Die EZB Bilanz wurde also seit 2004 um circa 6000 Milliarden Euro nahezu inflationär aufgebläht (600% Wachstum), also ohne Deckung durch wirtschaftliches Wachstum. Zwischen 2015 und 2022 kauft EZB Anleihen im Wert von > 5000 Milliarden Euro, die Summe wird ebenfalls elektronisch “gedruckt”. Für mindestens 80% dieser Summe werden Staatsanleihen gekauft, für den Rest Unternehmensanleihen. Die Banken sind hierbei Durchlauferhitzer: Die Banken kaufen dem Staat die Staatsanleihen ab, einige Tage später kauft die EZB den Banken die Staatsanleihen ab. De facto kauft die EZB direkt beim Staat. Das Inflationsgeld fließt also in die Staatshaushalte(!) der Eurozone, demnächst auch direkt zur EU-Kommission (Corona Bonds, de facto Euro Bonds). ++ Die Gewinner dieser Staatsfinanzierung sind zuerst die überdimensionierten Staatssektoren der Eurozone, insbesondere die Beamtenapparate (in den Südländern extrem aufgebläht). In zweiter Linie werden Sozialbereiche korrumpiert und die Zombiewirtschaft am Leben erhalten (jetzt stark anwachsend). Obwohl das Geld im Staatshaushalt hauptsächlich konsumptiv verbraten wird, führt es (noch) nicht zu einer schmerzhaften Inflation in der Realwirtschaft - warum, ist unklar. Auf jeden Fall haben wir eine Asset-Inflation. Also Immobilien, Aktien, Gold und ähnliche Sachwerte sind gigantisch gestiegen. Ich habe jedoch das Gefühl, dass auch die Lebenshaltungskosten seit Jahresanfang deutlich gestiegen sind. ++ Das Schlagwort “Umverteilung von unten nach oben” ist irreführend. Es ist eine Umverteilung vom produktiven Bereich zum unproduktiven staatlichen Bereich. Der scheinbare(!) Vermögenszuwachs der “Reichen” ist zum großen Teil der Geldentwertung geschuldet (Asset-Inflation), sozusagen ein Kollateralschaden der Staatsfinanzierung durch die Notenbanken. Die Verlierer sind in der Tat die “kleinen Leute” und der Mittelstand - es sind diejenigen, die mit ihrer Wertschöpfung das schmarotzende System am Laufen halten.
Weil zumindest einige Politiker wissen, was auf die Bevölkerung und letztlich auf ihre eigene politische und irgendwann persönliche Sicherheit zukommt (dann, wenn die Polizeibeamten, die ja zur wirtschaftlich verletzlichen Mehrheit gehören, sie nicht mehr schützen), haben sie vorgesorgt, soweit es um Gold geht. Das ist weitgehend inflationsresistent und wird deshalb seit langem immer beliebter. Seit Januar 2020 (oder war es schon 2019?) darf niemand sich noch anonym Gold für mehr als 2000,—Euro kaufen. Das nicht anonyme Gold wird dann halt eingezogen, um den Staatskrach und seine Folgen für die herrschende Clique abzumildern. Wie ich die Medien kenne, wird den qualitätsredaktionellen Prostituierten der Macht (Entschuldigung bei den ehrlichen Straßenprostituierten!) auch dazu eine lange Reihe beschönigender Parolen einfallen, die samt und sonders auf die Einführung des rettenden Sozialismus hinauslaufen. D ist auch nicht das einzige Land, das in den Strudel geraten wird. Im Gegenteil, der trifft die ganze EU. Er wird auch GB mit seinen wirtschaftlichen Abhängigkeiten von Kontinentaleuropa treffen, aber schon weniger hart. Es wäre übrigens nutzlos, dem Brexit einen Dexit folgen zu lassen, dafür ist ein Land ohne natürliche Grenzen und inzwischen auch ohne Armee zu verletzlich. Ok., zwischenstaatliche Kriege des “traditionellen” Typs sind im Europa von heute aus einer langen Reihe von Gründen unwahrscheinlich. Dennoch ist D außer mit seiner enormen wirtschaftlichen Abhängigkeit vom übrigen Europa auch mit seiner territorialen Sicherheit erpressbar. Das war nicht immer so, das verdanken wir der Inkompetenz des Merkel-Regimes.
Es ist ein Phänomen, dass die Leute nicht sehen, was auf sie zukommt (die Bekannten, mit denen ich darüber spreche, winken ab oder lächeln nur mitleidig wg. meiner Befürchtungen). Sie wollen es nicht wahrhaben, durchschauen es nicht oder können es sich nach 60-70 guten Jahren nicht vorstellen, dass dieses Land den Bach runtergeht. Und sie werden von dieser Regierung durch ihre Hütchenspielertricks dumm gehalten. Merkel und Konsorten kaufen Zeit, verschlimmern täglich das Übel und sind ebenso machtgeil wie überfordert. Ob Krall oder Sinn, dass es krachen wird ist sicher, die Zeichen sind unübersehbar für den, der sehen kann.
Naja, immerhin hat Krall mit seiner Prognose Mut bewiesen und sich weit aus dem Fenster gelehnt, sehr weit sogar. Das war als er behauptete, er habe alle seine Depots geräumt. Da standen Daimler bei 22 €, Deutsche Post 20 € Euro, MTU bei 110 usw .. Und heute? Schwamm drüber. Entweder man hat oder man hat nicht. Niemand weiß wie es weitergeht, und das schon seit gut einem Jahr. Dirk Müller redet seinem einem Jahr auch nichts anderes als “hatten wir auch noch nicht sowas .. greife nie ein fallendes Messer .. kann, kann aber auch nicht” undsoweiter, meist hält er den Mund, was auch gut ist . Kluger Mann.
Am Ende des Artikels steht “Deswegen ist die Legitimität der Regierung sehr hoch”. Legitimität ist aber nicht nur dass etwas anerkannt wird, sondern benennt auch Rechtmäßigkeit. Wer letzteres bei den jetzt Regierenden erkennt ...gute Nacht. Es wurden Gesetze, die 70 Jahre gültig waren einfach ausgesetzt. Dies wären die Pflicht zur rechtzeitigen Insolvenzanmeldung und die Bilanzierungspflicht der Banken bei (drohenden) Kreditausfällen. Das Letztere kann ich nur laienhaft ausdrücken. Ich glaube, einfach Gesetze mal außer Kraft zu setzen um schlechte Nachrichten zu vertuschen, das gab es mal als die Könige und Kaiser von Gottes Gnaden regiert haben. Mit den Amtseiden “...Schaden abwenden” und dem was man allgemein unter Demokratie versteht, hat das nichts mehr zu tun.
@Karl-Heinz Faller: Zombiefirmen durch Zombielöhne, also künstlich nach oben gedrückte Löhne, zu bekämpfen ist wie Feuer mit Benzin löschen. Was die Wirtschaft am dringendsten braucht ist das Heraushalten des Staates: Keine Mindeslöhne, kein Kündigungsschutz, keine Subventionen, weniger Bürokratie und niedrigere Steuern und niedrigere Strompreise.
@eisleben Befragen sie Herrn Sinn doch mal zu den 12 BILLIONEN Schulden für die D. haften muss.Scheint niemanden zu interessieren.
Man kann darüber diskutieren, ob der Begriff ” Realwertinflation” nicht besser durch den Begriff “Nominalwertinflation” ersetzt werden sollte. Denn nicht nur bei Immobilien und Aktien, sondern auch bei Gütern des täglichen Bedarfs steigen die Preise inzwischen nominell, ohne das sich am Gebrauchswert der Sache etwas ändert. Dazu braucht es nur zum Vergleich ein paar alte Werbeflyer von Aldi oder eines anderen Discounter. Noch deutlicher wird es beim Gold. Im Jahr 1999 brauchte man einen Euro um 0,13 Gramm, zu kaufen; heute sind es deutlich über sechs Euro. Das heißt, der Euro hat ca. 85% seines Werts gegenüber Gold verloren. Und wenn man will, kann man das auch für für seine angesparte Altersvorsorge übertragen - deshalb wichtig: Sofort aufhören auf das Alter zu sparen - man wird auch ohne das in den nächsten Jahren zum Millionär. Ansonsten Sachwerten anlegen. Ein Paar Schuhe fürs Alter bleiben immer ein Paar Schuhe fürs Alter, genauso, wie ein Kilo Gold immer ein Kilo Gold bleibt :-)
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