Witzige Geschichte. Vielleicht hätte man auch den IS unterstützen sollen, denn: Only the Islamic State could make peace with Israel. Aber man kann es mit der Hamas oder der Hisbollah ja nachholen. Vielleicht wird diese Geschichte aus so witzig.
Je schwachsinniger ein Parteiprogramm ist und je mehr Figuren dem Schwachsinn hinterherlaufen, desto größer ist die Gefahr, dass die es ernst meinen und ernst machen.
Das wäre alles lustig und bedenkenswert, verehrter Thilo Schneider, hätten Sie den Erzfehler unseres Parteiensystems in Ihr Umkehrungsspiel mit einbezogen: Die Koalition von praktisch Unvereinbarem! Bei diversen GroKos hat sich der verheerende Effekt gezeigt. Die “Partner” verformten sich , um an der Regierungsmacht teilzuhaben, bis zur Unkenntlichkeit, näherten sich entweder einander an oder simulierten nach Belieben die koalitionsinterne Opposition. Dabei waren sie bemüht, mit vereinten Kräften den öffentlichen Diskurs mit allen Mitteln von Kritik, Opposition und widerständigem Gedankengut freizuhalten und unterhielten immer enthemmter einen Apparat von Staatsmedien, der in seinem hemmungslosen Gleichklang das Volk im GroKo-Sinne einlullte. Was das Gegenteil davon wäre? Vielleicht eine frische, lebendige Demokratie, genau das Gegenteil der sündhaft teuren bürgekriegsgeneigten Regierungskampagne “Demokratie leben!”, die zweifelsfrei das Antidemokratischste ist, was sich eine Bundesregierung jemals ausgedacht hat. Es ist schon kühn und irritiert unnötig, dass Sie hier den gescheiterten US-Präsidenten Nixon - ja, Republikaner und von 1969-1974 gewählter 37. Präsident der USA! - heranziehen, der definitiv keiner sonstwie gearteten Koalition angehörte. Weshalb nicht mal vor der eigenen Haustüre kehren?
Lieber klare Worte, wenig Worte: eine schlagkräftige Parole! als eine so ausführliche Ironie. Muss unter Achgut-Lesern immer nur Eintracht gesät werden?
So etwas ging mir auch schon mal durch den Kopf. Ich denke aber, die Abgehobenheit der gesamten Eliten ist schon so weit gediehen, dass eine Politik der bürgerlichen Vernunft in diesen Kreisen längst als rechts gilt und deshalb ausgeschlossen ist. Ein allerletzter Hoffnungsschimmer bleibt Europa. Wenn eine grüne Regierung massiv mit den diametral entgegen stehenden Vorstellungen der europäischen Partner in Bezug auf Energie- und Migrationspolitik konfrontiert wird, könnte sie auf diesen Feldern doch noch zur Vernunft kommen.
Das Schreckliche an der Sache ist: Sie haben recht.
Ha, ha, Herr SCHNEIDER ! Sie wollen ein bisschen Trouble machen ? Aber dann auch richtig: GazGerd SCHRÖDER wurde in 2002 das 2. Mal Bundeskanzler. Die ganze SPD bekam bei der Bundestagswahl lausige 4.400 Stimmen mehr als andere. Bei 35 Mio. Wählern, was mich immer auf schräge Gedanken gebracht hat. Aber gut, vorbei ! Wäre GazGerd in 2001 mit in den IRAK gestürmt, gegen SADDAM, mit 40 anderen Staaten, wäre er nie mehr Kanzler geworden. Die Verweigerung ggü. den USA hatte einen hohen Preis: Die gesamte deutsche Spitzenpolitik, von Schröder, über Joschka bis zum lahmen Verteidigungsminister, dem Radfahrer, bekam keinen bevorzugten Zugang mehr zum Weißen Haus. Das ist aber der Punkt, an dem sich das Ranking der Staaten weltweit entscheidet. Auch heute. Deswegen hat GazGerd dann im Falle der Kriegserklärung an die Taliban, hart belehrt, sofort seine “uneingeschränkte Solidarität” regierungsamt-lich erklärt. Was Altkanzler SCHMIDT in Widerspruch gestürzt hat. Alles ja, nur nie “uneingeschränkt !” Joseph FISCHER hätte gern weiter auf dem Schoß von Madeleine ALBRIGHT gesessen, er durfte in diesem Spezialfall nur vermitteln. Heute haftet “den Deutschen” das Stigma der Verräter der NATO an. Ich meine, dass die Entwicklung mit den handelnden Figuren zu tun hatte, nicht mit den dazu passenden Parteien und politischen Notwendigkeiten. Schröder liebte als Narzist immer die höher gestellte Rolle, das größere Theater. Seine AGENDA 2010 war in 2005 die seit faktisch 7 Jahren aufgeschobene Arbeitsmarkt-Reform.
Was dieser Beitrag leider verkennt, ist die anhaltende Allgemeinverblödung in der deutschen Politik. Schröder war der letzte SPD-ler mit Verstand, danach ging es nur noch bergab. Bei den Grünen war es der Joschka, bei der CDU Helmut Kohl, und die FDP ging mit Kinkels Pensionierung den Bach runter. Was haben wir heute? Die A-Fraktion, Angela, Annegret und Annalena, flankiert von den hübschen Jungs, Robert und Christian. Und bei der SPD: nichts sagende Vorsitzende im Minutentakt, und jetzt nicht einmal mehr das. Kann das ein gutes Ende nehmen?
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