Was für ein “toller” Artikel. Er spricht aus dem Herzen der Kölner Seele. Verstehen kann dies nur jemand der dort geboren wurde. Doch geht es wieder in Richtung Mittelalter. Alles was Napeleon eingedämmt hat, und sogar verboten hat, scheint sogar Salonfähig zu werden. Wer fährt schon noch nach Köln zum Karneval? Die Zeiten sind vorbei.
Und bei uns wird so getan wird, als wäre es eine freie Entscheidung aller kopftuchtragenden Frauen. Damit entledigen wir uns der gesellschaftlichen Auseinandersetzung im Sinne der Gleichberechtigung. Die richtige Frage wäre doch, was passiert, wenn eine Frau ihr Kopftuch ablegen möchte? Die Reaktionen auf diese Frage in den islamischen Kreisen würde die Freiwilligkeit des Kopftuchtragens mehr als in Frage stellen (siehe dazu auch Iran). Was ich nicht für denkbar gehalten hätte und was ich mir inzwischen durchaus vorstellen kann ist, dass wir in nicht mehr so fernen Tagen von unseren weltoffenen und toleranten Politikern ermuntert werden, dass doch alle Frauen ein Kopftuch umbinden und verhüllen sollen, damit wir vor Belästigungen sicher und wir als ehrbare Frauen zu erkennen sind. Und einmal im Jahr zum Karneval dürfen wir uns alle das Ding vom Kopf reißen.
Das große “Warum” stellt sich in Deutschland leider oft in letzter Zeit. Und schlimmer ist noch, dass wenn man “warum” fragt man dann auch noch in die rechte Schmuddelecke gestellt wird. Gerne würde ich den Herrn Schulz fragen, wenn er denn mit mir sprechen würde, warum es sozialdemokratisch ist, bedenkenlos und unbegrenzt mittellose Menschen aus fremden Ländern aufnehmen zu wollen, die aus den von Arbeitnehmern mit in- und ausländischem Pass gefüllten Sozial- und Steuerkassen bedient werden. Wenn er sagen würde: “Aus christlicher Menschlichkeit”, O.K. Aber dies will er ja als Sozialdemokrat tun, während die christlichen Parteien beim Zuzug zurückhaltender sind. Also: Was ist daran sozial, was sozialdemokratisch? Warum will er Politik für Fremde und nicht für hier Lebende und Arbeitende? Warum?
Die Kopfbedeckung als Zeichen der Wohlanständigkeit war keineswegs auf Frauen beschränkt - kein anständiger europäischer Mann hätte sich bis nach 1945 ohne Hut oder - im Falle der Arbeiter - ohne Mütze auf die Straße gewagt. Um so mehr galt dies im 18. und 19. Jahrhundert, als man nur mit Kopfbedeckung “vollständig” bekleidet war. Der Vergleich mit der islamischen Verschleierungspraxis, die die Frau symbolisch wie praktisch “von der Straße bannen will” - von der modisch-stylistisch ganz anders gearteten, die fraulichen Reize keineswegs vollständig verbergenden europäischen Kopftracht zu schweigen - hinkt mal wieder um der political correctness willen.
Danke Herr Buurmann, dass sie in Zeiten von #metoo-Gedöns noch die wirklich wichtigen Dinge ansprechen ; Hunderte von Millionen Frauen sind immer noch nicht gleichberechtigt auf dieser Welt, speziell im arabischen Teil, aber außer den üblichen Floskeln haben wir hier in Deutschland dazu nichts zu sagen. Einfach nur traurig !!
Ein sehr guter Artikel aber bitte, bitte. können Sie das Bild nicht durch (z.B.) eine schöne Landschaft ersetzen ? “Natürlich wäre es an der Zeit, aber die Realität sieht leider anders aus. Statt sich solidarisch zu zeigen mit den Frauen im Iran, die unter Einsatz ihres Lebens ein „Mötzenbestot“ wagen, wirbt Katjes mit einer Frau unterm Kopftuch für Fruchtgummis, bietet Mattel eine Barbie mit Kopftuch an, lässt der Kinderkanal KiKa ein Mädchen probeweise einen Tag lang mit Kopftuch herumlaufen und ziehen sich die vermeintlich feministischen Frauen der europäischen Regierungen demütig das Kopftuch über, jedesmal wenn sie zu den Thronen der islamo-faschistischen Diktatoren pilgern. ” Solidarität und GRÜN, paßt das überhaupt zusammen ?? ALLE ACHTUNG vor den Frauen im IRAN, die sich ihrer Kopftücher entledigen.
Alleine schon das Titelfoto ist ein Genuss. Vermutlich nachvollziehbar, weil ja die Frau immer Urlaub in der Türkei macht (nach Auskunft eines AfD-Parlamentariers während seiner Rede im Parlament) und dort die entsprechende kulturelle Prägung erfahren hat. Allen Punkten Ihres sehr gut geschriebenen Artikels, Herr Buurmann, stimme ich vorbehaltlos zu. Nicht weil ich mir das wie die meisten Politikdarsteller zusammenreime, sondern weil ich acht Jahre in konservativen arabischen Ländern, vorneweg Saudi Arabien, gelebt und gearbeitet habe. Die Unterwerfungsrituale dort sind sehr ausgeprägt. Beispielsweise wurden einer Amerikanerin, die mit offenem Haar durch den Suq von Riad lief, nach ihrer Festnahme auf der Wache ihre Haare radikal abgeschnitten. Einer anderen wurden ihre nackten Arme zum Verhängnis, sie wurden auf der Wache schwarz angestrichen (kein Witz). Einheimische ohne Kopftuch gab es nicht, weil die Angst vor drakonischen Strafen viel zu hoch war. All das kann man wissen, wenn es aber mit der eigenen Ideologie kollidiert, wird’s einfach ignoriert. Den Damen im Iran zolle ich höchsten Respekt für ihren Mut, der leider den hiesigen Emanzen völlig abhanden gekommen ist.
Ein starker Text. Ich hätte persönlich nichts gegen ein Kopftuch, wenn denn sichergestellt wäre, dass es wirklich freiwillig getragen würde. Aber es ist zu befürchten, dass auch in Deutschland allzu oft nicht nur sanfter Druck, sondern auch massive Gewalt dazu führt. Das hat zur Konsequenz, dass dem Fuchs, dem die Trauben zu hoch hängen, auch diese zu sauer sind. Also behaupten kopftuchtragende Frauen oft, dass sie es freiwillig tun würden - selbst wenn sie dies ohne diesen Druck nicht tun würden. Manche verinnerlichen diese Haltung so sehr, dass ihnen dieser Zusammenhang gar nicht mehr bewusst wird. Immerhin müssten sie dann weder weitere Repressalien befürchten, noch das Selbstbild der unterdrückten Frau mit sich herum tragen. Gerade darum ist ein Kampf gegen den Kopftuchzwang vielleicht erst mit einem Kopftuchverbot zu gewinnen. Noch etwas anderes ist die Gesichtsverschleierung, die Frauen aus dem gesellschaftlichen Leben ausschließt und sie in der Öffentlichkeit zu Unpersonen degradiert.
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