Herrn Schneider und Herrn Reichert habe ich nichts hinzuzufügen. Aber Sie wissen, was Sie und ich nun sind. N…s.
Wovon redet der Autor? Vom Einzelkind-Szenario. So verändert sich eine Gesellschaft, wenn wenige Kinder mit vielen Erwachsenen und weniger mit ihresgleichen zu tun haben. Noch nie wurden Kinder so behütet, noch nie haben sich Väter soviel gekümmert wie heute. Dennoch sieht meine Erfahrung mit dem Nachwuchs (beruflich) anders aus als es der Autor beschreibt. Kinder und Jugendliche von heute sind weit weniger subversiv, aggressiv, unhöflich und besserwisserisch als unsereins früher. Sie sind Einzelkämpfer und ich fürchte, dass viele früher oder später (deswegen) psychologischer Behandlung bedürfen.
@Armin Reichert, Herzlichen für ihre treffende Ergänzung! b.schaller
Ein sehr guter Artikel, absolut zutreffend !
Interessant-unterhaltsam. Was mir fehlt ist die Analyse. Vielleicht nicht gewollt, aber mir fehlt sie. Als Jahrgang 1952 bin ich ein Wirtschaftswunder-Kind. CDU, Adenauer, Erhard und wie sie alle hießen, die Deutschland nach der verheerenden Katastrophe, 1. und 2. Weltkrieg mit allen Begleiterscheinungen übelster Sorte, in eine friedliche Demokratie überführen sollten. Und das alles nach Kaiser-Verlust, Weimarer Republik, Zentrum, Spartakus-Bund, Sozialdemokraten, totaler Zerstörung von Menschen, Städten, Landschaften. Es ging bergauf, bergab war ja lange genug. Und im Hochstand des Wirtschaftswunders kamen die 68er mit rebellischen Ambitionen, die nie wieder Krieg wollten (festgemacht damals am Vietnamkrieg uä), ein Haufen Ideologien wurden verbreitet und geglaubt. Es gab natürlich Auseinandersetzungen, sogar Todesopfer. Die Musik änderte sich, die Beatles waren nur der Anfang. Kinder wurden geboren, genossen antiautoritäre Erziehung. Und alle machten mit bei der großen Freiheit und dem Ablegen der „Kaiser-Treue“ (und damit des Respektes). Die Netzwerke funktionierten hervorragend. Party und Politik. Es sollte eine neue Gesellschaft entstehen. Langer Rede…. ich höre jetzt mal auf. Ich spüre heute einen Wandel bei der jungen Generation. Alte Werte bekommen wieder Bedeutung. Aber es braucht Zeit. Aber die Herausforderungen an diese Generation sind riesig. Wir Alten müssen ihnen bestmöglich helfen, mit Rat und Tat - sie es wollen…., mit etwas Kapital. Aber den Weg müssen sie allein gehen. Die 68er hatten ihre Berechtigung, nach zwei Weltkriegen begehrte die junge Generation auf: Unter den Talaren Muff von tausend Jahren. Es war vieles Murks, nicht alles. Die Probleme heute sind völlig anderer Natur. Internet, Smartphones, nie versiegender Wohlstand, höchste Ansprüche…. der Monetarismus ist zur neuen Ideologie geworden. Blöd nur, dass damit die Gleichgültigkeit eingezogen ist in unsere Köpfe.
Zum Glück kenne ich junge Leute, die enorm fleißig sind, neben Schule und Studium jobben. Die haben ein gesundes Selbstbewußtsein. Was daran zuviel ist, wird das Leben schon justieren. Zur Verwöhnung allgemein: Ich glaube, das ging in den Neunzigern los. In der Werbung wurde das Wort “kaufen” tunlichst vermieden. Es hieß “die hol ich mir”. Holen! Der Bezahlvorgang ist ausgeblendet. Noch heute kann man diesen Euphemismus hören. Jugendliche in der Bahn preisen das Gerät XY, dann folgt: “Jau, ich fahr mir XY holen”. Was diese Verdrängung sonst noch in den Köpfen bewirken mag?
Ich muss sagen, dass ich den Beitrag vielleicht nicht richtig verstehe. Wer ist “wir”? Das “Wir” aus “das schaffen wir” oder dass “wir” als die Wohlstandsgeneration, die Baby-Boomer und Generation Golf? Ich vermute mal Letzteres. Und vielleicht ist sogar ein Körnchen Wahrheit an der (unterstellten) These. Die Generation Krieg hat viel dafür getan, dass es ihren Kindern besser geht. Sie hat dafür hart gearbeitet, gespart, hat in ihre Kinder viel investiert. In der ersten Generation blieb das noch weitaus ohne die jetzt festzustellenden verheerenden Folgen. Denn die Chance nutzen, die ihnen ihre Eltern gaben, mussten die Kinder immer noch selbst. Ohne Sekundärtugenden wie Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit war das nicht zu erreichen. D.h. diese Generation hat die Tugenden noch leben müssen - aber, und das ist m.E. der Knackpunkt: nicht mehr aus Überzeugung, sondern als notwendiges Übel. Damit war auch klar, was als nächstes passiert, wenn die Strategie “Unsere Kinder sollen es mal besser haben als wir” weiter verfolgt wurde. Wohlstand ohne Anstrengung. Freizeit als Lebenszweck. Unterhaltung statt Bildungsstreben. Die Zahl der lesenden Haushalte geht rapide zurück, und dies ist gewiss nicht nur den bildungsfernen Migrantenfamilien geschuldet. Wo aber nicht mehr gelesen wird, verarmt das Denken und vor allem wird das nicht mehr ausgeprägt, was wichtiger ist als Intelligenz und allumfassendes Wissen: das Urteilsvermögen. Ohne Urteilsvermögen geht aber buchstäblich gar nichts in einer freien Gesellschaft. Dazu kommt dann noch ein Staat, der sich genötigt fühlt, sein eigenes, nicht vorhandenes Urteilsvermögen an die Stelle des Urteilsvermögens seiner Bürger zu setzen und verstärkt den Effekt, ja potenziert ihn. Am Ende bleiben nur Verlierer übrig: Bürger ohne Urteilsvermögen, ein Staat, der nicht halten kann, was er verspricht und die Freiheit wird auf dem Altar der “Sicherheit” geopfert. Abwendungsmöglichkeiten: keine.
Als Kind war ich mal bei einen Afrikanischen Asylanten.Dort stand nur eine alte Couch,wahrscheinlich vom Sperrmüll.Anscheinend gab es damals keine neue Wohungseinrichtung für jeden. Der A. tat mir wirklich sehr leid,aber w. hat er sich in der Folgezeit alles andere auch vom Sperrmüll geholt der ja massenweise vorhanden ist.Moment mal,welcher Partei müsste das am besten Gefallen wegen Müllvermeidung und so?
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