Redaktion / 23.03.2024 / 14:00 / 9 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Integrieren muss sich jeder selbst

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig „Leserkommentare der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar zum Redaktions-Beitrag „NRW-Innenminister warnt vor Ausländerkriminalität – Wir haben es gesagt“, in dem es um das plötzliche Bekenntnis von NRW-Innenminister Herbert Reul geht, man müsse über Ausländerkriminalität sprechen. Stephan Bujnoch schreibt:

Das ist ja immerhin ein Fortschritt. Wenn Reul konstatiert, wir hätten unsere Hausaufgaben bei der Integration nicht gemacht, liegt er allerdings mindestens teilweise falsch. Integrieren gibt es semantisch als transitiven und intransitiven Prozess. Fremde zu integrieren ist die Aufgabe der Politik und auch der Bevölkerung und kann den Bereich Hilfestellung nicht überschreiten. Das intransitive „sich integrieren“ ist die ureigendste Aufgabe der Zuwanderer. Und hier hapert es gewaltig. Die Bandbreite reicht von Wurstigkeit bis zum offenen Widerstand. Echte Integrationswilligkeit gibt es nur in homöopathischen Dosen. Daß das auch grundsätzlich anders geht, zeigen die Erfahrungen der 80-er mit den vietnamesischen „boats people“. Im Kindergarten meines Sohnes stellten sich beim Sommerfest zwei Familien vor mit ihren Kindern – auf englisch mit einer Entschuldigungsarie, leider noch nicht Deutsch zu können. Ein Jahr später voll integriert mit exzellenten Sprachkenntnissen, sprich fließend und fehlerfrei. So geht Integration. Es liegt also nicht am staatlichen Integrieren, sondern hauptsächlich am sich Integrieren und integrieren lassen. Hauptfehler an der woken Haltung in diesem Bereich ist das ohne Not den Flüchtlingen gemachte „Geständnis“, man hätte selbst Fehler gemacht, statt offen über deren mangelnde Integrationswilligkeit zu sprechen und auch legislativ zu handeln: Wer sich partout nicht integrieren lassen will, verliert seinen Status und Titel und wird abgeschoben. Ich traue mich wetten, daß dadurch sogar der Anteil der „gut Ausgebildeten“ unter den Flüchtlingen spürbar steigen würde. Denn die Integrations- und Arbeitswilligen wollen in Sozialsysteme einzahlen, die nicht von den Unwilligen ausgenutzt werden.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Tobias Meier / 23.03.2024

@Rainer Niersberger: “Natuerlich reicht die hiesige Versorgung aus, nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch die Lieben zuhause zu alimentieren, was “Anstrengungen” nicht gerade fördert. ” Beim Lesen dieses Satzes musste ich an eine Werbung denken, die ich gestern im Fernsehen sah. Eine Bank warb damit, unkompliziert Geldsummen international überweisen zu können. Sinngemäß war die Message: ‘Mit uns können Sie einfach und unkompliziert Ihre Lieben in der Heimat finanziell unterstützen.’ Mir blieb die Spucke weg, als ich das sehen musste. Immerhin war die Werbung auf Deutsch und dürfte damit einen Gutteil der Zielgruppe nicht erreichen.

Jochen Lindt / 23.03.2024

Die Immigranten müssen sich nicht integrieren und tun das auch nicht.  Mussten sie noch nie. Als ich Student war (Ende 80er Jahre) da wohnte eine albanische Familie neben unserer Studenten-WG. Alles “Flüchtlinge”, die damals noch Asylanten hiessen.  Jedoch zur Olivenernte in Albanien waren alle weg. Zuhause in Albanien wartete schliesslich ihr Landgut auf die Olivenernte. Deutschlands Sozialsystem ist einfach ein Einkommen, besser gesagt “Money for Nothing”. Gilt sicher nicht nur für Albaner.

Gabriele Klein / 23.03.2024

In Kanada oder USA kommt man als legaler Einwanderer nicht rein, ohne VORHER die Sprache zu beherrschen, (1) bei der heutigen Technik kein Problem so dolle ist das nicht mit dem Erwerb von Sprachkenntnissen. Bei derart fortgeschrittener Technik u. Materialien, oder gar Leben im Lande der zu erlernenden Sprache. nun wirklich kein Hexenwerk das viel IQ bedarf.  Hier sprachuntkundig zu bleiben, dazu gehört schon was. Wahrscheinlich ist teils auch Analphabetismus der Grund. Dann nützt natürlich die beste Technik nichts. (1)(Viele scheinen sich genau daran wohl zu stören um statt dessen, zum Zwecke des sozialen Unfriedens die illegale Einwanderung zu unterstützen). Was mir nicht einleuchten will ist warum die NGOs die dies schamlos in aller Öffentlichkeit forcieren nicht strafrechtlich verfolgt werden, da sie ja zu einer strafbaren Handlung (illegaler Einreise) aufrufen, bzw. dabei assistieren.  Entweder es gibt Einwanderungsgesetze oder es gibt sie halt nicht.

Holger Kammel / 23.03.2024

Sie meinen den Koran, Herr Luhmann? Wie oft wird in dieser Haßbibel zur Ermordung von Ungläubigen und der Vergewaltigung ihrer Frauen aufgerufen?

Sam Lowry / 23.03.2024

Es ist doch wie bei Drogen- und Alkohol-Sucht: Wenn derjenige nicht aus voller Überzeugung loskommen will, sind sämtliche Therapien und Entgiftungen nur rausgeworfenes Geld. 2016 habe ich leider meine “volle Überzeugung” nach 13 Jahren Abstinenz verloren. Der Unterschied heute ist, dass das schlechteste und schmutzigste Krankenhaus Deutschlands (St. Elisabeth Lahnstein) ausschließlich für mich zuständig ist. Auch ein Versuch, mich per “Diagnose Depression” in ein anderes Krankenhaus zu retten, scheiterte. Auch das ist wieder Lahnstein zuständig, trotz angeblich “freier Krankenhaus-Wahl”. Therapieplätze in vernünftigen Einrichtungen sind so rar wie eine blaue Mauritius. Sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen ist leichter gesagt als getan. Genau so stelle ich mir das auch bei integrationswilligen Menschen vor, die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr in die Deutschkurse gehen. Vielleicht fehen denen auch die Perspektiven, dass es danach besser wird. Trotzdem denke ich, dass 90 % gar nicht wollen, weil es ja auch so irgendwie einigermaßen läuft.

Rainer Niersberger / 23.03.2024

Wenn ” wir” hier schreiben bzw lesen, es laege am ” Wollen” oder/ und “( Nicht) Koennen” , ist das natuerlich nur die halbe Wahrheit. Wie so oft werden nicht nur in diesen Bereichen nur die gerade noch “korrekten” bzw nicht lebensgefährlichen Zwischenursachen genannt. Rein theoretisch koennte ” man” in nahezu jedem Fall noch nach dem “warum” fragen. Wobei ” man” auch hier wieder zu kurz springen koennte. Natuerlich reicht die hiesige Versorgung aus, nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch die Lieben zuhause zu alimentieren, was “Anstrengungen” nicht gerade fördert.  Ein unmittelbarer, eigener Blick in die Laender und ihre Kulturen verrät aber, dass es auch ohne diese Alimentation nicht von Willigen und Bildungshungrigen wimmelt. Auch “Einsteiner” trifft man eher selten. Die einschlägige, selbstredend tabuisierte Literatur zu den Ursachen und ihrer Erforschung weist einige unangenehme Ergebnisse auf. Erkenntlich auch an den gerne angedeuteten , aber selten vertieften Vergleichen mit der Entwicklung von ( ost) asiatischen Nationen bzw Gesellschaften mit einer gewissen Homogenität.  Sehr unangenehm wird es bereits bei der Rolle des Islam, eine bekannt bildungsfreundliche Ideologie. In sehr weiten Teilen Afrikas ist es zwar nicht der Islam, dafuer aber die Kultur und ein gewisses “Phlegma”, idealerweise mit der Rolle des Mannes als hauptberuflichen Fortpflanzer, Palaverer und zu Ernaehrenden verbunden. Ein “bisschen” Genetik kommt noch dazu und fertig ist das Ergebnis.  Aspekte, um nicht den Begriff “Werte” zu bemühen, die im Wertewesten noch!, aber schwindend eine gewisse Rolle spielen, in Ostasien noch deutlich mehr, sind hier irrelevant bis lästig.  Dass man sich spätestens jetzt auf glattem Gelände, eigentlich schon im feien Fall, befindet, ist klar.  Die nicht nur hier bewährte “Loesung” im Wertewesten ist klar : Wegschauen, ignorieren, glauben, wuenschen, hoffen, einbilden, selbsttaeuschen und was das westliche Gehirn sonst noch an Illusionen anbietet.

Ludwig Ziegler / 23.03.2024

Auch ich kenne einen boat people Vietnamesen. Er lag dem Staat so gut wie gar nicht auf der Tasche. Seit langem brilliert er als sehr erfolgreicher Mitarbeiter einer medizintechnischen Firma. Seine Kinder sind ebenso erfolgreich und sprechen besser Deutsch als die meisten Biodeutschen.

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