Liebe Vera, wir leben in keiner DDR mehr da gebe ich dir Recht. Aber wir sollten an die Worte denken die uns Bärbel Bohley mit auf den Weg gegeben hat bevor sie für immer von uns gegangen ist. Der Mensch ändert sich nicht,aber er verändert sich . Ein Werner Schulz in einer schwarz /günen Veranstaltung mit dir liebe Vera wird wahrscheinlich das Interesse der Medien wecken aber er wird wie hier schon beschrieben, kommentieren und verkünden . Fast ein anderthalb jahrzehnt älter als du möchte dir sagen,schon deine Kräfte , für eine Zeit in der die Menschen die Wahrheit erkennen . Ich wünsche dir alles Gute und die Kraft , die man braucht deinen Weg zu gehen. Auch wenn man im Berndshof meinen Willen nicht brechen konnte , der Wille bleibt aber nicht die Kraft. Manches Mal ist es ratsam sparsam damit umzugehen .
Beim “Genuss” der Panorama-Sendung hatte ich den Eindruck, dass den alten Wolf Biermann die Senilität ereilt hat. Gesichtsausdruck, Wortfindungsstörungen und kindische Bezugnahme auf Viagra bei Email-Verkehr mit ehemaligen Systemkritikern lassen leider diesen Schluss zu. Ich meine das wirklich ernst. Und wenn dem so ist, empfinde ich es als riesige Unverschämheit von Frau Reschke, einen derart Betroffenen als Kritiker gegen politisch Andersdenkende einzusetzen.
Was ist in einem Mensch vorgegangen, der sich früher angeblich für Freiheit und Recht eingesetzt hat und sich heute in die Phalanx der Freiheit- und Rechtzersetzer einreiht? Welcher Gehirnwäsche ist er erlegen? Ist sein früheres Handeln noch glaubwürdig? Zerstört er damit nicht sogar seine eigene Vergangenheit? Sind die alle für die satten Diäten zu Kreuze gekrochen? Wollen die ihre früher erworbene Ehre konterkarieren? Das trifft nicht nur für Werner Schulz, sondern für alle zu, die im Dunstkreis der Grünen herumirren.
Hallo Frau Lengsfeld, schade um die Zeit, machen Sie stattdessen was Schönes. Wer will denn wirklich Lebenszeit mit diesem in der Wende hängen gebliebenen bürgerrechtlichen Altkader, der mindestens zum Lachen in den Keller geht und dort auch auf jeden Fall vorm Lachen noch das Licht ausmacht, auch nur spaßweise verschwenden ? Im Übrigen gilt - viel Feind, viel Ehr. Zahlen Sie´s ihm heim. Erzählen Sie an passender Stelle auch irgendwas Anrüchiges. Einfach so.
Bin gespannt, ob er antwortet. Heutzutage wird lieber über Leute geredet als mit ihnen.
Den Werner Schulz herauszufordern, finde ich richtig. Sollen sich die ehemaligen DDR-Revoluzzer doch noch mal darüber klarwerden, ob sie damals eigentlich das Gleiche wollten. Ich bin schon ziemlich irritiert über die verschiedenen politischen Wege, die die Lengsfelds, Schulzes und Co. von damals gegangen sind. War wirklich das Motiv vorherrschend, im neuen „Leben“ auf der anderen Seite nun endlich alles RICHTIG machen zu wollen (und zu können)? Oder gab es für den zweiten politischen Lebensweg der ehemaligen Pankower Friedenskreis-Protagonisten doch ganz andere, viel profanere Gründe? Ich kann z. B. überhaupt nicht nachvollziehen, wie man, wie Vera Lengsfeld, 1983 aus der SED rausgeschmissen worden und nach der Wende in die CDU eingetreten ist und jetzt immer noch Mitglied in dieser Partei sein kann. Ich habe die Bilder noch vor Augen, wie Lengsfeld, Krawzcyk, Klier und andere auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration aufgetreten sind - und heute unterstützen sie, schon mit ihren Parteizugehörigkeiten, eine Frau wie Merkel. Für mich unfaßbar und undenkbar. Es ist schlicht eine Frage des Charakters. Das sieht man an den Einlassungen von Werner Schulz.
Liebe Achse, wie wäre es mit einem “Indubio”-Beitrag? Vera Lengsfeld und Werner Schulz im Gespräch mit Burkhard Müller-Ullrich. Würde gewiß eine interessante Sendung werden. Die Diffamierung der Bürgerrechtler, die auch heute kritisch ihre Stimme erheben, läuft ja schon seit einer Weile. Vera Lengsfeld, Angelika Barbe, Siegmar Faust, Arnold Vaatz, Michael Beleites, um nur einige Namen zu nennen. Schlimm ist, daß diese Diffamierung auch von ausgewiesenen Bürgerrechtlern selbst kommt, von Werner Schulz eben, oder Uwe Schwabe (in bezug auf die Coronaproteste in Leipzig)—und zwar in Sendungen, die mit gutem Journalismus nichts mehr zu tun haben, und mit Mitteln, die fatal an die der Staatssicherheit erinnern, gegen die diese Bürgerrechtler einst gekämpft haben. “Panorama” bestreitet, mit den Methoden des Propaganda-Apparats der DDR zu arbeiten—arbeitet aber de facto so, der Beitrag von Halasz klingt wie aus der Arbeitsgruppe von Karl-Eduard von Schnitzler. Erwachsene Menschen werden wie kleine dumme Kinder behandelt, die noch nicht wissen, was sie tun und sagen. Kein einziger von dieser HJ (Haltungsjournalisten) hat je für Freiheit und Demokratie getan, was die von ihnen herabgesetzten Bürgerrechtler unter Gefahr für Leib und Leben getan haben. Daß Lengsfeld, Barbe, Vaatz, Faust mit ihren Beobachtungen recht haben könnten, kommt den Propagandisten von heute nicht in den Sinn, es wird nicht einmal nachgeforscht, ob das der Fall sein könnte; die Beobachtungen, die Menschen wie Lengsfeld und Barbe dazu bringen, so zu agieren, wie sie das tun, werden als “nicht ernstzunehmen” abqualifiziert. Nein, wir leben nicht in der DDR. Aber wir leben mit und in ihren Methoden. Sie sind etwas modernisiert und den heutigen Bedingungen angepaßt. Aber: Eine operative Zersetzung bleibt eine operative Zersetzung, auch wenn sie mit den Techniken, den Möglichkeiten des Jahres 2020 und nicht aus der Staatssicherheit, sondern aus der Zivilgesellschaft erfolgt.
Öffentliche Denunziation, das ist Reschkes Lieblingsinhalt ihrer Sendungen aus dem Zentrum der vermeintlichen Macht. Biermann wird so zu einem würdelosen Plagegeist, der sogar Freundschaften ausplaudert. Seine ehemaligen Heldentaten waren nie welche, ein dürrer, heute zittriger Rechthaber. Dieser Schulz war schon damals ebenso nichtssagend peinlich. Leute, die von gestern. aber nicht mehr im Heute leben. Gegen Multikulti zu sein ist heute wie früher die Kulturschaffenden anzugreifen, Biermann hat nichts gelernt, seine Kultur war nie eine ernstzunehmende, sondern lediglich eine Vorstufe zur Selbstaufgabe.
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