Dazu ein Witz aus DDR-Zeiten, es gab damals sogenannte Vertragsarbeiter (hieß im Westen noch Gastarbeiter). Meist waren die zu Ende der DDR aus Vietnam. Ein Beauftragter der Volkssolidarität klingelt in den Plattenbauwohnungen. Es entspinnt sich folgender Dialog: „Guten Tag,, würden Sie zu Weihnachten einen Vietnamesen nehmen?“ „Also ich weiß nicht, bisher hatten wir immer eine Gans.“
Herrlich, jede(*r/m/s) Gutmensch bekommt seinen Privat-Flüchtling. Wie wunderbar, meine Omi sprach immer von “Ihren Boys” in Mozambique ... Das war ganz bestimmt sicherlich aufwertend gemeint. Wie wir das jetzt auch gerne wieder tun. Ein Schelm wer Schlechtes dabei denkt (Cesars Palace: Hony soir qui mal i pense).
Jeder weiß doch worum es geht. Die Willkommenskultur-Fraktion hat auch schon vorher keinen Finger gerührt. Insofern ist eher überraschend dass sie für diese Show noch 25 Freiwillige (Deppen) gefunden haben.
Es tut gut, diesen Artikel zu lesen. Da sind Sätze drin, die tun so gut wie eine Oase in der Wüste. Meine drei Lieblinge sind: 1. Das Talkshow-Gespräch mit Herrn Habeck und Frau Maischberger—- 2. “Es ist aber nicht einmal Gesinnungsethik, sondern einfach nur schäbig, auf Kosten anderer gut sein zu wollen.”—- 3. “(...) echte Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge aus aller Welt (schlappe 30 Millionen) müssten “wir” selbstverständlich aufnehmen. Wir müssen gar nichts. Sie hingegen können gerne am NesT-Programm teilnehmen.“—- Es tut gut, all das zu lesen, gleichzeitig merkt man dabei/daran, was zerstört worden ist: Früher selbstverständliche Diskussion und Widerrede findet nicht mehr statt, es gibt nur eine Meinung bzw. “Haltung”. Und der Schutz von eigenen Interessen (auch von lebenswichtigen Interessen) ist nicht bloß verpönt, sondern eigentlich undenkbar gemacht worden. Und weil das leider so ist, wird auch die wunderbare Nachfrage-Aktion, die Sie vorschlagen, leider nichts bewirken (können). Trotzdem Danke.
Ich habe da einige mir besonders ans Herz gewachsene Kandidaten, bei denen nächste Woche der Postmann klingelt. Alte “Freunde” aus meiner früheren linken Vergangenheit, die mich seit ein paar Jahren nicht mal mehr mit dem Allerunwertesten ansehen, dafür aber allesamt sowohl über Kohle, als auch Platz in ihren stilvoll restaurierten oder neu erbauten Häusern auf dem Land verfügen. Widerliches, scheinheiliges Volk, das vor lauter Selbstgerechtigkeit kaum gehen und stehen kann. So orgiastisch wie dann habe ich ganz sicher noch nie Briefmarken angeleckt.
Tolle Idee ganz toll. Jetzt können nicht nur die Protagnisten des Liedes „Die Demokratie ist weiblich“, die uns schon immer ein Vorbild waren, und sicherlich alle schon einen Flüchtling beherbergen, nein jetzt können alle Guten sich voll auslassen und eine Patenschaft übernehmen. Aber liebe Bertelsmänner - noch nicht ausgerutscht auf der Schleimsp…?- und EKD, da vielen Guten oftmals die Tragweite ihres Handelns nicht bewusst ist, (Stichwort: ,,Flüchtlingsbürgen‘‘, sozusagen das Denken vom Ende her ihnen völlig fremd ist, sollten Sie folgendes beachten. Bei Übergabe der Patenschaft unbedingt eine Proschüre aushändigen in der ganz detailliert, am besten in einfacher Sprache, die Konsequenzen einer Patenschaft aufgelistet sind. Sonst müssen die Bösen schon wieder die moralische Überheblichkeit der Guten finanzieren.
Noch eine Facette zum Thema: Wie gesagt, ich war einige Jahrzehnte eng mit Linksgrünen befreundet und habe mich früher eher auch diesem Spektrum zugeordnet wie so viele hier. Diese immer noch Linksgrünen haben natürlich kein besonders gutes Vehältnis zum deutschen Staat. Sie sind in Opposition zu ihm, lehnen den Kapitalismus vehement ab und sehen die westlichen Staaten als Verursacher des Hungers und des Elends der dritten Welt. Genauso naiv und infantil, wie es hier klingt. Also sehen sie nicht sich in der Pflicht zu helfen - sie sind ja unschuldig an den desolaten Verhältnissen in der Welt - sondern das ist Aufgabe dieses verhassten “weißen” Staates, der nun ausbaden muss, was er sich eingebrockt hat. Dass sie selber auch Teil dieses Staates sind und durch die Zuwanderung in Mitleidenschaft gezogen werden, weil ihr Leben ja nicht an der privaten Haustür aufhört, sondern auch durch den öffentlichen Raum (vom Staat reglementiert und gesichert) bestimmt wird (Infrastruktur), scheint außerhalb ihres Horizontes zu liegen.
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