Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig „Leserkommentare der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar zu Boris Kotchoubeys Beitrag „Die falschen Priester einer pubertierenden Gesellschaft“, in dem er die Infantilisierung der Gesellschaft anprangert. Harald Hotz schreibt:

„Ich glaube, die Bürger sind im Durchschnitt wesentlich erwachsener als die Mehrheit der Politiker. Reifung, Erwachsenwerden hängt mit Bildung, Berufsausübung, Fehlerkorrektur, Feedback durch andere, Rücksicht auf andere etc. zusammen. Ein Großteil der derzeit regierenden Politiker hat diese Chance zum Erwachsenwerden nie genutzt und neigt dazu, den Politikbetrieb mit dem Sandkasten und das Parlament mit einer Kita zu verwechseln. In gewissem Umfang gilt diese Diagnose auch für Wissenschaftler, sofern sie ihre behaupteten Erkenntnisse nicht mehr belegen müssen und keine Verantwortung für ihre Ergebnisse tragen müssen. – Wir backen uns einen Energiewendekuchen! Hier ist ein schönes Förmchen! Lasst uns eine Coronaburg bauen! Boah ja, und oben drauf stellen wir Ritter Drosten! Warum pflanzen wir im Sandkasten nicht auch Hanf an?! Und ich wäre gerne ein Mädchen, und nächstes Jahr wieder ein Junge, oh ja! – Es fehlen sicher nicht die Erwachsenen im Bereich der erwerbstätigen Gesellschaft, sonst wäre ja alles schon längst zusammengebrochen. Es muss aber wieder heißen: Messer, Gabel, Schere, Politik und Licht sind für kleine Kinder nicht! Erwachsene an die Macht!“