Henryk M. Broder / 02.09.2013 / 19:03 / 9 / Seite ausdrucken

Wenn Zombies trauern

Können Sie sich noch an den wahnwitzigen Auftritt von Claudia Roth am 18.11. letzten Jahres beim Parteitag der Grünen erinnern? Da war sie mit 88.5% zur Vorsitzenden wiedergewählt worden. Der Parteitag jubelte, das Spitzenpersonal lag sich in den Armen, nur der arme Volker Beck kam nicht zum Zuge, denn Claudia Roth hatte es eilig, sie stieg in die Bütt und brüllte in den Saal: “Die Trauerzeit ist vorbei!”

Trauerzeit? War eine Fähre gekentert? Ein ICE verunglückt? Hatte es einen Unfall in einem Bergwerk gegeben? Ein Flugzeug die Landebahn verpasst? Nein, ein paar Tage vorher war Claudia Roth bei der Urwahl zur Spitzenkandidatin durchgefallen. So was kann bei einer Wahl schon mal passieren, es gibt - außer in Kuba, Nordkorea und Zimbabwe - keine Erfolgsgarantie für Kandidaten und Kandidatinnen. Claudia Roth jedenfalls war enttäuscht, erschüttert, geschockt. Sie zog sich in die innere Emigration zurück, gab drei Tage lang keine Interviews. Und die ganze Republik fragte sich: Was wird nun aus Claudia Roth? Wird sie demnächst, wie Heide Simonis nach ihrer Abwahl, bei “Let’s Dance!” auftreten? Ein neues Format auf arte moderieren? Oder sich einen richtigen Job suchen?

Zum Parteitag der Grünen reiste sie ganz in Schwarz an, die Bußfertigkeit in Person. Aber schon am zweiten Tag strahlte sie wieder im hellen Grün. Und dann der Moment der Erlösung! Claudia kehrte auf die politische Bühne zurück! Seit dem letzten Parteitag der Liechtensteiner KP hatte man eine solche Schmierenkomödie nicht mehr erlebt.

Nun ist Wahlkampf. Und Claudia Roth klappert eine Tupperware-Party nach der anderen ab. In Frankfurt trat sie vor einem gemischten Publikum aus Mädchen und Frauen auf und plauderte über Arbeit und Stress, über den 1.FC Augsburg und die Eintracht Frankfurt. Sie forderte, Überraschung, “gleiche Bezahlung von Frauen und Männern” und eine Frauenquote: „Keine Gesellschaft kann sich leisten, auf diese hohe Kompetenz zu verzichten.“

So weit, so simpel. Aber das Beste kommt noch: Danach erzählt die gebürtige Unterallgäuerin von ihrer Mutter, „mein Vorbild“, die, trotz Jahrgang 1925, Abitur gemacht habe und von der ihre Schwester und sie „ganz viel mitbekommen“ hätten. „Sie hat uns nicht als Mädchen, sondern als Menschen erzogen.“ Dann wird sie ernst: Zeit für Trauer nach dem Tod der Mutter vor zwei Wochen bleibe gerade kaum.

Ooops! Sie haben sich nicht verlesen. Claudia Roths Mutter ist vor zwei Wochen gestorben und ihre Tochter hat “kaum Zeit” zum Trauern, denn sie muss gleiche Bezahlung von Frauen und Männern und eine Frauenquote fordern. Außerdem hat sie letztes Jahr schon genug getrauert, als sie die Urwahl zur Spitzenkandidatin ihrer Partei verlor.

Die Vorstellung, von jemand wie Claudia Roth oder Jürgen Trittin regiert zu werden, kann eine aggressive Depression verursachen. Wenn es nur Politiker wären, die mit aller Macht an die Macht drängen - geschenkt. Aber es sind entkernte Zombies, die nur zu einem einzigen Gefühl in der Lage sind - Selbstüberhöhung.

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Leserpost

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Elisabeth Lahusen / 06.09.2013

Claudia Roth ist als begnadete Rampensau ein Gesamtkunstwerk- . ... ich halte fast alles für falsch, was Frau Roth jemals irgendwo gesagt hat, aber was ich neidlos anerkennen kann, ist ihre öffentliche Performance. Die Marke Claudia Roth verkauft sich prima bei ihren Wählern - ich kann deshalb wirklich nicht verstehen, warum Leute meinen, dass sie sich ändern soll. Ist alles freie Marktwirtschaft - ob auf der Butterfahrt oder in der Politik ...Die Leute sind selber schuld, wenn sie nach der Wahl eine Rheumadecke haben, mit der sie nichts anfangen können.

Rainer Andres / 03.09.2013

Herr Broder, Sie schreiben mir aus der Seele, besser kann man diese grünen Nichtsnutze nicht charakterisieren. Ich danke Ihnen für diesen Artikel. Rainer Andres

Rachel Maier / 03.09.2013

Wer erinnert sich oder wer weiss, wie man eine frühere Sendung, eine talk Runde, findet und einen Abschnitt am besten ins Netz stellt, damit alle wieder hören können? Claudia Roth, es ging um die Hassprediger vorwiegend in den Berliner Moscheen. Angeregt wurde, sie sollten nur noch deutsch predigen dürfen, damit es kontrollierbar ist. Dazu völlig ereifert mit der Stimme eines knatschigen kleinen Mädchens Claudia Roth: Das müsste dann auch für die Juden gelten, die dürften dann auch nur noch deutsch predigen, dädädädäd Zu bemerken ist, dass es keine Predigten in Hebräisch gibt, versteht hier wahrscheinlich keiner, es wird immer in der Landessprache gepredigt und die Gebetbücher sind festgelegt und meistens zweisprachig.

Michael Geier / 03.09.2013

“An den Früchten erkennt ihr sie” Die Grünen sind in der Tat zu skrupellosen Zombies und Huren der Macht mutiert. Obendrein sind sie meines Erachtens auch die größten Heuchler auf der politischen Bühne. Ch. R., die fleischgewordene Drangsal, sitzt auf den CSD-Kutschen stets an vorderster Front, um ihre Solidarität mit den Schwulen zu bekunden, obwohl die (denkenden) Schwulen, die ich kenne, gut und gerne darauf verzichten könnten, vor allem wenn sich die durchgeknallte Claudia zeitgleich deren “Henkern” bzw. dem “friedlichen” Islam anbiedert o. ihre Sympathie (via “High five”) für ein Land bekundet, an dem Homosexuelle, schon allein aufgrund ihrer Neigung, an Baukränen aufgehängt werden.  So richtig “geschnaggelt” hat’s bei mir aber erst vor ca. 10 Jahren, als ich grünes (u. rotes) Verständnis von Toleranz und Freiheit erstmals hautnah miterleben durfte. Ich wohne unweit eines großen und städtischen Schwimmbades.  Eines Tages, es war ein Samstag, wunderte ich mich schon von Weitem, über die mit eigenartigen (orientalisch anmutenden) Stoffen verhangenen Glasfronten.  Sodann verweigerte man mir im Eingangsbereich auch den Zutritt, mit der Begründung, dass es sich hier um einen rot-grünen (Rathaus)Mehrheitsbeschluss handle, der für die Samstage(!!) nun künftig einen sog. “Islamischen Frauenbadetag” vorsehe. Männern und Knaben ab 12 wäre in dieser Zeit der Besuch des Schwimmbades nicht (mehr) gestattet.  Nur ein energisches Intervenieren des Bezirksausschusses (CSU) sowie groß angelegte Unterschriftenaktionen konnten hier Schlimmeres nochmal abwenden bzw. zumind. erreichen, dass der “Frauenbadetag” jetzt an einem Wochentag stattfindet u. die Vorhänge an den Glasfronten wieder entfernt werden mussten.  Das sind die ganz konkreten Früchte der Zombies, die unter den Slogans der “Freiheit u. Toleranz”, in Wahrheit nur Unfreiheit, Enge, Hass, Zwietracht, Verwirrung und Chaos säen u. den ganzen anderen Faschisten UM NICHTS mehr nachstehen.  Aber was tut man nicht alles für Macht und Wählerstimmen…

Hubert Appenrodt / 03.09.2013

Claudia Roth und Jürgen Trittin mit all ihren schrillen Verirrungen wird es ewig geben. Der Mensch ist nun einmal aus krummem Holz geschnitzt. Die Roths und Trittins stören mich nicht. Ich wähle sie nicht. Sie stehlen mir noch nicht einmal wertvolle Lebenszeit; ich höre ihnen nicht zu. Unfaßbar für mich ist nur, daß sie tatsächlich immer wieder in politische Ämter gewählt werden und als grüne Kader einer Kleinstpartei enormen Einfluß auf Gesellschaftsentwicklungen in Deutschland haben. Nur weil grünrote Medien, durchgeknallte Professoren, Beamten- und Lehrerschaft und die CDU an jeden grünen Hochgrad-Blödsinn glauben. Für sie stirbt ja der Wald noch immer, und Renate Künast, auch so eine Großstütze der Gesellschaft, hat tatsächlich einmal CO2-freie Städte gefordert, damit es Jaenickes Eisbären besser geht. Es ist kaum ein Trost, aber auch die Wähler und Parteigänger der CDU mit ihrer hysterischen Energiewende, weil in Japan Wasser ans Land geschwappt ist, sind aus krummem Holz geschnitzt. Grüne und CDU wählen, sich danach über die Energiewende ärgern, weil die Rechnungen vorgelegt werden und knallhart zu bezahlen sind, sollte dennoch nicht unter unabwendbarem Schicksal verbucht werden. Das passiert, wenn man beim Schnitzen nicht aufpaßt und am Wahltag die Korrektur versäumt!

Dieter Biebelriether / 03.09.2013

Man kann nur hoffen, dass viele Wähler diesen Artikel noch vor der Wahl lesen um zu erkennen, dass Frau Roth als abbrechende Studentin der Theaterwissenschaft doch einiges behalten hat. Theater spielen scheint für sie doch wichtiger zu sein als wahre Politik zu betreiben und gegebene Versprechen, wie z.B. Aufklärung des Grünen Pädophilenproblems, theatralisch vor sich her zu schieben. In der Hoffnung, nach der Wahl interessiert es niemanden mehr. Sehr interessant ist auch ihre Bemerkung, dass Mädchen keine Menschen sind. Was sind sie dann Frau Roth?

Reimund Weismar / 02.09.2013

Was für ein erbärmlicher Charakter, den Tod der eigenen Mutter wahlkampfmässig dermassen zu vermarkten. Sie haben es richtig benannt:  ‘Zombies’ ist noch eine milde Beschreibung für diese gefühlskalten, skrupellosen Machtgeiferer, die sich allüberall so warmherzig und mitfühlend geben und doch nur schreckliche Phrasendrescher sind.

Alexander Bertram / 02.09.2013

“Selbstüberhöhung” ist keine seltene Eigenschaft ;-) . Ihre “aggressive Depression” lässt sich schnell heilen - Sie wissen wie ;-). Und ohne Ihre Umgebung zusätzlich zu missionieren, seien Sie einfach guter Gastgeber - kochen Sie vegan, fordern Sie Ihre Besucher auf, Schuhe auszuziehen und auf Strümpfen auf dem Balkon eine Wahlkampfrede für die Grünen zu halten ;-). Das heilt.

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