Als Österreicher unterwegs in Deutschland merkte ich erstaunt, dass alle paar Kilometer ohnehin diverse Limits, mal 120, mal 80, mal 100, seltener 130 immer wieder die ,,frei Fahrt” zügeln. Ein verwirrendes Hin und Her. Einmal 250 fahren? Bei knapp 240, trotz vieler PS, kam schon die 120er-Tafel…. Vergesst eure ,, freie Fahrt für freie Bürger”!
Leider wird das wichtigste Argument gegen ein Tempolimit immer unterschlagen: Der technische Fortschritt in der Automobiltechnik gründet sich auf den Anforderung nach Sicherheit und Effizienz bei höherem Tempo. Diese Anforderungen erst führten zu Fahrzeugen mit den heutigen Eigenschaften. Der Erfolg der deutschen Automobilindustrie in den USA wäre ohne die Überlegenheit der technischen Lösungen auf Grund der Eigenschaften der für deutsche, unlimiterte Geschwindigkeit entwickelten Fahrzeuge nicht möglich gewesen. Welche Fahrzeuge ohne diese Anforderungen entwickelt wurden, zeigt der Unterschied in Auslegung der Fahrzeuge bis in die jüngere Vergangenheit. Übrigens können gleiche Argumente auch für Bahn, Flug und Schiffsverkehr gefunden werden. Limitierungen, gleich welcher Art, beschränken technischen Fortschritt und Einsicht. Wir brauchen nicht mehr Verbote, wir brauchen mehr Toleranz und Übernahme von individueller, persönlicher Verantwortung. Auch beim Autofahren. Detlef Hübner
Ich bin mir sicher, dass man auch rechnerisch ermitteln kann, mit welchen Verhaltensvorgaben weniger Haushaltsunfälle passieren würden, oder auch, mit welchen Fortpflanzungsqualifikationen weniger Idioten das Licht der Welt erblicken könnten, aber ob ich das wirklich möchte, weiß ich nicht. Ich weiß nur: “Ohne Emotionen geht gar nichts!” - und jetzt kommt das nächste Gegenargument: “Doch, es ist nämlich bewiesen dass, wenn, ... ... Dann macht doch weiter ohne mich! Am Ende bleibt der Standard-Tabellenrastermensch, einmal programmiert rennt er als Arbeits- und Konsumaffe 70 Jahre in seiner Parzelle hin und her, dann wird er gestorben und es folgt der nächste (natürlich eine optimierte Version, das kann man dann bestimmt noch besser rechnen!)
Hat es nicht in den letzten Jahrzehnten meistens bei Umfragen eine gesellschaftliche Mehrheit für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gegeben? Das nur zum Thema Demokratie und Volkes Willen. Hier wurde und wird Politik für die Autolobby, für ein paar Prozent heimischer Autofahrer und paar ausländische Raser gemacht - gegen die Mehrheit. Und die Empörung gegen eine Einführung von einem Tempolimit a la Freiheitseinschränkung ist genauso dämlich wie damals bei der Einführung der Gurtpflicht! Ich bin Deutscher, Autofahrer und kein Grünen-Wähler und bin für ein Tempolimit !
Sehr guter Artikel und ich gebe Ihnen zu 100 Prozent recht. Der normale Menschenverstand sagt das es mit Tempolimit sicherer , Umweltfreundlicher und Ressourcen schonender wäre. Und der Clou ist , das diese Regelung nichts kosten würde und automatisch die Entwicklungen der Autoindustrie in Sachen Verbrauch und Fahrzeuggrösse steuern würde .Aber für unsere Intelligenten Volksvertreter wäre das zu einfach und obendrein nicht gewollt , schließlich brauchen wir mehr Steuereinnahmen.
Verbote, Gebote, Limits, staatliche Gängelung. Wer schon heute langsam fahren will, kann das ja auch jetzt schon tun. Es gilt schließlich keine Minimalgeschwindigkeit. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist nun einmal genau das: eine “Höchstgeschwindigkeit”. Ich fahre meistens auch nur etwa 120-140, also genau in jedem Bereich, der relativ gefahrlos auch bei einem Limit von 120 möglich wäre. Deswegen würde ich aber trotzdem niemandem verbieten, bei einer leeren Autobahn auch mal schneller zu fahren. Life Hack: mal aus den Ballungszentren raus! Es gibt diese leeren Autobahnen, wo 200m Abstand zum Vordermann problemlos möglich sind. Auch ohne dass sich gleich einer dazwischendrängelt. Ein generelles Tempolimit würde aber auch dort für 120 sorgen. Ihre mathematischen Berechnungen in allen Ehren. Nur ist das alles bekannt. Bekannt ist auch, dass ein Autofahrer für 180 km leere Autobahn bei 180 60 min braucht, bei 120 aber 90min. Und ob man beim Autofahren wirklich “entspannen” sollte, stelle ich mal in den Raum. Eigentlich sollte jeder Autofahrer konzentriert fahren, und nicht sich entspannend vor dem Lenkrad lümmeln.
Lieber Herr Siemer, niemand hindert Sie daran, auf der Autobahn maximal 120 km/h zu fahren. Ich fahre in der Regel auch nicht schneller. Aus dem von Ihnen genannten Grund, weil mein aktuelles Auto nicht für 200 gemacht ist und ich inzwischen dem Sturm- und Drangalter entwachsen bin. Die wirklich schlimmen Unfälle passieren, weil die maximal 80 km/h schnellen LKW, die die rechte Spur fast ausschließlich belegen, in die Stauenden rasen. Ergebnis einer verfehlten Produktions- und Versorgungsorganisation. Just-in-time bedeutet nicht nur keine Lager beim Endproduzenten, sodern ausufernden LKW-Verkehr. Zumal mit fast ausschließlich mittel-osteuropäischen Fahrzeugen und Fahrern, die noch mieser bezahlt und behandelt werden als die westeuropäischen incl. der deutschen. Wenn ich zur Arbeit pendle, sind höchstens 15% der Zugmaschinen mit deutschem Nummernschild. Meist Versorgungsfahrzeuge der Handelsketten und Mülllaster. Selbst die Trailer mit D- und NL-Nummernschildern haben Trucks mit PL- CZ- RO- SK- und LT- vor den Zahlen. Ein Ergebnis unserer Lebensweise: ICH - ALLES - SOFORT Mit Ihrer Verbierteritis sollten Sie ruhig bei den Grünlingen anheuern. Jedem, der mit 150+ über die Autobahn brettert ist bewußt, daß er eine innige Beziehung zu seinem Tankwart aufbaut. Er gibt sein hart verdientes Geld eben lieber für Benzin als für Nepalflüge aus. Lassen wir ihm diese souveräne Entscheidung… Auf Herrn Scheuer einzuklopfen ist im Moment auch keine bürgerschaftliche Großtat….
“Argumente, aufgestellt mit Rechnen, Logik, Verstand…” Ist ja allerliebst. Mit dieser Logik lassen sich alle möglichen Verbote begründen. Vom Rauchen über Alkoholgenuß zum fetten Schweinefleisch bis hin zum Sex. Warum nicht auch gleich Religionsbekenntnisse einschliessen? +++ Deutschlands Verkehr ist erheblich sicherer als z.B. der von Italien, Frankreich oder den USA. Alles Länder, in denen rigorose Geschwindigkeitsbegrenzungen existieren und deren Fernstraßennetz teilweise in erheblich besserem Zustand ist, als das deutsche. +++ Der Stadtverkehr verantwortet rd. 30%, der Verkehr auf Landstraßen rd. 57% und der auf Autobahnen rd. ganze 13% aller Verkehrstoten in Deutschland (Quelle: ADAC v. 12.9.19). “Mit Rechnen, Logik und Verstand” festgestellt: Der zu erwartende Effekt wäre vernachlässigenswert, vor allem unter dem Gesichtspunkt, daß nicht alle “Autobahntoten” auf “zu hohe Geschwindigkeit” zurück zu führen sind. +++ Erheblich wirkungsvoller schiene eine weitere Geschwindigkeitsbegrenzung (80km/h - 60? - 40?) auf Landstraßen. Dort werden immerhin rd. 60% aller Verkehrstoten “fabriziert”. Wirklich? Oder entsteht die Mehrzahl tödlicher Unfälle dort eher aus “Standardsituationen” heraus? Z.B. durch das Überholen mit 60 km/h eines vor ihm fahrenden Mähdreschers. Leider tat dies der Überholende direkt vor einer nicht einsehbaren Kurve und stieß mit dem 80 km/h schnellen entgegenkommenden Kleinbus mit 8 Insassen auf dessen Fahrbahn frontal zusammen. Aber solche Kleinigkeiten stören Verbotssüchtlinge ja nicht. Da geht es um das Verbot des Verbotes und nicht des Effektes Willen. +++ Wie üblich bei Verboten: Jedes Argument scheint dem “Verbieter” recht zu sein. Im Zweifel wird es mit “Rechnen, Logik, Verstand und Abitur” begründet.
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