücken“, beschrieb ein Verletzter die Misshandlungen durch die Berliner Polizei. „Ich habe zwei Platzwunden und eine Fast-Platzwunde oben am Schädel, die Gott sei Dank nicht aufgegangen ist (…) Ich wurde in einer Notfallaufnahme von einer Unfallchirurgin genäht, eine Platzwunde an der rechten Schläfe und eine hinter dem rechten Ohr mussten genäht werden. Im Krankenhaus hatte ich eine Bewachung von der Polizei dabei die ganze Zeit.“

Die Wut der Beamten richtet sich gegen so genannte „Querdenker“, und es ist erschütternd und entlarvend für den Zustand des Landes unter Kanzlerin Angela Merkel, dass dieses Wort ein Pejorativ, sogar ein Stigma geworden ist. Ich bekenne hiermit, dass ich mein ganzes Erwachsenenleben hindurch ein „Querdenker“ gewesen bin, seit ich in relativ jungen Jahren die von einem gescheiterten deutschen Staat verordnete Denkweise abgeworfen und frei zu denken begonnen habe. Und dass ich „Querdenken“ für eine Qualität halte. Für eine Methode, die uns erst zu dem befähigt, was wir in diesen schwierigen Zeiten um unseres Überlebens willen sein müssen: kreative, geistig bewegliche, aus den Bahnen verordneter Stupidität und Untertanenfurcht ausbrechende Individuen.

Verinnerlichte Feigheit der deutschen Behörden

Während jungen Deutschen von heute „Querdenken“ als strafwürdige Verwirrung dargestellt wird und man sie auf diese Weise zu Mitläufern und Opfern von morgen erzieht, entfalten sich andere Gruppen ganz ungehemmt. Und ihnen gilt auch kaum Gewalt durch Staat und Polizei. Ich meine zum Beispiel die vom gleichen ehemaligen SED-Mitglied und heutigen Berliner Innensenator Geisel als „junge Männer, arabischstämmig, nicht politisch organisiert, eher erlebnisorientiert“ bezeichneten Demonstranten, die am 16. Mai in Berlin und anderswo zum Hass auf Israel und Juden aufriefen.

Hier wurden keine Wasserwerfer aufgefahren, auch keine Körperverletzungen durch behelmte, bewaffnete, schwarz gekleidete Schlägertrupps der Polizei begangen, hier hielt man sich zurück, „besonnen“ und „de-eskalierend“. Gegen die „Juden-ins-Gas“-Rufer der vom Berliner Senat genehmigten Al-Quds-Demos wurde nicht Strafanzeige erstattet, man griff nicht Einzelne heraus, verprügelte sie oder nahm sie in Haft. Gewalt gegen Deutsche, Sanftheit für Salafisten. Hat es damit zu tun, dass aggressive, gewaltbereite Gruppen hinter ihnen stehen, „arabischstämmige“ Clans, mit denen sich kein Polizeibeamter, erst recht kein Berliner Innensenator ernsthaft anlegen will?

Denn da gibt es die längst verinnerlichte Feigheit der deutschen Behörden, das reflexartige Zurückweichen vor den wirklich gefährlichen Kräften im Land. Es ist so viel leichter, an braven Bürgern sein Mütchen zu kühlen, an weitgehend harmlosen, soliden Steuerzahlern, von denen man nicht fürchten muss, dass sie ein Messer zücken oder eine Bombe werfen, die nur ihren Unmut über fragwürdige Corona-Restriktionen der Regierung zum Ausdruck bringen wollen und dazu trotz Demonstrations-Verbot auf die Straße gehen. „Ich wünsche Deutschland eine starke Polizei“ habe ich vor einigen Monaten an dieser Stelle geschrieben und mich inzwischen hundertmal gefragt, ob das klug war. Doch ich meinte eine starke Polizei, nicht eine feige. Ich meinte eine, die zum Schutz ihrer Mitbürger agiert, nicht zu ihrem Schrecken. Ich meinte einen Staat, der für seine Bürger da ist und sie nicht verrät und im Regen sitzen lässt.

Oh, Deutsche, ihr hattet zu viel Geduld mit schlechten Regierungen. Ihr habt diese unfähige Frau zu lange über euch herrschen lassen. Sechzehn Jahre Angela Merkel. Die brutalen Bilder vom Sonntag, 1. August 2021, zeigen die ganze Wahrheit über diese Kanzlerschaft.

Foto: Imago

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Hartwig Hübner / 05.08.2021

In einem sind Sie nachlässig, verehrter Autor. Merkel ist eine Verbrecherin, die vor ein Kriegstribunal gehört(e), aber niemals Kanzlerirn. Nach ihrem mehrfachen Wortbruch, unzähligen Rechtsbrüchen, ist sie das nicht mehr. # Was nicht ist, wird noch, denn vor GOTT wird diese menschenverachtende Gaunerin niemals bestehen. # Merkel hätte sich sehr intensiv mit dem Thema Westjordanland auseinandersetzen sollen und der Entstehung des Staates Israel, dann wäre dieser Blenderin jede Hybris aus dem Kopf gefahren, wäre auch nur ein wenig Intelligenz im Hirn dieser perfiden, verbrecherischen Frau. # Gelacht wird immer zuletzt, das vergessen diese geisteskranken Diktatoren. Dann werden sie um Gnade winseln, wie man es oft in Filmen sieht, werden nach billigen Ausreden suchen, aber es wird nichts nutzen.

Dr Stefan Lehnhoff / 05.08.2021

Wie ich schon vor Monaten schrieb, ging es ja nie um Quer- sondern um überhaupt denken. Jeder Mensch von An- und Verstand aber sollte heute frei nach Kennedy sagen: as free man I take Pride in the Words: Ich bin ein Querdenker.

Marcel Elsener / 05.08.2021

„Ein kommunistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.“ Alexander Solschenizyn Das findet derzeit (nicht nur) in Berlin statt.

sybille eden / 05.08.2021

Herr HARALD OCZKO, sie irren sich, General Pinochet hat keine “Demokratie” beseitigt, sondern eine linksextreme Diktatur.

Peter Krämer / 05.08.2021

Das aktuelle Vorgehen gegen die Querdenker reiht sich eine in eine lange Liste der vergangenen Jahre, und dies gilt für Deutschland ebenso wie die EU. Kritik an der jeweiligen politischen Führung wir nicht mehr mit vernünftigen Gegenargumenten widersprochen, sondern der Urheber wird unverzüglich an den Rand der Gesellschaft befördert. Die Skala der Wortwahl reicht dabei von “anschlussfähig an Populisten” bis gleich zu “Nazi”. Dieses N-Wort ist nicht verpönt und findet mittlerweile für fast jeden Verwendung, der zum Schweigen gebracht werden soll., Zwischentöne gibt es nicht mehr, nur noch richtig oder falsch, gut oder böse. Es hat nur noch die offizielle Regierungsmeinung zu gelten und sonst nichts, in weiten Teilen sitzen Linke und Grüne faktisch schon mit am Kabinettstisch. Wer es noch wagt, anderer Meinung zu sein oder unliebsame Fragen zu stellen, hat schon länger mit der gesellschaftlichen Ächtung zu rechnen, und wie die Ereignisse zeigen, wohl auch zunehmend mit der physischen Vernichtung.

Frances Johnson / 05.08.2021

@ Michael Stoll: Die Querdenker haben sich selbst so genannt. Vielleicht hätten sie sich gar nichts nennen sollen, zumal sie heterogen sind. In dem Moment, wo sie sich einen Namen gaben, wusste ich, dass das Ärger gibt. Jetzt werden alle, die da mitlaufen, auch Grüne, in die rechte Ecke geschoben und die wird bei quer verordnet.

Manfred Werner / 05.08.2021

Sich für irgendetwas Fiktives hinknien, Ungarns Gesetzestexte gar nicht erst lesen, aber sich Regenbogenhemdchen überstreifen oder mit „Multi Color Fähnchen“ wedeln. Das ist die Sache von Dünnbrettbohrern und Dämmerleuchten wie Goretzka und Vettel. Aber klare Position für Grundrechte im eigenen Land beziehen oder sich gegen Al-Quds und Geisel´s Polizeigewalt stellen, da reicht der Sauerstoff im Oberstübchen nicht mehr.

Gudrun Meyer / 05.08.2021

Eine starke Polizei, der ihre eigenen Muskeln und Möglichkeiten bewusst, bräuchten wir nach wie vor. Wahrscheinlich würde eine starke Berliner Polizei als erstes im Görlitzer Park aufräumen, als nächstes den Clans und Hausbesetzern klarmachen, dass die schönen Zeiten der Gesetzlosigkeit vorbei sind und als drittes zwar nicht direkt gegen Geisel & Co. aufstehen, weil die Polizei das aus guten Gründen nicht darf, aber der ganzen Bevölkerung zum zivilen Widerstand raten. Auf deutsch: “Haltet euch an die Gesetze, sonst bekommt ihr es mit uns zu tun, aber die schikanösen, teils verfassungswidrigen, Einzelheiten, auf denen der Herr Innensenator besteht, braucht ihr nicht zu beachten.” Eine starke Polizei stünde hinter den Justizbehörden, d.h., Staatsanwälte und Richter würden es wieder wagen, Verbrecher mit oder MiHiGru in die Knäste zu schicken. Über kurz oder lang sogar in nicht mehr “humanisierte”, sondern in echte Knäste. Natürlich gäbe es manchmal Ärger mit der Rechtsneigung der Polizei. Wer da eintritt, träumt wahrscheinlicher von Recht und Ordnung als von der Regenbogen-Welt jenseits der Zugehörigkeiten. Aber was wäre falsch an Recht und Ordnung? Solange die Polizeibeamten selbst aufpassen, dass keine rechtsextremen Exzesse aufkommen, gäbe es nur unangenehme Einzelfälle, kein grundsätzliches Problem. Der Gradmesser wäre die Verfassungskonformität, nicht das Urteil irgendwelcher Wikipedia-Journalisten, laut denen alles Konservative, z.B. die JF, die hinter Meuthen und dessen Flügel in der AfD steht, schon “zwischen dem Konservativismus und Rechtsextremismus” liegt.  Ebenfalls am GG muss man Geisels Willkür messen - Streicheleinheiten für “JUDEN INS GAS”-Brüller mit muslim. MiHiGru, massive Gewalt (allerdings laut dem Demonstranten C. Ratz von allenfalls 5% der Beamten) gegen Bürger, die zivil gegen Willkür und einsetzenden Totalitarismus aufbegehren. Was Geisel treibt, ist Amtsmissbrauch. Da liegt das Problem., viel weniger bei der Polizei.

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